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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-77 (1. März 1905 - 31. März 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16473#0601

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Diertstag. 21. MLrz 1905.



GriLes Blatt.

47. Zahrgaug. — Nr. 68

'kscheint täglich, Sonritags cmsgonominen.

PreiS mit Familicnblättern monatlich M Pfg. in'r HauS gebracht, bet der Expedition
Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Ml. ausschliehlich ZustellgeLühr.

unÄ d«n Zweigstationen abgeholt 4v Pftz,

^Seigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige GeschäftS- u. Prtvatanzeigen «rmätzigt. — Fü» di« Ausnahn« don Anzetges
bestimmten Tagen wird teine Verantwortlichleit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln d«r Hetdelbevger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 8L.

Deutschet Reichstag.

Berlin, 20. März.

.Hti-us ist schwach besetzt.

der Tagcsordnung steht zunächst die zwcite Bcratung

», ^ ^entwurfes: Friedenspräsenzstärke des -deut-
^.Heeres.

Dudgetkmnmisiion machte zum Art. 1 cinen Zusatz,
1 von der Friedenspräsenzstärke 2000 Oekonomiehnnd-
«er^i. ^"8ehen, für deren Grsatz durch Zivilhandwerker Vor-
bis Snm 91. März 1910 im Etat zu trefsen sind.
^nntragt die Kommission, von dcn geforderten 510
l. Kavallerie 10 Eskadronen erst mii der Wirkung ab

^^8ei! iOlO bis zum Schlutz des Rechnnngsjahres zu t>e-

Elern (kons.) 'berichtet über die Kommissionsver-

^Zebcl (Soz.) bcgründet dic Nobwendigkeit gröhter
"lj^^i^Eeit und bezeichnet, unter Hinwcis auf die augen-
w ^88«, durch die die Gefahr cines europäischen Kricges
«im, Oill geworden sei, die Mehrforderung im gegenwärtigen
nls höchst ungeeignct. Je länger Ruhland den Krieg
' ^5.^ bündnisunfähigcr wird es fü-r Frankreich und
^^V^utfälli die Möglichkeit eines Kriegcs mit Frankreich.

der Welt könne cine solche Truppenmacht aufbringen
"kschland. Die Schuldcn würden durch die Mehrfor-
, hermehrt. Jm Falle ihrer GenehmiMing sollten tvenig-
schd - Druppenteilen dnrch Herabsetzung der Dienstzcit
^^'Ogung der Paradcmärschc Ersparnisse gemacht wer-
^mtt auf die Vereinfachung auszugehen, geht man scit
At^oUhren umgekchrt vor. Von Ofsizicren sei dar-

man mit üen bisherigcn Kavallrrieformationen
auskommen tönnc. Ehc das- Militär sich n-icht eini-g
Äba Reichstag fich nichl 'bereit erklären.
iä'ichiii Normann (kons.) erklärt: Wei der ersten Lesung
/u 'wir der Militärvorlage zu, der ostasiatische Kr-ieg
uns aber, nlles zu tun, um uns vor einem unglücklichen
dvxZi SU schützen. Wir halten di« von der Büdgetkommission
ichx^^^vrneue Acndernng Ivedcr für nötig, noch für wün-

Mrvf Oriola- (natl.) ist mit den Mfchlüssen der
hchiz^Uwn eiinvcrstanden. Der Ersatz der 2000 Oekonomie-
'h'ten ^urch Zipilhandtverke-r wird uns viele Millioncn
A-kin tind für bedeutendc Vermehrung der Kavallerie.
L i eh e r m a n n- v. Sonnenberg: Durch Ue-ber-
. Kosten der Hce.resvevwaltung aus die Matviknlar-
wr ^r/sind die finangiellen Wedonken -beseitigt, -wir werdcn
(ÄrjcL.,/uorlage tn der Form dcr Komm-issionsvorlage stimmen.
Ä ^ck-ts.)

