Der Amateur-Photograxk
Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Brnckmannschen Buchdruckerei in München
man fort, bis das Bild rasch und kräftig
erscheint. Man erfährt so ein für allemal
die Menge des Ätzkalis, welche für die
Plattensorte erforderlich ist. Die Entwick-
lung soll nach ca. 4—5 Sekunden begonnen
und die Platte nach 4V—50 Sekunden die
nötige Deckkrast erhalten haben. Ist sie nach
dieser Zeit noch zu flau in der Durchsicht,
so kann man den Hhdrochinongehalt auf
8 §r im Entwickler vermehren. Die bekannten
Platten von Schleutzner, Perutz unj> Sachs
verlangen z. B. folgende Entwickler, um bei
kurzen Momentaufnahmen die besten Bilder
zu geben.
Schleußner
Perutz
Sachs
Hydro-
chinon
6,6 xr
7'/- sr
6 xr
Atzkali-
lösung
>0—12 ccm
10 ccm
25 ccm
Ein einmaliger Versuch mit diesem Ra
pidentwickler wird die Überzeugung ver-
schaffen, daß er für Momentaufnahmen
das beste leistet.
Sobald die Entwicklung beendet, taucht
man die Platte, um sofort jede Wirkung
des Entwicklers zu unterbrechen, in ein
Säurebad aus
Wasser 1000 ccm
Salzsäure 3—5 ccm
und fixiert dann in sauerein Fixierbad von
folgender Zusammensetzung:
Ünterschweflichsaures Natron 250 ^r
Wasser 1000 ccm
Schweflichsaures Natron 30 xr
Weinsteinsäure 10 gr
Die Negativen sollen reinschwarz und
glasklar sein.
Lopierprozesz
Eisen druck. Fürgewiße Bilder eignet
sich der blausaure Eisenprozeß ganz vorzüg-
lich; besonders für Seestücke, Wolkenauf-
nahmen und Stillleben wirken die sattblauen
Töne ausgezeichnet. Seiner bequemen Aus-
führbarkeit wegen wird er auch vielfach an-
gewendet, umProbeabziigew herzustellen. Ter
einzige Nachteil ist die lange Kopierzeit, welche
hinter dichten Negativen au trüben Tagen 20
und mehr Stunden, bei Sonnenschein und
klaren Plat-
ten immerhin
20—40 Mi-
nuten erfor-
dert. Es ist
daher als ein
erfreulicher
Fortschritt zu
begrüßen,
daß es gelun-
gen ist durch
Zusatz von
Oxalsäure die
Kopierzeit
wesentlich ab-
zukürzen.
Das Verfah-
ren ist fol-
gendes :
Lösung I.
Citronensau-
res Eisen-
oxyd - Am-
moniak 8 Ar
Wasser
30 ccm
Ammoniak, tropfenweise, bis die Lösung Eisenvitriol
danach riecht. ! Citronensäure
Lösung II. ! Bromkalium
Rotes Blutlaugensalz (Ferrid- ! Man weicht die Kopie zuerst in Wasser
cyankalium) 7 z-r ! taucht sie dann in den Entwickler, be-
Waper 30 ccm ^ gehend aus:
Lösung III- Lösung I 20 Teile
Gesättigte Lösung von Oxalsäure. ^ „ R 5 ,,
„ HI 5 „
24 Zr
2gr
2§r
Aufnahme mit vr. Arügeners Normal-Simpler-
I)r. Ad. Miethe
Kurz vor dem Gebrauche mischt man:
Lösung I 10 Teile
.. II 10 „
„ HI 2-6
Die Kopierzeit wird bei der Anwendung
von 6 Teilen Oxalsäurelösung aus re-
duzirt. Zuviel Oxalsäure beeinträchtigt die
Klarheit der Lichter.
Wir erinnern unsre Leser daran, daß
man die Eiscnblaulösung direkt auf Karton,
! Postkarten, tc. austragen kann, da eine ein-
fache Waschung mit reinem Wasser nach dem
Kopieren die Fixierung besorgt. Man kopiert
bis die tiefsten Schatten metallisch graublau,
die höchsten Lichter hellgrunblau erscheinen.
