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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-77 (1. März 1905 - 31. März 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16473#0449

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— Aus einer Eisscholle ins Meer getrieben. Vor

riiügen Tageri Wvebten, wre die „St. Petersburger No°
ü>«sti" beruhten, eine grotze Zahl Fischer im Finnischen
^eerbusen in großer Lebens-gefahr. Etrva 200 besanden
mch auf dem Eise, die meisten sogar zu Pserde, bei der
^nsel Geßkar. Es war a-bends,. und den ganzen Tag
vatte ein starber Wind gsveht. Plötzlich hörte man einen
^rach, und die geängstigten Fischer sahen nun zu ihrem
^chrecken, daß das Eisseld, auf dem sie standen, sich von.
^em Kststeneis gelöst hatte und dem Meere zutrieb. Etioa
"0 Männer konnten sich von Lenr Msseld noch slüchten
chtchstn Sicherheit bringen, die übrigen 160 wurden mit
wren Pferden in die hohe See tzinausgetragen. Dort
^achten fie die ganze Nacht zwischen Tod und Leben zu.
ihrem Glürk änderte fich aber am nächsten Morgen
Windrichtung und trieb das Eisseld zum Küsteneis
^Urück, so daß sich alle retten konnten.

^ie Großfiirstin Elisabeth und der Mörder
Sergius.

Am Freitag besuchte die Großfürstin Elisa-
deth, von einem Abjittanten begleitet, das Gefän g-
^' s, in dem sichderMörder des Großsürsten Sergius
vefindet, Nachdem sie die Zelle betreten hatte, sragtc
^ den Mörder, weshalb er Hren Gemahl getötet habe.
E>er Gesangeire wies aus den Wsutanten und erwidecte,
er in Gegenwart einer dritten Person nicht sprechea
onne. Aus ein Zeichen der Großsürstin zog sich der
Adjutcmt daranf zurück. Es scheint, so mehdet der Pe>
Esrsburger Korrespondent der „Daich Mail", daß die
Moßfstrstin, als ste stch dem Mörder allein gegenübn
znerst etivas nervös wurde, fie beruhigte stch jedoch
wfort, als der Manu erklärte, jede Frage bearttworten
^ wollen außer, wenn die Fragen ihn selbst oder fe'ne
'l^enossen gesährden könnten. Die Großfürstin wieder-
^vlte darauf die znerst gestellte Frage. Die Antwort lau-
„Jch persönltch hatte keine Klage gegen den Groß-
lUrsten. Jch bin Mitglied der Bojewaja Organisazia
lKampsorganisation) und die Gesellsck)ast hat allen Uii-
^kbrstckern der Freihest in Rußland den Tod gesckMoren.
^ch zog das Los und ich hatte infolgedessen die Tat aus-
^ufirhven. Der Tod Jhres Mcmnes war don der Gesell-
schast auf Grund der gewalttätigan Maßnahmen, die ?r
M Mookau getroffen hatte, beschlossen wordon uNd sün
^ime wurde mir gegeben nnt dem Besehl, thn zu töten.
^ch bin lediglich das Werk der Gcsellschast." — Als dec
'^wsangene gesprochen hatte, versuchte die Grotzsürstin
chm klar zu machen, wie scheußlich sein Verbrechen je'.
l^le blieb etiva 20 Mrnuten in der Zelle und verließ sie
Mdauu, von einer heftigen Bewegung crgrifsen und nicht

länger im standc, ihre Tränen zurückzuhalten. Als die
Gefängniswärter die Zelle betraten, sanden sie auch dcn
Mörder in Tränen.

Verantwortlich sür den redaktionellen Teil F. M»ntua, für
den Jnseratenteil P. Bolz, beide in Heidelberg.

Usdvl'all ru kLbsn

unvnrbsbnliobo rskn-enömv

orbLlt ckie Lkllms rein, veiss unä zssunä.

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ksrnspr. 004. Nsdtr. Sstrlsd.

