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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 16
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Heicke, Karl: Die Breslauer Gartenbau-Ausstellung zur Jahrhundertfeier, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0243

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XV, 16

DIE GARTENKUNST.

235

Ausstellung Breslau: Blick über den Teich nach dem Hauptrestaurant.

Säulengang von ungewöhnlicher Ausdehnung umrahmt.
Es mag dahingestellt bleiben, ob deren halbellipti-
sche Grundrißform nicht besser durch ein Recht-
eck ersetzt worden wäre. Die sich fortwährend ver-
schiebenden Säulen wirken wie die Stämme von Baum-
reihen an einem krummen Wege, und man hat
beim Durchschreiten kein bestimmtes Ziel vor Augen,
auf welches man hinstrebt. Indessen gewöhnte man
sich doch bald an die eigenartige Form und fand sich
damit ab.

Innerhalb des Säulenganges senkt sich das Ge-
lände in flacher Rasenböschung, die am Fuße der
Säulen mit einem Streifen von Rhododendron besetzt
ist, zu einem breiten beiderseits mit Blumenrabatten
eingefassten Promenadenwege. Die ganze Mitte der
Fläche wird von einem in seinem Grundriß der Per-
gola entsprechenden Wasserbecken von über einem
Hektar Größe eingenommen. Der so gebildete und
ausgestattete Raum, dessen Abschluß an der geraden
Seite die von der mächtigen Kuppel der Halle wir-
kungsvoll überragte Hauptwirtschaft bildete, ist ein
Festplatz von ungewöhnlicher Größe und Art. Seine
Wirkung dürfte noch gesteigert werden, wenn die
Bäume der ihn begrenzenden Parkteile, die heute noch

in ziemlich jugendlichem Alter stehen, herangewachsen
sein und den Säulengang bedeutender überragen werden.
Nach außen hin wird er ebenfalls wieder durch eine
flache Rasenböschung begrenzt, die in nicht ganz glück-
licher Weise mit lockeren Gruppen niedriger Krumm-
holzkiefern bepflanzt ist. Eine ganz breite, mäßig hohe
Hecke, die durchaus nicht gerade aus Taxus gebildet zu
werden braucht, dürfte hier richtiger sein.

Von Gartenteilen, die mit den Gebäuden dieses
Teiles der Ausstellung in unmittelbarer Verbindung
stehen, seien zwei Innenhöfe erwähnt, von denen der
eine innerhalb des Gebäudes der geschichtlichen Ab-
teilung von F. Manisch ausgeführt war, während der
andere A. Menzel zum Schöpfer hat und innerhalb
des Gebäudes der Planausstellung lag ; beides einwand-
freie Lösungen, die sich den gegebenen Verhältnissen
gut einordneten.

Die Planausstellung der Gartenkunst im Einzelnen
kunstkritisch zu würdigen, ist nicht der Zweck dieser
Zeilen, und es liegt dazu auch um so weniger Veran-
lassung vor, als die meisten Sachen bereits aus Ver-
öffentlichungen und von früheren Ausstellungen, so von
der im vorigen Jahre veranstalteten Garte'nkunstaus-
stellung der Gruppe Brandenburg der D. G. f. G. im
 
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