Wünscht man die Bilder braun zu färben, so
taucht man sie nach dem Waschen in eine 2- bis
i 3°/oigeSodalösung, bis sie fast ganz verschwun-
den sind und nach
abermaligem kurzem
Waschen in eine
warme, gesättigte
Tanninlösung, wo-
rin sie alsbald wieder
erscheinen und tief-
braunvioletten Ton
zeigen.
Sepiafarbige
Drucke aufBrom-
silberpapier.
Man setzt die Her-
vorrufungsflüssigkeit
folgendermaßen zu-
sammen :
Lösung I.
Oxalsaures Kali
330 gr
Wasser 1000 ccm
Lösung II.
Wasser 1000 ccm
Chlorkalium 130 Zr
Lösung III.
Wasser 500 ccm
Der Ton sällt um so wärmer braun aus, je
mehr man von Lösung II hinzufügt. Für-
Viele Künstler, denen der kaltschwarze Ton
ihrer Vergrößerungen ein Greuel ist, wird
dieses guterprobte Verfahren Interesse haben.
Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
l)r. Adolf lNiethe, Potsdam, Mühlenhäuser I.
^7 ^.l.V ^/^^7.
i'.cdaktionsschluß 12. Scplcmdcr — Äusaabc 26. ürplcmbcr
Inhalt des ersten Lestes: Friedrich
Becht. Zum Beginn dis neuen Jahrgangs —
Jaro Springer. Vier neue Entwürfe zum
Kaiser WUHelin-Denkmal — Friedrich Pecht.
Unsre Bilder — über die Pflege unsres Wand-
schmuckes — Kumt- und Ateliernotizen re. —
Scuilteton: M. Bernstein. Lskars Bries —
A. Fitgcr. Distichen — Aphorismen — Der
rtmatcur-S-lwtograpls i Negativprozeß — Kopier-
xrozeß. Äitderveilage»: Arnold Böcklin. In
der Dorsschmicde — F. p. Tcsregger. Treiber-
juppe — A. Wagner Stiergefecht.
Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Brnckmannschen Buchdruckerei in München
man fort, bis das Bild rasch und kräftig
erscheint. Man erfährt so ein für allemal
die Menge des Ätzkalis, welche für die
Plattensorte erforderlich ist. Die Entwick-
lung soll nach ca. 4—5 Sekunden begonnen
und die Platte nach 4V—50 Sekunden die
nötige Deckkrast erhalten haben. Ist sie nach
dieser Zeit noch zu flau in der Durchsicht,
so kann man den Hhdrochinongehalt auf
8 §r im Entwickler vermehren. Die bekannten
Platten von Schleutzner, Perutz unj> Sachs
verlangen z. B. folgende Entwickler, um bei
kurzen Momentaufnahmen die besten Bilder
zu geben.
Schleußner
Perutz
Sachs
Hydro-
chinon
6,6 xr
7'/- sr
6 xr
Atzkali-
lösung
>0—12 ccm
10 ccm
25 ccm
Ein einmaliger Versuch mit diesem Ra
pidentwickler wird die Überzeugung ver-
schaffen, daß er für Momentaufnahmen
das beste leistet.
Sobald die Entwicklung beendet, taucht
man die Platte, um sofort jede Wirkung
des Entwicklers zu unterbrechen, in ein
Säurebad aus
Wasser 1000 ccm
Salzsäure 3—5 ccm
und fixiert dann in sauerein Fixierbad von
folgender Zusammensetzung:
Ünterschweflichsaures Natron 250 ^r
Wasser 1000 ccm
Schweflichsaures Natron 30 xr
Weinsteinsäure 10 gr
Die Negativen sollen reinschwarz und
glasklar sein.
