Bein und Fuß.
des Knies stärker als die Beugemuskulatur, z. B. bei der Katze l^mal so
schwer, ähnlich bei Halbaffen (Lemur). Sie schiebt den Körper vorwärts,
trägt aber weniger an Körperlast als die Vorderbeine; beim Hund ist das
Körpergewicht zu 2/3 auf die Vorderbeine, zu 1/3 auf die Hinterbeine verteilt.
Dadurch kommt die Muskelkraft der Hinterbeine der Vorwärtsbewegung zu-
gute. Bei der aufrechten Körperhaltung wird die ..hintere" Extremität zur
„unteren''; sie trägt die ganze Körperlast. Es summieren sich beide Be-
anspruchungen: beim Menschen ist das Gewicht der Kniestrecker mehr als
doppelt so groß wie beim Orang (bei letzterem ll,6°/o des Gesamtgewichts
der Beinmuskulatur, beim Menschen 24,8°/0). Die Elexorengruppe (blau) ist
viel schmächtiger; der größte Querschnitt beträgt nur 2/7 der Extensoren-
gruppe (51 qcm bei einem mittelkräftigen Individuum). So bleibt am Ober-
schenkel Platz für die ventralen Hüftmuskeln, welche sich mit einer Gruppe
— Adduktoren (grün) - - weit auf den Oberschenkel hinab erstrecken, und
Fascia lata 'JF/s ^\ _-4. \\\ ..--'Facies anterior
Facies medialis
Labium mediale
tineae asperae
N. saphenus
Arteria und Venn femoralifi
Septam inter-
mnsculäre mediale
Facies I a t <
, / sl . ii'-■------------------- / / l.<ihiii,,i hitinth
Septam inter-
masculare laterale
Nervus ischiadicufl
Septuni iiitermusrulare posterius
Abb. 277. Querschnitt durch die Mitte des rechten Oberschenkels bei gestrecktem Bein. Ansicht
des abgetragenen Gliedes. Der Kontur des Oberschenkels bei gebeugtem Knie ist mit gestrichelter Linie
eingetragen.
von denen einer sogar den Unterschenkel erreicht (M. gracilis). Es ist charak-
teristisch für den Oberschenkel, daß die drei Gruppen seines Querschnittes
(Extensoren, Flexoren, Adduktoren) nebeneinander um das Femur herum-
liegen. Eine Schichtung in sich deckende Gruppen wie beim Unterarm und
-Schenkel gibt es nicht.
Wie beim Arm ist die Gruppierung der Schenkelmuskeln in Extensoren und
Flexoren rein genetisch zu verstehen (S. 316). Wenn ein Muskelindividuum nach-
träglich seine Lage zum G-elenk verändert hat, so beugt es das Knie, anstatt es zu
strecken (M. sartorius, S. 560). Es gehört trotzdem seiner G-enese und Innervation
nach zu den Extensoren und behält in unserer Gruppierung den Platz bei diesen,
weil dadurch allein die Beziehungen zu den Nerven u. v. a. verständlich sind. Beim
Bein sind solche Fälle seltener als bei dem vielseitiger beweglichen Arm.
^ober-11 Außer Beugung und Streckung ist im Knie nur noch eine zweite Be-
Unterschen-wegungsart möglich, die Rotation, diese aber nur bei gebeugtem Knie
k(Marken)ß Ab" und Adduktion kennt"das normale Knie nicht. Man kann bei fixiertem
Oberschenkel den Unterschenkel um seine Längsachse kreiseln, wenn das
Knie gebeugt ist. Eine Täuschung durch Rotationen im Fußgelenk ist aus-
des Knies stärker als die Beugemuskulatur, z. B. bei der Katze l^mal so
schwer, ähnlich bei Halbaffen (Lemur). Sie schiebt den Körper vorwärts,
trägt aber weniger an Körperlast als die Vorderbeine; beim Hund ist das
Körpergewicht zu 2/3 auf die Vorderbeine, zu 1/3 auf die Hinterbeine verteilt.
Dadurch kommt die Muskelkraft der Hinterbeine der Vorwärtsbewegung zu-
gute. Bei der aufrechten Körperhaltung wird die ..hintere" Extremität zur
„unteren''; sie trägt die ganze Körperlast. Es summieren sich beide Be-
anspruchungen: beim Menschen ist das Gewicht der Kniestrecker mehr als
doppelt so groß wie beim Orang (bei letzterem ll,6°/o des Gesamtgewichts
der Beinmuskulatur, beim Menschen 24,8°/0). Die Elexorengruppe (blau) ist
viel schmächtiger; der größte Querschnitt beträgt nur 2/7 der Extensoren-
gruppe (51 qcm bei einem mittelkräftigen Individuum). So bleibt am Ober-
schenkel Platz für die ventralen Hüftmuskeln, welche sich mit einer Gruppe
— Adduktoren (grün) - - weit auf den Oberschenkel hinab erstrecken, und
Fascia lata 'JF/s ^\ _-4. \\\ ..--'Facies anterior
Facies medialis
Labium mediale
tineae asperae
N. saphenus
Arteria und Venn femoralifi
Septam inter-
mnsculäre mediale
Facies I a t <
, / sl . ii'-■------------------- / / l.<ihiii,,i hitinth
Septam inter-
masculare laterale
Nervus ischiadicufl
Septuni iiitermusrulare posterius
Abb. 277. Querschnitt durch die Mitte des rechten Oberschenkels bei gestrecktem Bein. Ansicht
des abgetragenen Gliedes. Der Kontur des Oberschenkels bei gebeugtem Knie ist mit gestrichelter Linie
eingetragen.
von denen einer sogar den Unterschenkel erreicht (M. gracilis). Es ist charak-
teristisch für den Oberschenkel, daß die drei Gruppen seines Querschnittes
(Extensoren, Flexoren, Adduktoren) nebeneinander um das Femur herum-
liegen. Eine Schichtung in sich deckende Gruppen wie beim Unterarm und
-Schenkel gibt es nicht.
Wie beim Arm ist die Gruppierung der Schenkelmuskeln in Extensoren und
Flexoren rein genetisch zu verstehen (S. 316). Wenn ein Muskelindividuum nach-
träglich seine Lage zum G-elenk verändert hat, so beugt es das Knie, anstatt es zu
strecken (M. sartorius, S. 560). Es gehört trotzdem seiner G-enese und Innervation
nach zu den Extensoren und behält in unserer Gruppierung den Platz bei diesen,
weil dadurch allein die Beziehungen zu den Nerven u. v. a. verständlich sind. Beim
Bein sind solche Fälle seltener als bei dem vielseitiger beweglichen Arm.
^ober-11 Außer Beugung und Streckung ist im Knie nur noch eine zweite Be-
Unterschen-wegungsart möglich, die Rotation, diese aber nur bei gebeugtem Knie
k(Marken)ß Ab" und Adduktion kennt"das normale Knie nicht. Man kann bei fixiertem
Oberschenkel den Unterschenkel um seine Längsachse kreiseln, wenn das
Knie gebeugt ist. Eine Täuschung durch Rotationen im Fußgelenk ist aus-