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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0846

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Beingelenke.

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stehen). 3. Eines der Kreuzbänder (das andere bleibt erhalten; Bedeutung der
Kreuzbänder als Hemmungsapparate tür Streckung).

E. Tibiofibularyerbindungen.

Beim Abtragen der Muskeln achte man auf die beiden Septa intermuscularia
an der Fibula (S. 615). Membrana interossea (S. 589). Verstärkungen des proxi-
malen Tibiofibulargelenks (Ligg. capituli fib., S. 578). Lig. malleoli lat. ant. et
post. (S. 622).

F. Bandapparat des Fußes.

1. Verbindungen des Fußes mit dem Unterschenkel: lateral werden das
Lig. calcaneofibulare, Lig. talofibulare ant. et post. begrenzt (S. 624). Letzteres
ist weit in die Kapsel vorgeschoben; man erhalte die Kapselwand. An der medialen
Seite wird das Lig. deltoideum präpariert (S. 624): zunächst die oberflächlichen
Anteile (Lig. calcaneotibiale und tibionaviculare), dann nach deren Durchschnei-
dung (quer in der Mitte der Fasern) die tiefen Anteile (Lig. talotibiale ant. et post.).
Bewegungen des Fußes im oberen Sprunggelenk (S. 651), Bedeutung der Syndes-
mose zwischen Tibia und Fibula (,,Malleolengabel").

2. Verbindungen des Talus mit den übrigen Fußknochen: Das Lig. fundi-
forme (S. 616) wird aus dem Sinus tarsi entfernt. In diesem stelle man das Lig.
talr calcaneum interosseum und Lig. talocalcaneum anterius dar (S. 631). Letzteres
liegt vor dem Körper des Talus, ersteres verläuft weiter nach vorn längs des Caput
tali. Lig. talocalcaneum laterale, mediale et posterius (S. 631).

3. Fußrücken: Das Lig. talonaviculare dors. (S. 631) und Lig. calcaneo-
cuboideum dorsale (S. 634) sind dünn und platt. Zwischen beiden geht man ca.
1 cm weit in die Tiefe und findet das Lig. bifurcatum (Pars calcan.-cub. et Pars
calcan.-navic, S. 626). Alle übrigen Knochen sind durch kurze, dorsale Bänder
verbunden, auch die Basen der Metatarsalia (S. 634).

4. Fußsohle: Beim Ablösen der Muskeln werden besonders die Ansätze
der Mm. peronei und tibiales studiert (Beziehung zum Fußgewölbe, Pronations-
und Supinationsbewegung, S. 649, 650, 652). Dann Aufsuchen des Lig. plantare
longum (S. 634). Lig. calc.-navic. plant. (Pfannenband, S. 626). Die übrigen Bänder
verbinden je zwei benachbarte Knochen des Tarsus und Metatarsus in allen mög-
lichen Kombinationen (S. 635).

GL Eröffnung der Gelenke der Fußwurzel.

1. Die super- und subtalaren Kammern: das obere Sprunggelenk (Knöchel-
gelenk) wird geöffnet, indem die Bänder zwischen Fibula und Tarsus einzeln quer
durchschnitten werden, die Bänder zwischen Tibia und Tarsus bleiben erhalten.
Das untere Sprunggelenk (Sprunggelenk s. str.) besteht aus zwei anatomisch ge-
trennten Teilen. Das vordere Gelenk (Art. talo-calc.-nav.) wird geöffnet, indem
man zwischen Talus und Navikulare eingeht, ohne das Lig. bifurcatum und das
Pfannenband zu verletzen. Dann wird das ganze Lig. talo-calc. interosseum zer-
schnitten, indem man in den Sinus tarsi eindringt und den Talus vom Kalkaneus
abreißt. Talus, Kalkaneus imd Tibia sind schließlich nur noch durch das Lig. deltoid.
im Zusammenhang. Man hat dann beide Abteile des subtalaren Gelenks vor sich
(S. 628). Funktion des Sprunggelenks (S. 651). Man mache sich die drei Möglich-
keiten der Abduktion der Fußspitze (durch Bewegungen im Hüftgelenk, Knie-
gelenk, Sprunggelenk) und deren Merkmale klar (S. 654). Beim Abgeben des Prä-
parates muß der Zusammenhang in diesen Gelenken gewahrt sein.

2. Die Gelenke des Vorfußes: Bedeutung des Lig. bifurcatum für die wenig
bewegliche Verbindung von Kalkaneus, Kuboid und Navikulare (S. 627). Die
Gelenkspalten dürfen erst eröffnet werden, nachdem das Präparat abgegeben ist.
Dabei werden zum Schluß vom Fußrücken aus die Gelenke künstlich verbunden,
welche die LiSFRANCsche und CHOPARTSche Amputationslinie herstellen (S. 620, ,633).
Alle Knochen bleiben durch die plantaren »Bänder im Zusammenhang.

H. Zehengelenke (S. 646).

Die Verstärkungsbänder werden an einem Zeh herauspräpariert und die
Gelenkkapseln entfernt. Am Großzeh werden die beiden Sesambeine dargestellt.

Bei der Abgabe des Präparates müssen alle Knochen der Extremität zusammen-
hängen (indem'die oben bei jedem Gelenk angegebenen Teile der Band Verbindungen
erhalten bleiben) und vom Periost gesäubert sein.

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