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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler - Preisausschreiben - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0354

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Personal- und Ateliernachrichten

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An der Würm bei Gauting, von L. Aubierschky

Personal- und Nkelier-Nschrichken

* Dresden. Die hiesigen Bildhauer haben jetzt wirklich
zu thun. Vor kurzem sind für die plastische Ausschmückung des
neuen Akademiegebäudes Aufträge an 16 Bildhauer vergeben
worden, während eine Reihe älterer Aufträge dafür noch aus-
stehen. Mehrere Konkurrenzen für denselben Bau werden dem-
nächst ausgeschrieben. Außerdem sind folgende Werke in Arbeit:
Professor Schilling arbeitet u. a. an dem Semperdenkmal für
Dresden, das im Sommer d. I. enthüllt werden soll. Professor
Diez komponiert Reliefs für das Albertinum und führt den
zweiten aus 17 überlebensgroßen Figuren bestehenden Brunnen
aus, der sür den Albertsplatz zu Dresden bestimmt ist. Für das
Hamburger Rathaus arbeiten Offermann und Ockelmann.
Drei Bekrönungsgruppen sür das Albertinum zu Dresden führen
König, Ockelmann und Halbe aus. Paul vollendet demnächst
das Standbild für Christian Zimmermann, den Begründer der
Strumpfwaren-Jndustrie in Apolda. Professor Fritzsche fertigt
zwei Apostelfiguren für die Dresdener Kreuzkirche. Epler modelliert
den zweiten der großen bronzenen Fahnenmaste, welche die Stadt
Dresden zum Andenken an den Einzug Kaiser Wilhelm I. an
der Hauptstraße zu Dresden links und rechts vom Denkmale
August des Starken errichten läßt. Flockemann hat soeben
zwei lebensgroße Figuren, die Jphigenia und die gefesselte Psyche
in Marmor aussühren lassen, um sie nunmehr in verschiedenen
Kunststädten Deutschlands auszustellen. Fischer hat soeben die
Justitia für den Gerechtigkeitsbruunen der Stadt Dresden vollendet.
Professor Spieler hat kürzlich eine Viktoria für das Viktoria-
haus in Dresden modellirt. Da auch noch eine Reihe kleinerer
Aufträge für den sächsischen Kunstsonds u. a. ausstehen, so dürfte
es gegenwärtig in Dresden kaum einen Bildhauer geben, der
nichts zu thun hätte. lii24f

— Düsseldorf. Den Lesern der „Kunst für Alle" ist aus
der Abbildung Heft 16 des vorigen Jahrgangs unsrer Zeit-
schrift, des Düsseldorfers F. Klein-Chevalier Schöpfung „Die

Einweihung des National-Denkmcls auf dem Niederwald" be-
kannt, das der Künstler als Wandgemälde für den Rathaussaal
zu M.-Gladbach gemalt hat. Der Künstler hat das . dankbare
Motiv noch einmal vielfach umgestaltet für ein großes Ölgemälde
verwendet, das in vielen großen Städten des deutschen Reiches
ausgestellt, überall oie größte Anerkennung findet. Nicht nur
wegen der vorzüglichen malerischen Qualitäten, die dem Werke
dieses begabten Schülers von Professor Janssen eigen sind, wird
es gerühmt, sondern besonders auch wegen des Geschicks, mit dem
er einen der denkwürdigsten und erhebendsten Momente aus der
Geschichte des neuen Reiches mit malerischem Auge erfaßte und
wiedergab. Den Mittelpunkt des vortrefflich komponierten Ge-
mäldes bildet die Gestalt des ersten deutschen Kaisers, der den
Blick auf das soeben enthüllte Denkmal richtet; ihm zur Seite
die charakteristische Gestalt seines Sohnes, des nachmaligen Kaisers
Friedrich, sein Enkel, der jetzige Kaiser, der König von Sachsen,
der Großherzog von Baden und andere Fürstlichkeiten, dahinter
die Mitarbeiter an dem Baue des neuen deutschen Reiches, das
markante Gesicht des Marschalls Moltke und andere Kämpfer aus
großer Zeit. Zur Seite des Denkmals gruppieren sich zahl-
reiche Standarten schwingende Studenten, Deputationen ec.
Wirkungsvoll schließt die Composition der im Hellen Sonnen-
schein strahlende Rheinstrom, bedeckt von festlich beflaggten Schiffen.
Alles vereinigt sich zu einem Bilde von so vorzüglicher Gesamt-
wirkung, daß man wünscht, dem begabten Künstler recht bald
wieder zu begegnen, um so mehr, je weniger Künstler in unseren
Tagen verschwommenen Weltbürgertums den Mut finden, wieder
einmal einen nationalen Stoff zum Gegenstand einer würdigen
Darstellung zu machen. lrv74l

O. 8. Paris. Die Leser erinnern sich des in diesen Blättern
reproduzierten Bildes von Jean Beraub, eine Volksversamm-
lung (VI, Heft 2) darstellend. Das Bild hatte vor zwei
Jahren im Salon des Marsfeldes einen sensationellen Erfolg;
auch im vorigen Jahre wußte Beraud durch sein Bild „Christus
bei den Pharisäern" die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich
 
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