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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Heilbut, Emil: Altes, ewig Neues
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0056

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Altes, ewig Neues. Non Herman He ferich

ZN

Geschicklichkeit zu erfreuen;
die englischen Stiche sind
im allgemeinen, ohne daß
sie besonders geistreich,
besonders tief wären,
breit, malerisch und wirk-
sam.

Es ist mir nicht be-
kannt, ob auf dem Bilde
des Londoner Salon die
vordere Person ein Prinz
ist; die Haltung und Ele-
ganz lassen vermuten, daß
dem Künstler eine vor-
nehme Person ein zugleich
schönster und vornehmster
Mann seiner Epoche, vor-
geschwebt habe, der in
trefflich sitzender Toilette,
soigniert bis zu den Fuß-
spitzen und zugleich gra-
ziös sich wiegend als ein
Adonis der Saison von 87
— von einem Begleiter
den Salon sich erklären
läßt. Sinnend läßt er
die Kopfbedeckung nieder-
hängen, das aufgeschlagene
Verzeichnis der Bilder hält
er, zugleich mit dem Stock,
in der andern Hand. Ihm
folgen Personen, die sich
verneigen und lächeln,
und hochgestaltet ein Geist-
licher mit typisch eng-
lischem Gesicht. Junge
Frauen mit Fächern, Kin-
der', die, sehr in der Note
des englischen Geschmacks,
wie auf Bildern eng-
lischer Meister mit dem
Hunde spielen, die Frauen
in Haubenmützen, mit
breiten Federhüten und
jenen besonders breiten
Hüten, die man oft auf
den englischen Karikaturen
des achtzehnten Jahrhun-
derts verspottet findet,
schließen sich auf beiden
Seiten im Halbkreis an,
und während rechts von
dieser Hanptgruppe im
Vordergründe, um ihn
nicht leer zu lassen, zwei
Hündchen sich ergötzen,
sehen wir hier weit auch
in den Mittelgrund hinein,
der in Halbschatten ge-
taucht ist und ans deni

Kourmacherei, vergessene Träumerei, groteske Bilderzeigerei sich zur Seite wendend, im Vorbeigehen einer Freundin
und ein allerliebster englischer Blondkopf herausleuchten, die Hand giebt, durch die Thür herein tritt, fleißig und
Zur geöffneten Thür leitet ein Herr seine Dame, die gut, ein kleines Mädchen und der Nebensaal schaut mit
 
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