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Kopf.
aus wie bei einem Insekt (Abb. 338, 339), welche an die übrigen Knochen der
Basis, ja des Hirnschädels überhaupt und selbst an eine große Anzahl von
Gesichtsknochen heranreichen. Der Körper des Keilbeins hängt, wie wir sahen,
mit dem Okzipitale knorplig oder knöchern zusammen, stößt vorn an das Eth-
moidale und unten an den Vomer; die Flügel, Alae magnae und parvae
grenzen direkt oder indirekt (durch die Fortsätze der großen Flügel, Processus
pterygoidei) an das auch dem Körper angefügte Ethmoidale, ferner an das
Zygomatikum, Frontale, Parietale, Temporale, Palatinum, an die Maxilla und
manchmal an die Cartilago septi nasi (Processus sphenoidalis). Im ganzen
werden 5 unpaare und 5 paarige Skeletteile des Schädels, Summa 15 Stück,
erreicht. Daraus ergibt sich eine reiche Nomenklatur an Fachnamen für die
Ränder und Flächen und andere Einzelheiten, welche hier tabellarisch folgen.
Die beim Sphenoidale üblichen Fachausdrucke.
A. Corpus, Keilbeinkörper (Abb. 339).
Der vordere Teil (Präsphenoid) gehört zur vorderen Schädelgrube, der
hintere Teil (Basisphenoid) zur mittleren Schädelgrube (Abb. 336). Sie sind
beim Fötrs separate Knochenstücke, welche durch Knorpel vereinigt sind.
Synchondrosis intersphenoidalis. Dieser Rest des Chondrokranium geht
vor der Geburtsreife in Knochen über, die Synchondrosis sphenooccipitalis
(S. 685) dagegen erst im 16. bis 18. Lebenjahr. Über Knochenkerne siehe:
Ossifikation (Abschnitt E dieser Tabelle). Nur die Ober-, Vorder- und Unter-
fläche der sechs Würfelseiten des Korpus sind frei; alle übrigen sind von anderen
Knochen eingenommen, welche beim Fötus knorplig mit dem Körper ver-
bunden sind, aber beim erwachsenen Schädel eine einzige Kuorhenmasse mit
ihm bilden.
1. Oberfläche (Abb. 338, 336). Von vorn nach hinten folgen aufeinander:
Spina ethmoidalis: Vorsprung des vorderen Randes, welcher in den
Hinterrand der Siebplatte des Ethmoidale eingezapft ist; sehr variable
Form, kann fehlen.
Jugum ethmoidale: horizontale Fläche in Fortsetzung der Siebplatte des
Ethmoidale.
Limbus sphenoidalis: querverlaufende Kante zwischen Jugum ethmoidale
und Sulcus chiasmatis, läuft seitlich in die Processus clinoidei anteriores
der Alae parvae aus.
Sulcus chiasmatis: flache Quergrube zwischen den Foramina optica. Das
Chiasma nervi optici (II. Gehirnnerv) liegt nicht in, sondern oberhalb
der Grube.
Tuberculum sellae, Sattelknopf: ein nicht immer vorhandener stumpfer
Höcker zwischen Sulcus chiasmatis und Fossa hypophyseos. Die ganze
mittlere Gegend der Oberfläche des Korpus hat den Namen: Sella turcica
wegen der Ähnlichkeit mit dem Reitsattel der Orientalen (Türkensattel),
welcher sich vom deutschen Sattel durch hohe und spitz zulaufende Wülste
vor und namentlich hinter dem Sitz des Reiters unterscheidet. Diesen
entspricht das Tuberculum sellae vorn und das Dorsum sellae hinten, dem
Sitz die Fossa hypophyseos.
Processus clinoideus medius: kleines variables Höckerchen an jeder Seite
des Tuberculum sellae, kann fehlen.
Fossa hypophyseos: Grube, in welcher die Hypophyse (Gehirnanhang)
liegt. Beim Fötus und Neugeborenen geht in ca. 10°/0 der Fälle von der
Tiefe der Grube ein Kanal aus, welcher die Außenfläche der Schädelbasis
erreichen kann: Canalis craniopharyngeus. Durch ihn ist der pharyn-
geale Abschnitt der Hypophyse in den Schädel eingewandert. Beim
Erwachsenen findet sich nur sehr selten ein Rest (ca. 0,25°/0 der Fälle).
Dorsum sellae, Sattellehne: hohe Querleiste zwischen Fossa hypo-
physeos und Klivus.
Processus clinoideus posterior: Höckerchen jederseits am Dorsum sellae
zur Befestigung der hinteren Schenkel des Tentorium cerebelli, kann mit
der Ala magna zu einer Knochenscheide um die A. carotis int. verschmelzen.
Klivus: eine schräge Ebene zwischen Dorsum sellae und Foramen occipitale
magnum (S. 689).