u di ^ ^ uh n (Ztr.): Jn. der Kommission setzten wir durch,
("Üen §usten dnrch die Matrikularbeiträge aufgebvacht werden
'chich' unrch di« Absetzung der 2000 Oekonomiehandwerker
h>«!lj^^vir den ZiviHandwerkevn Eingang in die Heeresver-

v. Tiedem. ann (d. Rp.) begrüht vor allem die Ber-
Äbn 8 der Kavallerie.

u^üller-Sagan (freif. Vp.) lehnt dic Heeresver-
ab und wünscht ein gcsundes Veühältnis Mischen
sthd Jnfanteric.

h^u^^lNninister v. Einem: Der Herr Abgeordnetc hat recht,
sagt, ber An-fkläruingsdienst gogen früher ist viel
wix .^stier gewo-rden. Die Verbesserung. der Kavallerie, die
^Üll^^^chen, wirü dnrch einc Vcirmehrung crzielt. Der Abg.

mich auf das Gefährlichc dcr LanzenfÄhnchen aus-
u»Nt jf'". 8euracht; «ch werde eine solche demnüchst dem Reichs-
, (Heiterkcit und Betfall.)

^chrader (freis. Ver.): Die -Erhöhung der Mabri-
M pij^räge zur Deckung der Kosten sei nur ein Provisorium.
^ehh^uichts übrig bleiiben, als die Einführung einer gerechten

Böckler (d. Soz.-R.): Als Gegcnleistung Ivird die
tzung der Vermehrung von kleinen Garnisonen verlan-gt.

Kricgsminister v. Eincm: Es genügt, um eincn Mann
zu verwunden, dah er vo-m Pferde fällt, wenn d-ie Lange einen
Zoll e-indringt. Jm Jahre 1870 habe ich keinen Verwundetcn
gesehen, bei dem die Wunde von der Fahne berührt wurde.

?lbg. Müller-Sagan fragt an, ob bei raschem Ansturm
die Lanze bis znr Fahnc eindringt.

Kriegsminister v. E i ne m: Wird je-mand durchgelanzt,
so ist die Verletzung derart, dah er sich uim das Fühlen ntcht
mehr zu kümmevn braucht. (Grohe Heiterleit.)

Dic Besprechung schlieht: dcr Entwurf wird angc-
n omme n.

Es folgt der Etttlvurf betr. Aenderung der Wehr-
pflicht. Hierzu liegt ein Antrag Albrecht vor, die zivei-
jährigc Dienstzeit auch für Kavallcrie und ArtMerie einznfüh-
ren und üas Jnstitut der Einjähritz-Fretwilligen abzuschaffrn.

Abg. Mülle r- Sagan (sr. Vp.) fordevt ei.nen Gesctzent-
wurf für Regel-ung der Borbedingungen znm Einfährig-Frei-
willigendienst.

Abg. Werner (wirtsch. Ver.) betont die Notwendigkcit,
die Unteroffiziere besse-v zu stcllen und zu vevnlehren.

-Schliehlich werden dic sozialistischen Amendeinents abge-
lohnt und die Koimimissionsfasfung angeno-mniien, cbenso die
Refolution Müller-Sagan.

Nach längercn Ausführungon des skbg. Dr. Müller (fr.
Bp.) wird dic -Weitevberatung schlichlich uin 7 Uhr auf morgen
vertaigt.

Deutsches Neich.

— An'knüpsend an die Meldung der „Kölnischen
Zeitung" nnd des' „lSt-andnrd" bezüglich des Kaiser -
besu ch s in (T ange r, sowie an die AusMrungen
der „Times" darüber, siigt dre „Ikordd. Allg. Ztg.":
Man ioivd ftch bei dieser Gelegenheit daran erinnern,
datz der Kaiser bereits im vorigen Jahre in Vigo,
während der Zusanimenkunft mit dem König Alfons von
Spanien, rftikhaltlos erklärte, daft Deutschland
keineterritorialenVorteileinMarokko
anstrebe, sondern nnr für dis Fortdaner wirtschaftlickier
Gleichberechtigung einzutreten habe. Bis heute haben
>vir keinen Anlaß, zu vermuten, daß der Sultan von
Marokko Becpflichtungen einzu-geheni beabsichtigt, die
seine lt n a b h ä n g i g k e i t beschränken und ihn
künftighin verlftndern 'würden, allen handeltrer-
benden Völkern aus ssinem Gsbiete gleiche Be-
r e ch t i g u n g e n zuteil toerden zu laissen.

