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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 3
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Schädlich, Paul: Landgut Bocken am Zürichsee
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0038

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30

DIE GARTENKUNST.

XV, 2

Bild K. Die Gärten am Landhause Bocken: Gesamtansicht gegen den Uethliberg. Verf.: P. Schädlich, Zürich.

See und Berge, steigert die Höhenwirkung des Hügels
bedeutend; läßt keine Alleewirkungen aufkommen und
geht viel besser in der Landschaft auf, deren stiller
Reiz das Bild K wiedergibt.

Westlich des Gartenhofes wurde ein großer Rasen-
Spielplatz projektiert. Bild O, gesehen vom Zufahrtsweg,
zeigt den Reiz dieses 4V2. m tiefer denn der Garten-
hof liegenden Spielplatzes, der mit 2 m hohen und
breiten Taxushecken umschlossen ist, die auf 70 cm
hoher Böschung stehen. Bild P veranschaulicht eine
Ansicht dieses Platzes gegen die Alpen. Es dürfte
müßig sein, weiteres über die Schönheit und Zweck-
mäßigkeit des Platzes zuschreiben. Hinweisen möchte
ich nur noch auf die Überwindung des bedeutenden
Höhenunterschiedes vom Platz bis zur großen Terrasse
(Gartenhof) und auf die Stille und Großzügigkeit dieses
Gartenteiles.

Zwischen dem Spielplatz und der großen Terrasse
war ein breiter Zufahrtsweg zum Wirtschaftsgebäude

anzulegen. Hier wurden unsere schön blühenden Stauden
und Blumengewächse angepflanzt. Welche Wirkung
der Gartenarchitekt von diesem Blumenwege erwartet,
zeigt das Bild N, welches zugleich die Verbindung
dieses Weges mit dem runden Eck-Ausbau der großen
Terrasse veranschaulicht und die Bilder O und P,
welche die Wirkung der hohen Staudengewächse und
der berankten Mauern wiedergeben.

Der eigentliche Garten (Gartenhof Bild M) liegt
auf der großen Terrasse südlich des Hauses. Es wurde
schon gesagt, daß das gruppenweise Pflanzen der
Lärchen den Anblick vom Haus auf See und Berge
nicht hemmt. Das gleiche gilt für den Garten. Offen
in die Landschaft gebettet (und doch bestimmt be-
grenzt in seinen Abmessungen durch die Lärchen-
gruppen) breiten sich die ruhigen edlen Formen des
Gartens vor dem Hause aus. Kein Prunkparterre,
sondern ein echter rechter Garten mit Rosenhecken
und Staudenrabatten und wirklicher Gartenpoesie soll
 
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