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Bauch.
Brustsympathikus geht auch durch diesen Spalt oder er geht für sich allein durch
das Muskelfleisch des Crus intermedium hindurch. Zwischen Crus intermedium
und Crus laterale verläuft der Grenzstrang des Sympathikus. Es kommen Ab-
weichungen von diesen Kegeln vor.
Angeborene Die ganze Lendenpartie des Zwerchfells ist ihrer Anlage nach selbständig
r -o'bene g'egenüber den beiden übrigen Teilen, die deshalb oft als Pars sternocostalis zu-
Zwerchfell- sammengefaßt werden. Wahrscheinlich trennt sich das Muskelmaterial für beide
hernien Abschnitte schon früh beim Descensus diaphragmatis; das Material für den lumbalen
Abschnitt begibt sich vom Septum transversum aus für sich längs der Wirbelsäule
hinab. Das kann daraus geschlossen werden, daß es ebenfalls vom Nervus phreni-
cus versorgt wird. Scheinbar entwickelt sich die lumbale Muskulatur in loco; denn
sie wird beim Embryo zuerst vor der Wirbelsäule sichtbar. Von dort wächst sie
dem sternokostalen Abschnitt entgegen. Die Vereinigung erfolgt zwischen dem
äußeren Band des Crus laterale und der 12. Bippenzacke. Ist sie unvollständig,
so bleibt hier eine Lücke. So kommt das Trigonum lumbocostale (Bochdaleki)
zustande. Fehlt die Quadratusarkade oder die 12. Bippenzacke, so ist der Defekt
besonders groß.
Unmittelbar unter dem Bochdalek sehen Dreieck liegt die Niere; die nahe
Distanz erleichtert die Überleitung von Brustfelleiterungen auf dieses Organ auf
dem Lymphweg und umgekehrt. Bei ganz großen Defekten an dieser Stelle können
Baucheingeweide bruchartig in die Brusthöhle vordringen (angeborene Zwerch-
fellhernien) und die Lunge komprimieren oder die Brusteingeweide auf die
andere Brustseite drängen. Kleinere Brüche sind hier nicht so leicht möglich,
weil der Muskeldefekt bei ihnen auf die senkrecht stehende Partie des Zwerchfells
beschränkt bleibt, welche sich der Brustwand anschmiegt und deshalb genügend
Widerstand bietet (Abb. 112). Es kommen aber kleine Zwerchfellhernien vor, wenn
Eingeweide sich durch das Foramen oesophageum oder einen akquirierten Einriß
der Muskelbrücke zwischen dem Speiseröhren- und Aortenschlitz vordrängen (er-
worbene Zwerchfellhernien). Sie können auch zwischen Pars costalis und Pars
sternalis in das vordere Mediastinum gelangen.
Rippen- Die Pars costalis des Zwerchfells alterniert mit den Ursprungszacken
teil des des Musculus transversus abdominis (Abb. 94, rechts). Sie steigt treppen-
Zwerchfells förmig mit Zacken innen von den Knorpeln der 12.—7. Rippe in die Höhe.
Die oberste Zacke ist durch einen Zwischenraum von der Pars sternalis getrennt:
Trigonum sternocostale (Morgagni sehe oder Larrey sehe Spalte, Abb. 94
und 111). Durch sie verlaufen Gefäße von der vorderen Brust- zur Bauchwand
(Vasa epigastrica superiora), die sich airf der Hinterseite des Rectus abdominis
fortsetzen (in sehr seltenen pathologischen Fällen auch Parasternalhernien).
Der Rippenteil des Zwerchfells steht anfangs senkrecht wie der Lendenteil und
schwenkt erst weiter oben in die Horizontalebene ein, in welcher die Muskel-
fasern das Centrum tendineum erreichen. Die Ursprungspartie des senkrechten
Teiles ist bindegewebig mit der Brustwand verlötet (Abb. 112). Weiter oben
liegen zwei Brustfellblätter (rot) zwischen Thorax und Muskel, die am untersten
Punkt ineinander übergehen. Sie sind durch eine kapillare Spalte vonein-
ander getrennt (Sinus phrenicocostalis), sehr schlüpfrig und deshalb leicht gegen-
einander verschieblich, was der Beweglichkeit des Zwerchfelles an dieser Stelle
zugute kommt. Ganz ähnlich ist der senkrechte Teil der Pars lumbalis gegen die
hintere Brustwand bis hinab zum 12. Brust- und manchmal 1. Lendenwirbel
verschiebbar.
Die Pars sternalis ist weitaus die kleinste Partie des Zwerchfells und
individuell sehr verschieden entwickelt. Sie entspringt von der Hinterseite des
Schwertfortsatzes (Abb. 115), der je nach ihrer Stärke in einem oberflächlicheren
oder tieferen Niveau liegt. Der Musculus transversus thoracis schließt mit
seinen Ursprüngen zu beiden Seiten des Schwertfortsatzes dicht an den Zwerch-
fellursprung an und verhindert ein zu starkes Zurückweichen dieses Skelett-
teiles; ebenso die Aponeurose des Transversus abdominis, welche an .der
Linea alba und mit dieser an die Vorderfläche des Fortsatzes angeheftet
ist (Abb. 94).