— In der „OstpreußisckM! Zeitung" war kürzlich,
zusammen mit der Angabe, daß General von Trotha
gÄvünscht habe, ans dem SckMtzgebiet a-bberufen zu wer-
den, die Beh-auptung aufgeftellt worden, daß Oberst
Leutwein an einer Rückemnarkserkramkung leide, so-
daß eine weitere Verwendung rnr Dienste ausgeschlossen
sei. Die letzte Mitteilun-g ist, wie die „Frankf. Zeitung"
zuverlässig erfährt, ganz falsch. Oberst Leuttvein, der sich
zur Kur in Pegli aufhält, leidet nur an. eiftec Nerven-
störung, die in Pegli mit gutem Erfolge mit Bädern und
elektrogalvanrsch behandslt wird. Von einmRücken-
marksleiden sei keine R e d e. Der Zusam-
menhang der falf-chen Kvankheits'meldun-g mit den Rück-
kehrwünschen Trothas könnte fast die Vermutung wek-
ken, daß der Mögtichkeit einer Rückkehr Leutweins mich
Südwestafrika cntgegengeavbeitet werden soll. Ob für
eine solche Rückkehr irgendwelche Aussichten bestehen, wis-

sen mir nicht. Jedenfalls äber kann nicht das körper-
liche Befinden ins Feld ^eführt werden, und Mittei-
lungen, die auf diefes hinweifen, sind von vornherein
mit Mitztrauen aufznnehmen.

Baden.

Freiburg, 20. März. Gestern fa-nd hier eine
soziald. Konfereyz für 6 Lan-dtagswahlkreise statt (16.,
16., 21., 22., 23,, 24.) Es wurden folgende Kandid-aten
aufgestellt: 15. und 22. Bezirk I. Gros, Schlosser. 16.,
21. und 23. Bezirk E. Kräuter. 24. B-ezirk W. Engler.
Für Freiburg-Stadt wurde die Entscheiduug für später
vorbehalten.

K' arlsruhe, 17. März. Die bevorstiehend-e Reise
des Großherzogspaares nach der Riviera
erfolgt auf ärztlichen- Wunsch, Äa bei demi andauernd un-
günstigen Wetter dcr letzten Woche der Großherzog nur
sehr selten Gelegenheit hatte, ins Freie zu gehen. Welch
körperlickser und geisstger Rüstigkeit sich der 79jährigo
Fürft erfreut, war in den letzten Taigen bei einem Hof-
konzert zu beobachten, auf dem der Großherzog eine
gcoße Anzahl von Perfonen ins Gespräch zog. Wie man
hört, soll das Großherzogspaar beabsichtigen, die Oster-
tage wieder hier zu verleben.

— Jm 39. Landtagsw a hlkreis (Ettlingen,
Rastatt, KArlsruhe) wurde in einer Vertrauensmänner-
Versammluuig, die in Karlsrühe tagte, Bürgermeister
Häfner von Ettlin-gen als Kandidat desi Zen-
tru m s aufgsstellt.

Karlsruhe, 20. März. Die Einnahmeu- der
b -adisch e n B a h n e n betrug-en im Monat Februar
6 781 470 Mk. (K 150 660 !Mck gegenüber Febr. 1904).
Der Güterverkehr brachte eine Mehreinnahme oon
191 310 Mk., während der Personenverkehr, wohl in-
folge der schlechten Wittcrung, eine kleine Minderein-
nahme (18 070 Mk.) auftveist.

