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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Die beiden Jahresausstellungen der Düsseldorfer Künstler im März 1892
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Brandes, Otto: Pariser Brief
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0273

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Die beiden Icchresausstellungen der Düsseldorfer Künstler im März 4892 — Pariser Brief, von Otto Brandes 2;z

Malerei ist sehr gut repräsentiert. Karl Becker thut sich hervor mit zwei prächtigen Seestücken, „Stürmische
Nacht" und „Hochseefischer" (auch sein mit Hugo Zieger gemeinschaftlich gemaltes „Meeresidyll", an Böcklin
erinnernd, ist sehr bemerkenswert); ferner Erwin Günter mit einem trefflichen Marinebild, „In der Brandung",
Petersen-Flensbnrg mit einem stimmungsvollen „Sonnenuntergang" und C- Pattison mit einem Motiv
von der schottischen Küste. Das Tierstück ist ebenfalls würdig vertreten durch C. F. Deiker, des Altmeisters
„Schottischen Schäferhund", A. Henkes Herbstlandschaft mit Tierstaffage und F. Schürmauns „Hartbedrängt".
Eine Anzahl geistvoller Zeichnungen, Skizzen und Entwürfe bringt M- Lieb erg, vortreffliche Aquarelle land-
schaftlichen Genres A. Schlüter, H. Hermanns, C- F. Deiker fesselnde Tuschzeichnungen. Die Skulptur
ist auch hier nur durch ein Werk, eine charakter- und lebensvolle Porträtbüste von Clemens Buscher, ver-
treten. Einige vorzügliche Radierungen brachte C. Misparegel, nach Levens, „Der Alte mit der Sanduhr"
und Max Volkhart und Otto Dinger eine Originalradierung, ein Eisvergnügen darstellend. Max Volk-
hart, der kein vollendetes Bild zur Verfügung stellte, gab eine sehr interessante Jnterienrstudie zu dieser Aus-

Warirtka. von A. Lchtler

stellung. Die beiden Ausstellungen finden ein ungewöhnliches Interesse, das sie in der That verdienen. Zu
derjenigen, die bei Schulte veranstaltet ist, wurde ein größerer, sehr reich illustrierter Katalog heransgegeben,
dessen Bilder von den Künstlern selbst ans den Stein gezeichnet wurden. Auch zur Ausstellung in der Kunst-
halle erschien ein kleinerer illustrierter Katalog.

Pariser Brief

Von Gtto Brandes

ie Pariser Frühjahrs-Salons haben nichts Sonder-
liches zu Tage gefördert. Die Künstler schicken in
dieselbe meist minderwertige, kleine, für den Verkauf be-
stimmte Arbeiten. In einem dieser Klub-Salons war
die Durchschnittsnote sogar kläglich. Wir erwarten die
französischen Künstler in den Champs Elyse'es und im

Marsfelde und können uns füglich eines Eingehens auf
ihre Werke enthalten. Auch die Ausstellung der malenden
Frauen und Mädchen hat uns dieses Mal durch ihre
Dürftigkeit überrascht. Interessant war nur die aus 350
Nummern bestehende Kollektiv-Ausstellung der verstorbenen
Frau Peyrol-Bonheur, einer Schwester der am
 
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