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Jsk. ekr. Loo§, LonSitorei, Mpklr. 174,

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-" !- n!- s-- äsm Lakndot unä äsn Lliniksn. .





Amtliche Fremdenlistc

der

Stadt Heidelberg.

Berzeichni» der am 28. Febrrar angekommenen Fremden.

Hotel«.

Batzcrischrr Hos. Frensdorst, Kstn., und Vogt, Kfm-
Berlin. Wendel, Kstn., Neimkirchen. Rocdel, Ksm., Zürich.
Dtcmbt, Kfm., Neustaidt.

Darmstädter Hof. Serris, Kstn., Fvankfurt. Mall, Kfn>.,
Lenncp. Malmus, Kfm., Kassel. Frau Wetsj, Billingen.
Golbrncmn, Kstn., mtt> Strcchl, Ksm.., Wien. Sternrer, Ksm.,
Kvln. Hermenidahl, Kolorjift, Höchst. Psefserkorn, Ksni.,
Hohenstein. Hoffinmm. Kftn., Stuttgart. Fretan, Kfm.,
Berli-n.

Hotel Lang. Fvan Günhcnburger mit Tochter und Sohn,
F'dar. Fran Henn mlt 2 Töchtern, Lennep. Jehle, 5stm..
Mbnrg.

Reichspoft. Achendach, Kfm., JnstuShntte. Hulbrich, Msen-
bevg. Wüddtg, Fmnsturi. Mailander, Schorndorf. Lan-den-'

berger mtt Frau, Schrcmiberg. Jsrael, Kfm., Berlin. Bocg
inann, Lvipzrg. >Hirsch, Ulm. MMer, Leipzig. Keller, Che-
mtter, Darmstadt. Mlttermann, Kfm., Hannoder. Prein.
Köln. Dr. Lewino, Cchemiker, Berlin. Franz, Kftn., Berlin.
Krupp nnt Frau, Vallendar, Panen, Kfm., M.-Gladbach.
Kietzltng, Möckmühl. Meyer, Grankfurt. Votz, Fransturr.
Arndt, Eberswälde. Stcchl, Wien. Bnsse, Münchberg. Weiser,
Planen. Brederniann, St. Gallen. Rapp, Groh-Unrsta-dt.
Silberrnann, Berlin.

Tnnnhciuser. Wttrk, Kstn., Bocholt. Wrrth. Ksm., Fran-
kenthal. Weimebe, Fabrikant, DreSden. Weinert, Kfm,,
Leipziz. Bachmann, Kfm., Fransturt. Bolkers, Ksm., Ham-
bnrg. Bielan, Kfm., Berlttr. Forster, Ksm., Frcmkfnrt. Lö-
perrnck, Werlin. Kahn, Cannstatt. Getger, Stuttgart. Fret-
tag. Ncherm. Hgas. Nürnberg. Schrüder, Bremen. Grotzc,
Harnburg. Schmtdt, Freibnvg.

Hotel Bictoria. Frau Röder, Priv., Wtcn, Frau Schrem
»ner mtt Frl. Tochter, Frisdenan. Fran Hofrat Kaposi n,i>
Fränlein Kaposi, Wien.

Wiener Hof. Schwarnmr, Kfm., Lerpzig. Hopp, Jng.,
Stuttgart. Kamtzcr, Direktor, Marburg. Saalhetmer, Kfm.,
Stuttgart, Fockl, Kfm., München. Hauer, Fabrikant, Frei-
burg. RendIhagen, Verwältcr, Alt-Griebrritz. Skopntck, Kfm.,
Gerlin. Mühlmann, Kfm., Koblenz. Krayn, Kftn., Berlin.
Metzner, Kstn., Hannoder. Löhling, Kfm., Bremen.

H,tel-Refta»rantr.

Badischer Hos. iSchuler, Westfalen. Hetscheto, Hrrschberg.
Baner, Ksm., mit Frau. und Kiitdern, Marrnheim.