Preußen.

B e r l i n, 20. März. Der Minister des Innsrn
Frhr. v. Hammerstein ist heute Nach'mittag um
31/2 Uhr au Herzschwäche g e storben.

Die Nachrickst vou dem Hinfcheiden des Ministers
kvmmt ganz unettvartet: erst gleichzeitig nstl ihr hört
man, daß der Minister an einem Anfall von Asthma mit
bedrohlicher Herzschwäche erkrankt sei und daß das Kai-
serpaar sich nach dem Befinden des MinisterA habe erkun-
digen lassen.

Frhr. Hans v. Hammerstein, Herr auf Reinhorst, ivar
am 27. April 1843 geboren. Aus dem preußischen
Staatsdienst trat er 1871 in die reichsländische Verwal-
tung ein. Er war nacheinander Kreisdirektor in Colmar,
Kreis- und Polizeidirektor in Mülhausen und seit 1883
Bezirkspräsident in Mstz. Von dort folgte er 1901 dem
Ruf als preußischer Minrster des Jnnern nach Berlin.
Obwohl er dort in Verhältnisse trat, die ihm viel Neues
brachten und große Anforderungen an seine Arbeitskraft
uird Sachkenntnis stellten, l-ebte er sich verhältmsmäßig
schnell ein und saüd auch-, was besonders in den letzten
Verhandlungen- des preußischen Abgeordnetenhauses,

Rusfisches Korizert.


tz,. . /v. Heidelberg, 21. Mävz.

Konzert der russischen Nationa-l-Vokal-Kapelle
»i^.Slstöianska.

Musikkritrker schreilberr, es sei eirr-e Osfenbrrrunlg;
txrgegen spDechen von e-inem Geleier. Die -wenigen
Zuchörer, die gestern im Theatsr crschicnen, werd-en
datz -die Wahrheit ihier, ivte so o-ft, in der

liarf mian nicht vergcssen, wa-s dem Augc geboten
^er altrusiischen Nastonalkostürne dsr vier Dameii in

j?c"shmphonie mit den reichcn Stickereien, aus denen
<>! wie wir hoffen, echter Stein he-oausülitzte, gc-

Prächtigen Andl-ick. Ilni sie gruppiertcn fich die
Kv i tviv? Kvstüme dor üdvigrn, sodaß ein einheitlichcs und
^dbolles Bild crzielt wurde. iMan -dars e-s sich- nicht
^hne dcn G-Zamiteindru-ck des Adcnds se'hr zu beein--

Mi rnutzte. ntcni sich sagenst dcrtz niicht Kunst, sondcrn

t<>ix l>eurr<?i.(stboten werden sollte, und von diesem Stan-dpumkt
ivick lmrf man zi^estehen, datz die Russcn HübscheZ
^^lÜo<->Äm^antes -gcboten haben, -Es lietz sich ctwas wie
T^tz^aA^öes rusiischen BolkSMstes vernshnien.


zahlt in allcn Sstnmien doch- einige ganz annehm-
reter. Die Leiterin des Ganzen, Diad. SÜLvianska,

einen beachtenswerten Sopran, nnd helle Knaben-

in das Ensemble einen eigenartigen frischen
ETi^^^lMirüIhmten Bässc imponieren durch ihre Tiefe,
ltoch eine kratzende Rauheit, -die n-icht lange schmerz-
wird.

'Vtz

F^vsstm
'irji^ dcx

^ Mteiluug wurden sioben Chöre weltlicher Art

vorgerrcrgen. Dcr inrmeL von dem

AM-unt, nieist le-l

'ang gesprochen wivd, so war nraii
meist lebhaft bewegten, mehr dramatischen, als

lyrischcn Kompositionen zu -begoguen. Mad. Slavians-ka scheint
trotz i-hrem weichlichein Dirigieren nicht nur eine feinfühlige,
sondcrn anch eine ganz encrgische Kapallmcisteriir zu sein, -denn
sie hielt den Chor gut zusainmcn, und es gab in der Tat Mo-
micn-te, in denen dvs Ohr in- prächtigen Harmonien schiwelgcn
koiinte. Die kirchlicheii C-Höre in -der zweilcn Abteilung waren
gesanglich viellcicht estvas weniger sicher, da das begleitende
Harmonium fehlte; dafür aber kam der slavische Zug in iihnen
stärler und echter zur Geltung. Sie fanden denn auch den
stärkeven Beifall.