Bauch.
Brustsympathikus geht auch durch diesen Spalt oder er geht für sich allein durch
das Muskelfleisch des Crus intermedium hindurch. Zwischen Crus intermedium
und Crus laterale verläuft der Grenzstrang des Sympathikus. Es kommen Ab-
weichungen von diesen Kegeln vor.
Angeborene Die ganze Lendenpartie des Zwerchfells ist ihrer Anlage nach selbständig
r -o'bene g'egenüber den beiden übrigen Teilen, die deshalb oft als Pars sternocostalis zu-
Zwerchfell- sammengefaßt werden. Wahrscheinlich trennt sich das Muskelmaterial für beide
hernien Abschnitte schon früh beim Descensus diaphragmatis; das Material für den lumbalen
Abschnitt begibt sich vom Septum transversum aus für sich längs der Wirbelsäule
hinab. Das kann daraus geschlossen werden, daß es ebenfalls vom Nervus phreni-
cus versorgt wird. Scheinbar entwickelt sich die lumbale Muskulatur in loco; denn
sie wird beim Embryo zuerst vor der Wirbelsäule sichtbar. Von dort wächst sie
dem sternokostalen Abschnitt entgegen. Die Vereinigung erfolgt zwischen dem
äußeren Band des Crus laterale und der 12. Bippenzacke. Ist sie unvollständig,
so bleibt hier eine Lücke. So kommt das Trigonum lumbocostale (Bochdaleki)
zustande. Fehlt die Quadratusarkade oder die 12. Bippenzacke, so ist der Defekt
besonders groß.
Unmittelbar unter dem Bochdalek sehen Dreieck liegt die Niere; die nahe
Distanz erleichtert die Überleitung von Brustfelleiterungen auf dieses Organ auf
dem Lymphweg und umgekehrt. Bei ganz großen Defekten an dieser Stelle können
Baucheingeweide bruchartig in die Brusthöhle vordringen (angeborene Zwerch-
fellhernien) und die Lunge komprimieren oder die Brusteingeweide auf die
andere Brustseite drängen. Kleinere Brüche sind hier nicht so leicht möglich,
weil der Muskeldefekt bei ihnen auf die senkrecht stehende Partie des Zwerchfells
beschränkt bleibt, welche sich der Brustwand anschmiegt und deshalb genügend
Widerstand bietet (Abb. 112). Es kommen aber kleine Zwerchfellhernien vor, wenn
Eingeweide sich durch das Foramen oesophageum oder einen akquirierten Einriß
der Muskelbrücke zwischen dem Speiseröhren- und Aortenschlitz vordrängen (er-
worbene Zwerchfellhernien). Sie können auch zwischen Pars costalis und Pars
sternalis in das vordere Mediastinum gelangen.
Rippen- Die Pars costalis des Zwerchfells alterniert mit den Ursprungszacken
teil des des Musculus transversus abdominis (Abb. 94, rechts). Sie steigt treppen-
Zwerchfells förmig mit Zacken innen von den Knorpeln der 12.—7. Rippe in die Höhe.
Die oberste Zacke ist durch einen Zwischenraum von der Pars sternalis getrennt:
Trigonum sternocostale (Morgagni sehe oder Larrey sehe Spalte, Abb. 94
und 111). Durch sie verlaufen Gefäße von der vorderen Brust- zur Bauchwand
(Vasa epigastrica superiora), die sich airf der Hinterseite des Rectus abdominis
fortsetzen (in sehr seltenen pathologischen Fällen auch Parasternalhernien).
Der Rippenteil des Zwerchfells steht anfangs senkrecht wie der Lendenteil und
schwenkt erst weiter oben in die Horizontalebene ein, in welcher die Muskel-
fasern das Centrum tendineum erreichen. Die Ursprungspartie des senkrechten
Teiles ist bindegewebig mit der Brustwand verlötet (Abb. 112). Weiter oben
liegen zwei Brustfellblätter (rot) zwischen Thorax und Muskel, die am untersten
Punkt ineinander übergehen. Sie sind durch eine kapillare Spalte vonein-
ander getrennt (Sinus phrenicocostalis), sehr schlüpfrig und deshalb leicht gegen-
einander verschieblich, was der Beweglichkeit des Zwerchfelles an dieser Stelle
zugute kommt. Ganz ähnlich ist der senkrechte Teil der Pars lumbalis gegen die
hintere Brustwand bis hinab zum 12. Brust- und manchmal 1. Lendenwirbel
verschiebbar.
Die Pars sternalis ist weitaus die kleinste Partie des Zwerchfells und
individuell sehr verschieden entwickelt. Sie entspringt von der Hinterseite des
Schwertfortsatzes (Abb. 115), der je nach ihrer Stärke in einem oberflächlicheren
oder tieferen Niveau liegt. Der Musculus transversus thoracis schließt mit
seinen Ursprüngen zu beiden Seiten des Schwertfortsatzes dicht an den Zwerch-
fellursprung an und verhindert ein zu starkes Zurückweichen dieses Skelett-
teiles; ebenso die Aponeurose des Transversus abdominis, welche an .der
Linea alba und mit dieser an die Vorderfläche des Fortsatzes angeheftet
ist (Abb. 94).