XV, 7
DIE GARTENKUNST.
93
Abb. 8. Teil eines vor drei Jahren mit Birken und Buschwerk bepflanzten Reihen-
gräberfeldes vom Lindener Friedhof.
mehr in der Hauptsache zu grün-
umsäumtenStraßen ausgebildet, die
in angenehmer, freundlicher Weise
zu den Gräberquartieren hinleiten
(Abb. 5). Es soll damit nicht ge-
sagt sein, daß nicht auch die mit
Grabstellen umsäumte Friedhof-
straße ihre Berechtigung hat, doch
gehören dazu Denkmalsanlagen von
monumentaler Wucht und Größe.
Andernfalls wirken längere mit Grä-
bern besetzte Wege stets langweilig
und ermüdend, auch wenn die ein-
zelnenGrabst eilen in Heckennischen
eingebettet sind.
Auf dem hiesigen Fried-
hofe wurde daher zunächst da-
von abgesehen, Grabstellen reihen-
weise an den Hauptwegen anzu-
ordnen. Es wurde aber großer
Wert darauf gelegt, jedem dieser
Wege einen guten Abschluß zu
gewähren durch Zuführung auf die
Friedhofsgebäude, auf große Mo-
numente, Brunnen oder Baumgrup-
pen. Die Erbbegräbnisse dagegen werden abseits
der Hauptstraßen zu größeren oder kleineren, von
hohen Hecken umrahmten Gruppen vereinigt. Da-
durch entstehen viele in sich abgeschlossene Friedhofs-
teile von intimem Reiz. Innerhalb dieser einzelnen
Gruppen wird größtmögliche Einheitlichkeit der Denk-
mäler erstrebt. Auch mit der gärtnerischen Bepflan-
zung der Grabstellen, die als Monopol in den Hän-
den der Friedhofsgärtnerei liegt, wird der einheitlichen
Abb. g. Schöpfbrunnen auf dem Lindener Friedhof.
Stimmung Rechnung getragen. Statt der bisher üblichen
Gitter umsäumen niedrige Hecken die einzelnen Erb-
begräbnisse (Abb. 6).
Ausschlaggebend für den Charakter des hiesigen
Friedhofes sind die Reihengräber. Die Abbildungen
7 und 8 veranschaulichen das Bestreben, diese Gräber-
felder unter Beibehaltung der wirtschaftlich zweck-
mäßigen, gradlinigen Reihung und bei Vermeidung
jeglichen Platzopfers, durch zweckmäßige Anordnung
der Grabhügel und geeignete Durch-
wirkung der Gräberreihen mit Pflan-
zengrün, in kleinere abgeschlossene
Partien zu zerlegen, in denen das
Gefühl trostloser Öde, welches der
Anblick eines großen Massengräber-
feldes naturgemäß hervorruft, nicht
mehr aufkommt.
Beider aus Abb. 7 ersichtlichen
Anordnung der Grabhügel ergeben
sich zwischen je 2 Hügelreihen
schmale Pflanzstreifen. Diese Strei-
fen werden nach erfolgter Bele-
gung eines Feldes mit nicht zu
stark beschattenden Bäumen, wie
Birken, Ebereschen, Akazien und
außerdem mit Unterholz von schot-
tischen Zaunrosen, Liguster, Hek-
kenkirschen u. a. eng besetzt. Diese
Pflanzungen werden nicht hecken-
artig behandelt, sondern nur ge-
schnitten, inwieweit es die Rück-
sichtnahme auf die Gräber er-
fordert.
DIE GARTENKUNST.
93
Abb. 8. Teil eines vor drei Jahren mit Birken und Buschwerk bepflanzten Reihen-
gräberfeldes vom Lindener Friedhof.
mehr in der Hauptsache zu grün-
umsäumtenStraßen ausgebildet, die
in angenehmer, freundlicher Weise
zu den Gräberquartieren hinleiten
(Abb. 5). Es soll damit nicht ge-
sagt sein, daß nicht auch die mit
Grabstellen umsäumte Friedhof-
straße ihre Berechtigung hat, doch
gehören dazu Denkmalsanlagen von
monumentaler Wucht und Größe.
Andernfalls wirken längere mit Grä-
bern besetzte Wege stets langweilig
und ermüdend, auch wenn die ein-
zelnenGrabst eilen in Heckennischen
eingebettet sind.
Auf dem hiesigen Fried-
hofe wurde daher zunächst da-
von abgesehen, Grabstellen reihen-
weise an den Hauptwegen anzu-
ordnen. Es wurde aber großer
Wert darauf gelegt, jedem dieser
Wege einen guten Abschluß zu
gewähren durch Zuführung auf die
Friedhofsgebäude, auf große Mo-
numente, Brunnen oder Baumgrup-
pen. Die Erbbegräbnisse dagegen werden abseits
der Hauptstraßen zu größeren oder kleineren, von
hohen Hecken umrahmten Gruppen vereinigt. Da-
durch entstehen viele in sich abgeschlossene Friedhofs-
teile von intimem Reiz. Innerhalb dieser einzelnen
Gruppen wird größtmögliche Einheitlichkeit der Denk-
mäler erstrebt. Auch mit der gärtnerischen Bepflan-
zung der Grabstellen, die als Monopol in den Hän-
den der Friedhofsgärtnerei liegt, wird der einheitlichen
Abb. g. Schöpfbrunnen auf dem Lindener Friedhof.
Stimmung Rechnung getragen. Statt der bisher üblichen
Gitter umsäumen niedrige Hecken die einzelnen Erb-
begräbnisse (Abb. 6).
Ausschlaggebend für den Charakter des hiesigen
Friedhofes sind die Reihengräber. Die Abbildungen
7 und 8 veranschaulichen das Bestreben, diese Gräber-
felder unter Beibehaltung der wirtschaftlich zweck-
mäßigen, gradlinigen Reihung und bei Vermeidung
jeglichen Platzopfers, durch zweckmäßige Anordnung
der Grabhügel und geeignete Durch-
wirkung der Gräberreihen mit Pflan-
zengrün, in kleinere abgeschlossene
Partien zu zerlegen, in denen das
Gefühl trostloser Öde, welches der
Anblick eines großen Massengräber-
feldes naturgemäß hervorruft, nicht
mehr aufkommt.
Beider aus Abb. 7 ersichtlichen
Anordnung der Grabhügel ergeben
sich zwischen je 2 Hügelreihen
schmale Pflanzstreifen. Diese Strei-
fen werden nach erfolgter Bele-
gung eines Feldes mit nicht zu
stark beschattenden Bäumen, wie
Birken, Ebereschen, Akazien und
außerdem mit Unterholz von schot-
tischen Zaunrosen, Liguster, Hek-
kenkirschen u. a. eng besetzt. Diese
Pflanzungen werden nicht hecken-
artig behandelt, sondern nur ge-
schnitten, inwieweit es die Rück-
sichtnahme auf die Gräber er-
fordert.