Bahnhof-Hotel. Sch-nruh, GntSbes., mrt Frau, Damberg.
Well, Ksm., Würzbuvg. Vasstr, Ksm., Düren. Gemntch, Kfm.,
Dresden. Soenper, Kfm., Äkattrz. Merstadt, Lahr.

Heidelbrrgcr Hof. Goldschrntdt, Kfm., Fransturt. Müller,
Kfm., Karlsrnhe. -Felsntg, Ksm., Frankfnrt.

Luxhof. Dr. Koch, Franken-thal.

Prinz Max. Kehler, Rsd., Elberseld. Ullrtch, Rsd., Leip-
zitz. Lauensttin, Rsd., Ulm. RoH, Rsd., Mainz.

Perkeo. Düee, Brauereidtrektor, Mnnchen. Wrnckel,
Herborn. Hauser, Kfm., Hambu-rg. Kohler, Ksni., Fretburg.
Hallcr, Schweiz.

Zum Rherngold. Dr. Morleh, Arzt, Amerika. .Kerchhosf,
Mediziner, München.

Gafthiaser. >'

Zum goldenen Anker. Hartnrann, Ksm., KNn. Arndi,

Kfm., Elbcrfeld.

Zum grünen Banm. Duda nttt Gesellsckiast, Koustanz.

Brückenkopf. Krautz, Rcinhetnr. Ferttg. Nuhloch.

Zum goldenrn Falken. Rühle, Murr. Weber, Schöll-

brunn. Weimer, Keiubach.

Zum großen Faß. Göller, Bruchhausen, Friedrtch mir
Fvau, Kirchbach. Hernrrch nrtt Sohn, Niederbuhl. Metzgec,
Stuttgart. Fungruger, Sontheim.

Karlsburg. Gras, MrbenhaUsen. D-cgenhardt, Mem
mtngen. Schntterer, Westernhausen. Ttedrrch, Lettburg.
Berner, Chcmnitz. Endres, Banrlberg.

Zur goldenen Rose. Schmtt, Gellenbach. Eberhardt, .Kfm .,
Fransturt. Sch-rtudl, Kfm., Münchcir. Karl, BerolKettn
Schäser, .Küchenches, Karlsruhe. WieÄer, Wi-rt, Unter-Mün-
sterthal. Schmrdt, Rsd., Durlach.

Fremden-Krest«e»z.

Am 28. Febrnar 638 Fremdc. wesomttak! vom 1. Jan btt
28. Februar 13 969 Fremde.

Amts- unÄ Kreis-VerknndrKUilKsblatt.

I. Lot- und Staatsbccunte. Beantte der mit Kovvorattons- rttsse nu bearünden und das Gel

Melianntmachung.

' Dte Ausnahme von Kranken m

das Lairdesbad zu Baden betr.

7481II. Nachstehcrid bringen wir die Verordnung Gr.
ttnfiterimirS des Jnnern vom 22. Februar 189S, betr. die
Mtzungxn über Aufnahme von Kranken ttr das Landesbad zu
^den nttt -dem Nnsügen zur öffentlichen .Kenntnis, datz die
?sMnu«g deS LanbrsbadS z« Baden auf 1. März 1905 fest-
^Oeyt iH,

i, Vergütungen sür die Verpslegung -von Kranken im
andesvad sind bis auf Wettercs festgesetzt Ivie folgt:

Für Personen, welche von badischen Arnrenverbäirden
j^^Stisttmgen zum Zwecke des Kurgebrauchs unterstützt

-^ür Host und Slacttsbcantte, Deamte der mit Korporations-
Nux ^ ausgcstattettn Kirchen, badischer Kreise, Gemcinden

. Ststtungen, sür welchc die betreffende Verwaltu-ng die
>sDchleguiigskoftcn bestreitet, ferner für Pers-oncn, welchc auf
tues von tzlemeindekraittenversichcrungcn, Krartteittassen, Be-
n ^Wcnossenschäftcn und Vcrsichcruugsanstalteir zu vcrpflcgen
und entweder dte badische Staatsangehörigkeit besitzen odcr
, ^ Grohherzogtum thrcn Wohnsih haben.

