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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 4
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Barth, Erwin: Bericht über den Wettbewerb für einen Rosenpark mit Rosarium Berlin-Britz
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44

DIE GARTENKUNST.

XV, 4

Rosenpark Berlin-Britz: I. Preis. Verf.: H. Maaß, Lübeck. Mittelpartie des Rosen-
gartens vom Standpunkt D aus..

Wünschenswert wäre es, wenn in Zukunft die
ganz aus dem Rahmen fallenden, tief unter dem Durch-
schnitt stehenden Entwürfe gesondert von den übrigen
ausgestellt würden. Den Besuchern würde der Über-
blick dadurch sehr erleichtert und die Laien würden
dann eine höhere Meinung von den Leistungen der
deutschen Gartengestalter erhalten.

Der Wettbewerb hat gezeigt, daß ein Rosenpark
nur von dem mit allen Eigenarten der Pflanzen und
deren Verwendung auf das Engste vertrauten Garten-
künstler geschaffen werden kann, niemals aber von
einem Künstler, dem diese Kenntnisse fehlen, mag er
auch sonst noch so genial und tüchtig sein.

Die Entwürfe derjenigen, die dem Gartenberufe
ferner standen, z. B. der Architekten ohne Mitwirkung
der Gartenarchitekten, versagten vollständig.

Sitzungsprotokoll des Preisgerichtes für den Rosenpark-
Wettbewerb.

Anwesend: a) als Preisrichter: i. Schmiedigen, Bürger-
meister, 2. Brodersen, Kgl. Gartenbaudirektor; 3. Grotgan,
Gemeindebaurat; 4. Kiehl, Baurat; 5. Dr. Muthesius, Geh. Reg.-

Rat; 6. Dr. Oldenburg, Geh. Reg.-Rat;

7. Ries, Städtischer Gartenbaudirektor;

8. Siebert, Königl. Landesökonomierat;

9. Stahl, Schriftsteller; 10. Weimar, Ge-
meindeverordneter; 11. Weiß, Königl.
Gartenbaudirektor; 12. Wendt, Gemeinde-
schöffe; 13. Zeininger, Königl. Hofgarten-
direktor. b) Entschuldigt fehlt: Herr Geh.
Baurat March, c) Als Protokollführer:
Referendar Schaaphaus.

Nach Eröffnung der Sitzung durch
Herrn Bürgermeister Schmiedigen wur-
den zunächst die Bestimmungen des Wett-
bewerbes verlesen.

Rechtzeitig eingegangen sind 52 Ent-
würfe. Bei einem ersten Rundgang wur-
den 28 Ent würfe als nicht zur Prämiierung
geeignet, ausgeschieden und die übrig
bleibenden 24 Entwürfe für den engeren
Wettbewerb zurückgestellt. Diese 24 Ent-
würfe hatten folgende Kennwörter:

Nr. 1: „Ein Rosenstrauß“.

Nr. 4: „Unerschöpflich an Reiz usw.“
Nr. 6: „Es blüht an allen Enden“.

Nr. 7: „Es blühen rote Rosen“.

Nr. 11: „Farbenkönigin“.

Nr. 12: „Kazanlik“.

Nr. 16: „Blumenkönigin“.

Nr. 17: „Rosenparadies“.

Nr. 18: „Abpflücken verboten“.

Nr. 23: „Dornröschen I“.

Nr. 26: „(* . *)“.

Nr. 27: „Der Rosenkavalier'1.

Nr. 31: „Sache der Auffassung“.

Nr. 33: „Tage der Rosen II“.

Nr. 36: „Blaue Rose“.

Nr. 38: „Rosenresidenz“.

Nr. 39: „Weiße Rosen“.

Nr. 41: „Rugosa“.

Nr. 42: „Kunst und Natur“.

Nr. 44: „Organische Führung“.

Nr. 45: „Übersichtlich“.

Nr. 46: „Gertrud“.

Nr. 47: „Krimhild“.

Nr. 50: „Rosendenkmal“.

Bei der darauf folgenden zweiten Besichtigung schieden
von den vorstehend bezeichneten Entwürfen weitere 16 —•
sechzehn — Entwürfe, die wegen der künstlerischen oder
praktischen Lösung nicht befriedigten, durch Mehrheitsbeschluß
aus, während die nachstehend bezeichneten 8 —■ acht — Ar-
beiten für die engste Wahl zurückgestellt wurden:

Nr. 4: „Unerschöpflich an Reiz“ usw. Nr. 6: „Es blüht
an allen Enden“. Nr. 11: „Farbenkönigin“. Nr. 12: „Kazanlik“.
Nr. 16: „Blumenkönigin“. Nr. 31: „Sache der Auffassung“.
Nr. 39: „Weiße Rosen“. Nr. 44: „Organische Führung“.

Nach einer Besichtigung des für den zukünftigen Rosen-
park in Aussicht genommenen Geländes wurden die acht für
den engsten Wettbewerb zurückgestellten Entwürfe einzeln
durchgesehen und in gemeinsamer Erörterung und unter Ver-
lesung der den Entwürfen beigegebenen Erläuterungsberichte
eingehend besprochen.

Diese übrig bleibenden 8 Entwürfe wurden sodann wie
folgt begutachtet:

Entwurf 4: „Unerschöpflich an Reiz usw.“

Das Gelände ist in sehr geschickter Weise ausgenutzt.
Der Anschluß der großen Wiese an den Akazienhain und der
dadurch erreichte Zusammenhang der landschaftlichen An-
lagen ist als glücklich anzusprechen. Das Restaurant mit dem
vorgelagerten Garten als Trennung zwischen dem landschaft-
lichen Teil und dem streng gegliederten Rosarium hat eine
 
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