Uebcr die Orchcsterproduktion ist we-nig zu sagen. Die
Balalaika sind guitarreähnliche Jnstrumente: ein starker
Eindruck ist mit ihnen ebenfowciiig zu erzielen, wie musikalischc
Mbwechslung. Jhre Ausdrucksfähigkeit ist sehr beschränkt.
Doch war es g-anz interessant, einmal zu hören, was ein solches
Orchestcr zu sagen hat, und wie es spricht.

Junige Hc-rren ini ersten Ran-g, Studentcn, die den 'Schluh
des -Semesters wohl verpatzt haben, fatzten dcn ersten Teil dcS
Konzertrs sehr 'hiimoristisch auf und konnten es nicht unter-
lasscn, bei einer Gtelle, die vom Chor mit Händeklatschen be-
gleitet wird, i-n ebensolcher Weise mitzuwirkcn. Auch gab einer
seinem — wir wollen eimnal sagcn: Entihnsiasm-us — am
Schlusse dadurch Ausdruck, d-atz er gegen di-e Brüstung von
au-tzen schlug. Wiffen denn di-e Herron nnmer noch nicht, wic
nian sich nn Theater zu beii-ehmen hat?

Kleirre HciLung.

— Zwei Studenten verbrannt. Den Berbrennungs-
tod g-efunden haben in ihrer Wohnung in Riesa (Sachsen)
zwei Besucher des dortigen Technikums, die im 6. Se-
mester stshenden Studieveuden des Maschinenibaufaches
Müller aus Celle uüd Siegel aus Gleina- bei Quenurt.

Me Mitbewo'hner des betr. Hauses sa'hen am Morgen aus
den beiden Znmiiiern der Studenten starkeu Rauch auf-
steigen, auch machte stch im ganzen Hause ein intensi-ver
Brandgeruch hemerkbar. Fnfolgedessen wuttde sofort die
Feuerwehr requiriert. Nachdem die Zimmer gervaltsam
aufgbbrochen, fanden die lFeuerwehrlsute beid-e Woh-
nungen in Brand; die Betten, Polstermöbel, Gardinen
und Portieren waren zum Teil schon den Flammen zum
Opfer gefallen. Von deu Wohnungsinhabern wurde
Müller bersits tot, Siegert dagegen mit schweren Bvcrnd-
wunden bsdeckt in ihren Betten aufgefunden, Siegert
tvurde nach dem Kvank>enhauf'e gebracht, wo er bald da-
rauf verschied, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu
haben. Es kann mithin niemand Aufschluß g-eben, wie
das Unglück entstanden ist. Es wird iudesseu angeuem-
men, daß vermutlich einer der Studenteu, im Bstts le-
send, die Petrolenmlampe umgestoßen hat, wodurch das
brennende Oel mit rapid-er Schnelligkeit beide Zimmer
in Brand gesetzt hat.

— Das Berbandszeug der Japaner. Verschiedene
Berichte vom KriegsschaUpla-tz haben mit Bewunderung
von den ausgezeichncten Veübandnntteln gesproch-en, die
von den Japanern benutzt werden. Sie bestehen aus
Strohholzikohle und ha'ben die Fähigkeit, die flüssigen
Aussonderungen eiiwr 'Wunde rn erftaunlichem Grade in
sich aufzunehmen. (Fedes Stroh, ob frisch, ob alt, kann
zur Herstellung benutzt wevden, jedoch nstrd gewöhnlich
das üherall reichlich vorhandene Reisstroh verwandt.
 
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