^) Äei Benühung geinrinsamcr Säle auf täglich 2.50 Mk.
Bct Benützung von- EiNAelzim-mern auf täglich 3.50 Mk.
A, Für soirsttge nrinder bcnttttelte Pcrsoncrr, welche selbst die
^^dfttgu-ngskoften bezahlcn:

o) Bet Benrchung gemeinsanier Sälc auf täglich 3 Mt.

n) Bet Beiiützun-g von Einzelzimmern aus täglich 4 Mk.

^adci nmchen wir darauf ausnttrstam, datz dic Aufnahmege-
niik Uitterschicd dem Grofth. Bczirksamt Baden — Bade-
h n>Uten-Kommisfion — unmittelbar einzureichen sind, und
ttdem Gesuche etn ärztlichcr Bericht Nach Anleitungen des
68 ^atzrmgcn — Gesetz- und Vcrordnungsülatt 1885,- Seite
bcigegcbcncn Fragcbogcns anzuschlictzcn, scrmcr in dcm
^^-ahmegcsuch auch das Attcr (Jahr und Tag dcr -Geburt)
Ser^^uuchmenderr anzugcbcn und dcr dcin Gcsuchc beizule-
tzSl"? Fragabogeu mtt Datum und Ilrtterschrist deS behandeln-
Arztes zu versehen ist.

Hcidckberg, dcn 22. Februar 1905. -

G r o fi h. Bezirksamt:

Hebting.

Beeordnung

^ (vom 22. Februar 1895).

^^"»»grn über Aufnahme von Kranken in das Landesbad zu
Badeu.

die Ausuahrn-e von Kvaitten in das Laüdesbad zu Ba-
unttr Aushcbung der diesseitigon Verordnrmg vom
i,z'8Ä»»rz 1890 ('Gesetzcs- und Vcrordnungsblatt 1890 Nr. 9)
Rtehende Bcstimnrrmgcn getrosten:

8 1.

ücrs Landesbad zu Baäm iverdeu in erster Rcihe solche
^ll^^ttusgeuommcn, welche vou badischen Armen-Verbänden
^eri ^stttungen zum Zwcckc des Kurgebrauches unttrstüht wcr-
s-rtz dcrcn Leiden nach -den ärztlichcrr Grüachten (8 3 Ab-
Art datz von dern Gebranch der Thermal-
z>, ^der sonsttgcn, in den Großherzogltchcn KuraUstalten

stckhendcn HeUmitttl (Dampfbader, -hcttze Lnstbäder,
-usw.) Heilnng oder tvenigsttns enstchicdenc Besse-
AM erwarten ift.

Ränmlichketten zur Verfügung stthen, können ferner
- tiomnien tverden:

1. Hos- ünd Staatsbcamtt, Beamtt der mit Korporattons-
rcchttn ausgestatttttn Ktrchcir badischcr Itreise, Gemein-den und
Stifttmgen, für welche dte betrestendc -Verlrniltung die Verpste-
gungskosttn -beftretttt;

2. Personcn. wclchc aus Kostcn von Gcmemdr-Kranttntassen,
Berllssgcnosseistchastcn )md Ver^cherungsarsttalttn zu verpfttgen
sind und cntweder dic badische Staatsanigchörigkett besitzen ödenc
im Grotzherzogtum ihren Wohnsttz habcn

3. Militärmamstchafttn, sür deren M'rpfttgimgskosten die
Militärvcttvaltimg auskornmtt;

4. endlich soisttige mindcr bcntttrcltt Pcrsonen, welche sclbst
dic scstgesotztcn Vcrgüttmgssähc bcstreittn, wvbci sttts denscni-
gen dcr Vorzng! eingcränmt wird, wclch: im öffentlichen Dtenstt
erkrankt sind.