Kopf.
aus wie bei einem Insekt (Abb. 338, 339), welche an die übrigen Knochen der
Basis, ja des Hirnschädels überhaupt und selbst an eine große Anzahl von
Gesichtsknochen heranreichen. Der Körper des Keilbeins hängt, wie wir sahen,
mit dem Okzipitale knorplig oder knöchern zusammen, stößt vorn an das Eth-
moidale und unten an den Vomer; die Flügel, Alae magnae und parvae
grenzen direkt oder indirekt (durch die Fortsätze der großen Flügel, Processus
pterygoidei) an das auch dem Körper angefügte Ethmoidale, ferner an das
Zygomatikum, Frontale, Parietale, Temporale, Palatinum, an die Maxilla und
manchmal an die Cartilago septi nasi (Processus sphenoidalis). Im ganzen
werden 5 unpaare und 5 paarige Skeletteile des Schädels, Summa 15 Stück,
erreicht. Daraus ergibt sich eine reiche Nomenklatur an Fachnamen für die
Ränder und Flächen und andere Einzelheiten, welche hier tabellarisch folgen.
Die beim Sphenoidale üblichen Fachausdrucke.
A. Corpus, Keilbeinkörper (Abb. 339).
Der vordere Teil (Präsphenoid) gehört zur vorderen Schädelgrube, der
hintere Teil (Basisphenoid) zur mittleren Schädelgrube (Abb. 336). Sie sind
beim Fötrs separate Knochenstücke, welche durch Knorpel vereinigt sind.
Synchondrosis intersphenoidalis. Dieser Rest des Chondrokranium geht
vor der Geburtsreife in Knochen über, die Synchondrosis sphenooccipitalis
(S. 685) dagegen erst im 16. bis 18. Lebenjahr. Über Knochenkerne siehe:
Ossifikation (Abschnitt E dieser Tabelle). Nur die Ober-, Vorder- und Unter-
fläche der sechs Würfelseiten des Korpus sind frei; alle übrigen sind von anderen
Knochen eingenommen, welche beim Fötus knorplig mit dem Körper ver-
bunden sind, aber beim erwachsenen Schädel eine einzige Kuorhenmasse mit
ihm bilden.
1. Oberfläche (Abb. 338, 336). Von vorn nach hinten folgen aufeinander:
Spina ethmoidalis: Vorsprung des vorderen Randes, welcher in den
Hinterrand der Siebplatte des Ethmoidale eingezapft ist; sehr variable
Form, kann fehlen.
Jugum ethmoidale: horizontale Fläche in Fortsetzung der Siebplatte des
Ethmoidale.
Limbus sphenoidalis: querverlaufende Kante zwischen Jugum ethmoidale
und Sulcus chiasmatis, läuft seitlich in die Processus clinoidei anteriores
der Alae parvae aus.
Sulcus chiasmatis: flache Quergrube zwischen den Foramina optica. Das
Chiasma nervi optici (II. Gehirnnerv) liegt nicht in, sondern oberhalb
der Grube.
Tuberculum sellae, Sattelknopf: ein nicht immer vorhandener stumpfer
Höcker zwischen Sulcus chiasmatis und Fossa hypophyseos. Die ganze
mittlere Gegend der Oberfläche des Korpus hat den Namen: Sella turcica
wegen der Ähnlichkeit mit dem Reitsattel der Orientalen (Türkensattel),
welcher sich vom deutschen Sattel durch hohe und spitz zulaufende Wülste
vor und namentlich hinter dem Sitz des Reiters unterscheidet. Diesen
entspricht das Tuberculum sellae vorn und das Dorsum sellae hinten, dem
Sitz die Fossa hypophyseos.
Processus clinoideus medius: kleines variables Höckerchen an jeder Seite
des Tuberculum sellae, kann fehlen.
Fossa hypophyseos: Grube, in welcher die Hypophyse (Gehirnanhang)
liegt. Beim Fötus und Neugeborenen geht in ca. 10°/0 der Fälle von der
Tiefe der Grube ein Kanal aus, welcher die Außenfläche der Schädelbasis
erreichen kann: Canalis craniopharyngeus. Durch ihn ist der pharyn-
geale Abschnitt der Hypophyse in den Schädel eingewandert. Beim
Erwachsenen findet sich nur sehr selten ein Rest (ca. 0,25°/0 der Fälle).
Dorsum sellae, Sattellehne: hohe Querleiste zwischen Fossa hypo-
physeos und Klivus.
Processus clinoideus posterior: Höckerchen jederseits am Dorsum sellae
zur Befestigung der hinteren Schenkel des Tentorium cerebelli, kann mit
der Ala magna zu einer Knochenscheide um die A. carotis int. verschmelzen.
Klivus: eine schräge Ebene zwischen Dorsum sellae und Foramen occipitale
magnum (S. 689).