Lopierprozesz
Eisen druck. Fürgewiße Bilder eignet
sich der blausaure Eisenprozeß ganz vorzüg-
lich; besonders für Seestücke, Wolkenauf-
nahmen und Stillleben wirken die sattblauen
Töne ausgezeichnet. Seiner bequemen Aus-
führbarkeit wegen wird er auch vielfach an-
gewendet, umProbeabziigew herzustellen. Ter
einzige Nachteil ist die lange Kopierzeit, welche
hinter dichten Negativen au trüben Tagen 20
und mehr Stunden, bei Sonnenschein und
klaren Plat-
ten immerhin
20—40 Mi-
nuten erfor-
dert. Es ist
daher als ein
erfreulicher
Fortschritt zu
begrüßen,
daß es gelun-
gen ist durch
Zusatz von
Oxalsäure die
Kopierzeit
wesentlich ab-
zukürzen.
Das Verfah-
ren ist fol-
gendes :
Lösung I.
Citronensau-
res Eisen-
oxyd - Am-
moniak 8 Ar
Wasser
30 ccm
Ammoniak, tropfenweise, bis die Lösung Eisenvitriol
danach riecht. ! Citronensäure
Lösung II. ! Bromkalium
Rotes Blutlaugensalz (Ferrid- ! Man weicht die Kopie zuerst in Wasser
cyankalium) 7 z-r ! taucht sie dann in den Entwickler, be-
Waper 30 ccm ^ gehend aus:
Lösung III- Lösung I 20 Teile
Gesättigte Lösung von Oxalsäure. ^ „ R 5 ,,
„ HI 5 „
24 Zr
2gr
2§r
Aufnahme mit vr. Arügeners Normal-Simpler-
I)r. Ad. Miethe
Kurz vor dem Gebrauche mischt man:
Lösung I 10 Teile
.. II 10 „
„ HI 2-6
Die Kopierzeit wird bei der Anwendung
von 6 Teilen Oxalsäurelösung aus re-
duzirt. Zuviel Oxalsäure beeinträchtigt die
Klarheit der Lichter.
Wir erinnern unsre Leser daran, daß
man die Eiscnblaulösung direkt auf Karton,
! Postkarten, tc. austragen kann, da eine ein-
fache Waschung mit reinem Wasser nach dem
Kopieren die Fixierung besorgt. Man kopiert
bis die tiefsten Schatten metallisch graublau,
die höchsten Lichter hellgrunblau erscheinen.
Wünscht man die Bilder braun zu färben, so
taucht man sie nach dem Waschen in eine 2- bis
i 3°/oigeSodalösung, bis sie fast ganz verschwun-
den sind und nach
abermaligem kurzem
Waschen in eine
warme, gesättigte
Tanninlösung, wo-
rin sie alsbald wieder
erscheinen und tief-
braunvioletten Ton
zeigen.
Sepiafarbige
Drucke aufBrom-
silberpapier.
Man setzt die Her-
vorrufungsflüssigkeit
folgendermaßen zu-
sammen :
Lösung I.
Oxalsaures Kali
330 gr
Wasser 1000 ccm
Lösung II.
Wasser 1000 ccm
Chlorkalium 130 Zr
Lösung III.
Wasser 500 ccm
Der Ton sällt um so wärmer braun aus, je
mehr man von Lösung II hinzufügt. Für-
Viele Künstler, denen der kaltschwarze Ton
ihrer Vergrößerungen ein Greuel ist, wird
dieses guterprobte Verfahren Interesse haben.
Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
l)r. Adolf lNiethe, Potsdam, Mühlenhäuser I.
^7 ^.l.V ^/^^7.
i'.cdaktionsschluß 12. Scplcmdcr — Äusaabc 26. ürplcmbcr
Inhalt des ersten Lestes: Friedrich
Becht. Zum Beginn dis neuen Jahrgangs —
Jaro Springer. Vier neue Entwürfe zum
Kaiser WUHelin-Denkmal — Friedrich Pecht.
Unsre Bilder — über die Pflege unsres Wand-
schmuckes — Kumt- und Ateliernotizen re. —
Scuilteton: M. Bernstein. Lskars Bries —
A. Fitgcr. Distichen — Aphorismen — Der
rtmatcur-S-lwtograpls i Negativprozeß — Kopier-
xrozeß. Äitderveilage»: Arnold Böcklin. In
der Dorsschmicde — F. p. Tcsregger. Treiber-
juppe — A. Wagner Stiergefecht.