Ausgcschlosscn von dcr Anstiahmc sind:

s) Pcrsoncn, wclchc mtt a-nsttckeirdcn Krarrkherttn oder Pa-
rasittn behafttt sind, ferner: Geistcskrantt und Epittp-
tische;

b) Personen, die an Kvaittheittn leiden, zu dcren Ltndernng
Badekuren estahrungsgemäh ntckst Leitragen, vor allenr
also mrt siebcrhasttn und zehrcnden Krankheittn, tnSbe.-
sorrdere Lungcn- rmd allgcmcincr Tubcrkulose, hochgra-
dtgen organischen Hcrzletden, Harttausschlägen Behas-
ttte;

c) solche Krantt, filr deren Leiden einc mchrmaltg« Benütz-
ung dcs Landcsbades eincn günsttgen- Estolg ntcht ge-
habt hat;

ä) Personcn, von welchen zu -befürchtcn ist, dah stt -das
fricdliche Znsammenilcben -der Bttoohner des Hauses
stören.

8 2.

Den in das Landesbad Tlnfgenomniencn werdcn Wohnung,
Bäder, Arzneimttttl nnd die sonstigen in den Grohhcrzogltchen
Knranstalttn zu Gebot stchenden Hetlmittel unentgettlich ge-
währt.

Für dtc Abloartung nnd Verköstignng, wozu der zum Mit-
tagsttsch vcrabretchte Wem gehört, ist daMgen einc Vergütnng
zu leisten, deren Äettag besonders festgstetzt und jeweils östent-
lich dckannt gemacht wird.

Für die von einem Ortsarmcnverband Unttrstützten karm
ansnahmsweisc in besondcrs dringlichen- Fällen eine Ermä-
ßtgnng der regelmähtgen Vergütnng eintreten.

Der Pvcis fi'ir Wein, Kasfee und Fttfichbrühe, welche auher
der rcgelmätzigcn Verlöstigung an Krankc rntt Znstimmrung des
Hausargtes gegen Bezahlrmg abgegebcn wcrden, wird nach etnem
varher ssttgstetzttn Tarife tzstonders bercchnet

8 3.

Die Zeit dcr Eröffnung des Landesbadcs wird alljährlich
östcntlich bekannt gegebcn.

Dtt Aufnahmegstuichc sind möglichst srnhzettig bet dern Gr.
Bezirksamt — Badeanstalttn-Kommission — ttr Badcn einzu-
reichen nnd zlvar sür die aus Mitteln der öffentlichen Arnrerr-
pflege unterstützten Pcrsonen durch Vermittlrmig der betetltgttrr
Arnienbehövdv. fiir dtc aus Rechnung von Gemeinde-Kranken-
versichcrungcn, Krankenkassen, Berussgcnstscnschaftcrr und Ver-
sicherrmgs-Austatten Nuszunehmcnden -durch Bermittlung der
betresfendcn Vvsttände. Für ste unttr 8 1 Zister 1 genarmttn
Pestonen rstcht -ste vorgesetztt Dienstbehörde das Aufnähmege-
such ein, wovei zugtttch zu berricrtt-u sti, welche Kasse die Ver-
psttgrurgskstttrr zu bezahlen hat.

Jui allcn Fällen ist dem Gesuch vin- ärztlicher Bericht nach
An-leitung des anliogendcn Fragc-bogcns bcizulegen. Die ärzt-
lichen Bertchte nmssen mtt dem -Siegel des Arztes verschlossen
sein, tocnn stt st-n Kranken selstt ausgstolgt werden.

Glaubt etn Ortsarmcnvcrband, erne Ermähigung der regel«
mätzigen Vergüiung firr LlLtvarttmg und Kstt (82 Slbsatz 3)
in Anspruch nehmen zu können, so hat er den bezüglichen An-
trag durch eine Nachweiftmg über seme ökono-mischen Berhäst-

n.rsse zu begrrmden und das Gesuch dem Bezirksamtt vorgu-
legeii; wclches daSselbe mit gutachtlicher Aeutzerung über jenen
?l>ntrag dem Grotzherzoglichen BezirkSami - Badeanstalten-
Kommissiou — in Baden übcsten-det.

