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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0839

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828

Anhang: Präparierregeln.

IY. Gelenke der oberen Extremität.

Die Ablösung der Muskeln darf erst begonnen werden, wenn alle an Hand
der Vorschrift über die Muskelpräparatior fertig präpariert, genau bestimmt und
in allen Einzelheiten bekannt sind und erst nach eingeholter Erlaubnis beim Leiter
der Übungen. Abtestieren! Die Muskeln werden in der Reihenfolge abgelöst, in
welcher die Gelenke präpariert werden, und zwar immer nur so viele, um ein Ge-
lenk (oder eine Gruppe von Gelenken) freizulegen. Jeder Muskel wird im allgemeinen
einzeln von Ursprung und Insertion hart am Knochen abgelöst (Ausnahmen sind
besonders aufgeführt). Die Articulatio sternoclavicularis ist durch trenn*, um den
Arm abzulösen (man studiere das sternale Gelenkende der Klavikula. °ventuell
mit Diskus, S. 273).

A. Articulatio acromioclayicularis (S. 277).

Das Lig. acromioclaviciilare und coracoacromiale werden gesäubert, ebenso
das Lig. transversum scapulae sup. Um die beiden Teile des Lig. coracoclavicilare
richtig darzustellen (S. 280), beachte man ihre Lage zur Richtung des M. subclavius
(das Lig. trapezoides liegt nach vorn, das Lig. conoides nach hinten von ihr). Man
prüfe das Hängen des Armes am Bandapparat (S. 288).

B. Articulatio humeri (S. 281).

Aufsuchen der Befestigungen des M. supraspinatus, infraspinatus, teres minor,
teres major und latissimus am Gelenk. Von diesen Muskeln bleibt je ein kleines
Stück der Insertion stehen, damit die Gelenkkapsel nicht verletzt wird. Der Supra-
spinatus wird in der Mitte quer durchschnitten; die distale Hälfte wird durch den
engen Kanal zwischen Lig. coracoacromiale und Gelenkkapsel nach außen durch-
geschoben und dann größtenteils abgetragen. Die Bursa subacromialis (S, 237)
wird dabei zerstört (sie liegt außen auf der Sehne dieses Muskels; man verwechsle
sie nicht mit dem Gelenk, das erhalten bleiben muß).

Zuletzt wird der M. subscapularis in der Mitte quer durchschnitten. Beim
Zurückklappen Vorsicht, um die Bursa subscapularis zu schonen (S. 286; die Ver-
bind ung mit dem Gelenk kann erst später gesucht werden).

Man achte besonders auf die Vagina intertubercularis (S. 286). Teile der
Synovialhaut sind auf alle Fälle auf der Sehne des langen Bizepskopfes (bis zum
Ansatz des M. pectoralis major hin) noch nachweisbar, auch wenn bei der Muskel-
präparation die Scheide der Sehne verletzt worden sein sollte. Beziehung zu der.
Bewegungen im Schultergelenk!

Das Lig. coracohumerale (S. 283) findet man von der Wurzel und lateralen
Seite des Proc. coracoides aus. Es ist zum großen Teil in die Kapsel eingewebt;
deshalb ist seine wahre Stärke erst später nach Eröffnung der Kapsel durch das
Gefühl (Abtasten zwischen zwei Fingerkuppen) zu erkennen.

Wenn die Kapsel gereinigt ist, wird bestimmt, wie weit der Humems in ihr
bewegt und der Gelenkkopf in ihr seitlich verschoben werden kann. Lage der An-
heftungslinie der Kapsel zu den Knochen (Epiphysenlinie). Dann Eröffnung der
Kapsel von hinten: nur das Lig. coracohumerale bleibt erhalten. Ursprung der
Sehne des langen Bizepskopfes, Labrum glenoidale.

C. Articulatio cuhiti (S. 374).

Beim Abtragen des M. brachialis und M. triceps werden die Anheftungen
an der Gelenkkapsel beachtet: kleine Stücke der Insertionen dieser'!Muskeln bleiben
erhalten. Man verschaffe sich einen klaren Einblick in die Beschaffenheit und
Bedeutung der Septa intermuscularia und Logen am Oberarm (S. 333. 334). Lig.
collaterale mediale (S. 384): Man stelle die Pars anterior, posterior und transversa
dar. Das Lig. collaterale laterale wird im Zusammenhang mit dem Lig. anulare
radii präpariert (S. 385, 382). Man schone dabei den Recessus sacciformis unter-
halb des letzteren und studiere seine Beziehung zur Rotation des Radius (S. 386).
Die vordere und hintere Kapselwand mit den ihr eingelagerten Bandzügen werden
gesäubert und dann entfernt; die Ligg. collateralia und das Lig. anidare bleiben
erhalten. Bewegungen des Gelenks. Darstellung der Chorda obliqua antebrachii
und Membrana interossea (S. 308). Diese bleiben erhalten.

D. Bandapparat der Hand (S. 395).

Falls die Sehnenfächer auf der Dorsalseite der Handwurzel (S. 373) noch
nicht geöffnet sind, geschieht dies jetzt. Jedenfalls wird die Lage aller Sehnen
 
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