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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0167

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156

Brust.

Mm inter- Musculi intercostales interni. Sie sind in allen Zwischenrippen-

(' 0 S T il 16 S

interni räumen vorhanden. In den unteren schließen sie sich ohne Grenzen an den
VbK'snl'ird! ^h obliquus internus der Bauchwand an (Abb. 98), obgleich beide Muskeln

94, 97, 98 genetisch einander nicht voll entsprechen. Aber die Wirkung und der Faser-

verlauf sind die gleichen geworden. Die Muskelfasern des Intercostalis internus
entspringen an den oberen Rändern der Rippeninnenfläche und inserieren an
der nächst höheren Rippe weiter sternalwärts innen vom Sulcus costae; sie ver-
laufen schräg aufsteigend von hinten unten nach außen vorn (Abb. 91).
Nach vorn bis zum Rand des Brustbeins ist der Muskel fleischig, nach hinten
zu wird er dünn und vom Rippenwinkel an bis zur Wirbelsäule rein sehnig
(Abb. 69). Die Sehnenfasern halten den schrägen Verlauf inne; sie liegen als
apo neuro tische Membran im hintersten Teil der Zwischenrippenräume
zwischen den Gefäßen und Nerven und dem Bindegewebsüberzug der Pleura
(Abb. 93a). Der übliche Name: Fascia" intercostalis interna für diese
Aponeurose ist recht unglücklich, weil mißverständlich.

Innervation: Rr. ventrales von Th 1 bis Th 11. Blutzufuhr: Aa, inter-
costales posteriores aus der A. subclavia und Aorta thoracica; Aa. intercostales
anteriores aus der A. mammäria interna und A. muscülophrenica.

Es gibt innen von den Rippen einzelne Muskelfasern, welche sich von einem
Ic. internus zum nächsten begeben. Feine Nervenästchen werden in der gleichen
Weise ausgetauscht. Die einzelnen Muskeln sind nicht rein metamer.

Vom Rippenwinkel ab oder noch weiter vorn dringen die Nervenstämme
in das Muskelfleisch des Ic. internus hinein. Die außen von ihnen liegende Schicht
des Internus ist dünn aber gut isolierbar. Man hat ihr einen besonderen Namen
gegeben: Muse, intermedius (Abb. 93 b). Diese Schicht entspricht allein dem
Obliquus internus der Bauchwand.

Zwischen dem Muskelfleisch des Intermedius und dem Hauptmuskel (Ic.
internus im engeren Sinne, Abb. 93 b) befindet sich ein prismatischer Zwischenraum,
dessen Basis nach oben gerichtet und durch den Sulcus costae gebildet ist; in ihm
liegt in Fett eingebettet der Gefäßnervenstrang. Weiter nach der Wirbelsäule zu
liegt das Gefäßnervenbündel ebenfalls medial zum aponeurotischen Teil des Inter-
medius. Nahe dem Brustbein anastomosieren die Gefäße mit Asten der Arteria
und Vena mammäria interna, die zwischen Intercostalis internus und Transversus
thoracis liegen (Abb. 94).

Mm.inter- Musculi intercostales externi. Sie finden sich wie die Interni in

externi allen Zwischenrippenräiimen, sind aber sonst in ihren Merkmalen den Interni

A^b.91^93.entgegengesetzt. Sie verlaufen schräg von hinten außen nach vorn unten.

95, 96—98 Der Ursprung liegt an der nächst höheren, die Insertion an der nächst tieferen

Rippe. Der Ursprung ist außen vom Sulcus inferior an der Crista costae be-
festigt. Das Muskelfleisch der Intercostales externi erreicht das Brustbein nicht
(Abb. 95); sondern wird nach vorn immer dünner; von der Knorpelknochen-
grenze der Rippen ab ist es durch Sehnenzüge vertreten, die oft Lücken frei
lassen (,,Fascia" intercostalis externa); der Internus liegt in den Lücken
zutage oder schimmert durch die sehnige Membran durch, am meisten im
obersten Zwischenrippenraum. Nach der Wirbelsäule zu verdickt sich der Inter-
costalis externus. Ein kleines Dreieck bleibt frei, da der Muskelursprung
zuerst den Querfortsatz erreicht. Es ist nicht ausgefüllt, weil von außen die
Mm. levatores costarum gerade auf dieser Stelle liegen (Abb. 91, 97).

Die Fleischfasern des Muskels sind nicht so lang wie che schräge Entfernung
von zwei Rippen in der Richtung, in welcher die Muskeln liegen. Das fehlende
Stück ist sehnig. Die Sehnen der gefiederten Muskelchen liegen bald der oberen,
bald der unteren Rippe zugewendet: alternierende Sehnen durchsetzen den
ganzen Muskel. Oft greifen die sehnigen Insertionen auf die Außenfläche der
Rippen über.

Innervation und Blutzufuhr wie bei den Interni. Die Externi haben je
einen separaten Nervenast von einem jeden Interkostalnerv.
 
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