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Kopf.
Die Gesamtleistung aller Schließmuskeln des Kiefers läßt sich bei besonderer
Übung so weit steigern, daß sie einer Belastung von zehn Zentner Druck entspricht.
Durch stärkste Ausnutzung dieser Fähigkeit können Zahnathleten Kieselsteine zer-
beißen oder ein Trapez mit den Zähnen tragen, an welchem der Körper eines Turners
samt dessen Gewichtszunahme durch die Körperbeschleunigung beim Schwingenhängt.
Davon hat der Temporaiis mehr als einer der übrigen Kaumuskeln zu tragen. Die
Muskeln sind deshalb der Kauleistung des Kulturmenschen allemal gewachsen (zum
Zerbeißen von zähem Fleisch sind 1—l1,^ Zentner Druck erforderlich, bei zartem
Braten sehr viel weniger; der schwache Punkt ist viel eher das Gebiß als der Muskel).
Linea temporaU» supemor
M. temporälis (Faszie und
Aponeurose)
M. corrugatör supercilii
^ procerus
Lig. palpebrale mediale
Caput infraocbitale
des M. qnadr. labii
snp.
Pars transversa des
M. nasalis
Pars alaris des H. iiü
asaiis
{ aput super, et infenus ^
M. ptervplideus internus iy' ^fchlll'Wf*' t1
Raph\ pterygomandibularis _ ts&tjEL
M. büecinator
Platy
M. quadr. labil Buperiorls
M. zygomaticus
Muskelknoten
M. orbikularis oris
M. quadr. labii inferioris
"51. mentalis
M. risoriufl M. triarigularis M. aimmahis menti (Var.)
Abb. 369. Gesichts muskeln. Jochbrücke und Stück des Unterkiefers weggesägt, Kiefergelenk eröffnet.
Sonde im Canalis lacrimalis (weiß). Innen von der Sonde — nach dem Innern der Augenhöhle zu — der M.
lacrimalis Horneri (nicht bezeichnet).
[nsertions- große Kraft des Temporaiis äußert sich auch in der Besonderheit
ebel. Uber-
sufflzienz seiner Insertion. Er hat gegenüber den anderen Kaumuskeln seine eigene
Muskelapophyse. den Processus eoronoides des Unterkiefers, auf den manchmal
auch der M. masseter forcgesetzt ist, der aber sehr oft nur den Temporalisansatz
trägt (Abb. 370). Er reicht innen weiter am Knochen herab als außen. Die
Hebelkraft ist durch diesen Fortsatz besonders groß, wenn der Mund geöffnet
wird (Abb. 373b). Dann kommen auch die vorderen Bündel des Muskels, welche
sich in die Nische zwischen Jochbein und großem Keilbeinflügel hineinschmiegen
und der dicksten Partie des Querschnittes entsprechen, aus der schrägen in die
Kopf.
Die Gesamtleistung aller Schließmuskeln des Kiefers läßt sich bei besonderer
Übung so weit steigern, daß sie einer Belastung von zehn Zentner Druck entspricht.
Durch stärkste Ausnutzung dieser Fähigkeit können Zahnathleten Kieselsteine zer-
beißen oder ein Trapez mit den Zähnen tragen, an welchem der Körper eines Turners
samt dessen Gewichtszunahme durch die Körperbeschleunigung beim Schwingenhängt.
Davon hat der Temporaiis mehr als einer der übrigen Kaumuskeln zu tragen. Die
Muskeln sind deshalb der Kauleistung des Kulturmenschen allemal gewachsen (zum
Zerbeißen von zähem Fleisch sind 1—l1,^ Zentner Druck erforderlich, bei zartem
Braten sehr viel weniger; der schwache Punkt ist viel eher das Gebiß als der Muskel).
Linea temporaU» supemor
M. temporälis (Faszie und
Aponeurose)
M. corrugatör supercilii
^ procerus
Lig. palpebrale mediale
Caput infraocbitale
des M. qnadr. labii
snp.
Pars transversa des
M. nasalis
Pars alaris des H. iiü
asaiis
{ aput super, et infenus ^
M. ptervplideus internus iy' ^fchlll'Wf*' t1
Raph\ pterygomandibularis _ ts&tjEL
M. büecinator
Platy
M. quadr. labil Buperiorls
M. zygomaticus
Muskelknoten
M. orbikularis oris
M. quadr. labii inferioris
"51. mentalis
M. risoriufl M. triarigularis M. aimmahis menti (Var.)
Abb. 369. Gesichts muskeln. Jochbrücke und Stück des Unterkiefers weggesägt, Kiefergelenk eröffnet.
Sonde im Canalis lacrimalis (weiß). Innen von der Sonde — nach dem Innern der Augenhöhle zu — der M.
lacrimalis Horneri (nicht bezeichnet).
[nsertions- große Kraft des Temporaiis äußert sich auch in der Besonderheit
ebel. Uber-
sufflzienz seiner Insertion. Er hat gegenüber den anderen Kaumuskeln seine eigene
Muskelapophyse. den Processus eoronoides des Unterkiefers, auf den manchmal
auch der M. masseter forcgesetzt ist, der aber sehr oft nur den Temporalisansatz
trägt (Abb. 370). Er reicht innen weiter am Knochen herab als außen. Die
Hebelkraft ist durch diesen Fortsatz besonders groß, wenn der Mund geöffnet
wird (Abb. 373b). Dann kommen auch die vorderen Bündel des Muskels, welche
sich in die Nische zwischen Jochbein und großem Keilbeinflügel hineinschmiegen
und der dicksten Partie des Querschnittes entsprechen, aus der schrägen in die