L 4. , ^

Die emlaufenden Aufnahnregesuche rmterzttht j>as Grotzh.
Bezirksamt — Badcasttalten-Kommtssiou — unter Mitwtrkung
des HauKarztes des Landesbadcs ciner Prüfung und verfügt
aus Grund des Ergcbnisics übcr ste Aufnahmc. Von der ge-
auf Grund dcs Ergestrisscs dcstelben übcr dtt 9lnftrahmc. Von
dcr getroffenen Verfügung sind die Beteiligttn in Keimtnis
gu sctzen.

tzttsuche von Armcnverbändcn um ErmätzidUng der Berpfle-
gungs-Vcrgütimg sin-d von dern Grotzhcrzoglichcii Bezirksamtt
Badeansttttten-Kvnmrission —- dem dttsteittgcn Mintsterrum
zur Enfi-Mietzung vorzulegen. Estnso ist eine Entschltttzung
dcs dicsteittgen Mi-ntsttriuins einzuholen, weim es sich um dtt
Ausnähniv -von- Vcrsonen handelt, wclche die deuffche Reichsan-
gchörigkeil ntckck besitzon.

8 b.

Bei der Ausuahme Lestimmt das Grotzherzoglichc Bezirks-
amt — Badeanstalteni-Kommission — dtt Dauer der Kur, wobei
steselbe in der Regel ntchk aus kürzere Zeit als acht Tagc und
ntcht aus längere Zeit als vier Wochen sestgesetzt werden soll.
Das Bezirksamt — Badeanftalrcn-Komniiission — kann im Be
-bürfnissalle stc Kurzeit verlängeru, insofern steselbe httrdurch
ntcht über dcu Zcitraum von sechs Wochen ausaedehnt wtrd. Jm
andcren Falle bedars die Verlängeruug -der Genehmigung des
stesteifigen Miiiisteriums.

8 6.

Das Ärotzherzogliche Bezirksamt — Badeanstalten-Kommis«
sion — ruff dic zur Ausnahmc Zugclasscnen nach der Drtng-
lichttit dcr cinzelnen Fälle und dem in der Anstalt verfügbarcn
Raunw ein, unter Bestimmung des Tages, an toelchcm der Ein-
tritt zu erfolgen hat.

Krcmtt-, welche vor deur im Emst'ruftingSschreibcn bestimmi-
ten Zeitpunkte sich einftnden, könnou sts zu distem zurückgewie-
sen werden; ebenso habcn solche Kranke Zurückweisung zu ge-
wärttgeu, tvclche ohne genügende Entschuldigung vcrspätct ein-
treffen.

Findet ciue Embeousuiig längere Zeit noch Ztngabc des ärzl
lichen Berichtts statt, so hat der Krantt stm Hausarzte der An-
stalt ein Zeugnis seincs Arztes darüber vorzulcgen, daß -der
Gcbrauch der Kur rioch notweudig erscheint.

8 7. _

Selbstzahler haben ste zu leisten-de Vergütung für die mut-
matzltche Taucr der Kur an die Anstaltskasse zum Voraus zu
entrichten.

8 8.

Krantt, deren sernercs VcMeiben im Landesbade zweckios
oder unzuträglich erscheint, können durch dcrs Grotzherzogltche
Beztrksamt — Bädeanstalten-Komrlrission — sosort entlassen
werden.

8 s.

Alle i-n das Landesbad ausgenommenen Kranken -haben dtt
beste'hende Hausorstrung zu beachttn. Krantt, welche dersstben
zuwtderhandeln, haben Verwarnung, im Wttdcrholungsfalle
Uuswersu,ug zu gcwärtigen.

8 io.

Begiu-n und Schlutz -des Vetrttbs der Anstalt bestimnrt das
diesseitigc Mintsteriunr.

.Karlsruhe, den 22. Februar 1895.

Gr»ßherz»gli«h«s Ministerium drs Jrrnern.

«isenl»hr.

Vät. «et-el-
 
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