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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler - Preisausschreiben - Ausstellungen und Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0221

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Denkmäler — Architektur

Preisausschreiben

171

Gesichtszüge mit liebenswürdigem Ausdruck und die freundliche
Haltung des alten Herrn sind trefflich wiedergegeben. Das aus
Granit hergestellte Piedcstal trägt die Inschrift mit den Jahres-
zahlen 1728—1782. Die Statue wurde von Alfred Lanz von
Biel in Paris modelliert. l74ch

^V. O. Berli n. Der Vorstand des Senefelde r-Komitees
hat das von dem Bildhauer R. Pohle Hierselbst gefertigte Denk-
mal des Erfinders der Lithographie A. Senefelder der Stadt
Berlin geschenkt. Das Denkmal wird vor dem Schönhauser-Thor
demnächst Aufstellung finden. I6»i

— Colmar. In Colmar soll dem Gelehrten E. A. Hirn,
der durch mehrere Erfindungen um die Textilindustrie sich ver-
dient gemacht hat, ein Denkmal errichtet werden. Mit der Aus-
führung ist der in Colmar geborene Bildhauer Bartholdy,
bekannt durch seine Gruppe »17^tsace et 1a Oorraiae se relugian!
au pieck <1e I'aulel <1e la patrie« (K. f. A. VI. Jahrg. Seite 280)
von dem vorjährigen Pariser Salon, beauftragt worden. l75il

Preisausschreiben

L O. Darmstadt. Zum engeren Wettbewerb um den
Neubau des Großherzogl. Museums zu Darmstadt wurden dem
„Zentralblatt d. Bauverwaltung" zufolge die Architekten Prof. Friedr.
Thiersch in München, die Architektenfirma Schmieden und
Speer (vorm. Gropius und Schmieden) in Berlin, die Herren
M an ch ot in Mannheim, Professor S o mm er in Frankfurt a. M.
und Neckelmann in Stuttgart berufen. Das Preisrichteramt
übernehmen die Herren geh. Staatsrath Knorr v. Rosenroth
als Vorsitzender, Ministerialpräsident a. D. Sch leiermach e r Exz.
als Direftor des Museums, Major a. D. Hehl, geh. Baurat
Professor Wagner und Professor Marx, sämtlich in Darm-
stadt, Baurat Kreyssig in Mainz, Hofbau-Direktor v. Egle
in Stuttgart, Baudirektor Vr. Durm in Karlsruhe und geh.
Oberbaurat und Oberlandesbaumeister Canzler in Dresden.

— Berlin. Zum erstemnale seit der Konkurrenz um

Villa Tenh in Skrtkin Erbaut von Architekt Drechsler

Architektur

V. ?t. Die Villa Lentz in Stettin. Wie
sich die Liebe zu einer wahrhaft künstlerischen Aus-
führung der Privatbauten allmälig von den
großen Städten in die Provinz verbreitet und man
auch dort beginnt der Kleckserei mit Gyps und
Cement satt zu werden und die Schönheiten echten
Materials zu würdigen, davon gibt dieser neuer-
dings vom Architekten Drechsler, einem Schüler
von Lipsius in Dresden ausgeführte Bau ein
sehr erfreuliches Zeugnis. In französischer Renais-
sance errichtet, zeigt er ganz die behagliche Fülle
der Formen, wie sie für die Wohnung eines reichen
Privatmannes paßt, wo alles echt und solid er-
scheinen und niemals die Empfindung des Aufge-
bauschten erregt werden soll. Dies zeigt sich auch
besonders in dem überaus reich und gediegen durch-
geführten Innern, das im Erdgeschoß die Gesell-
schaftsräume, im obern Stock die Wohnzimmer ent-
hält, die wir leider der ungenügenden Photographien
halber nicht Mitteilen konnten. Jedenfalls gereicht
der Bau dem jungen Architekten zu aller Ehre.

Leider ist er im Januar nach kurzem Krankenlager
der Influenza erlegen. !7iis

tt Berlin. Nach den Entwürfen und der
Oberleitung des Regierungs- und Bau-Rates F.

Lchulze wird das neue Landtagsgebäude des
Königreichs Preußen im Jahre 1802 auf dem
Platze des jetzigen Herrenhauses und des alten
Reichstagshauscs von der Leipziger- bis zur Prinz
Albrcchtstraßc auszusühren begonnen werden. An
der Leipzigerstraße wird sich ein großer mit
Springbrunnen geschmückter Ehrenhof befinden,
der nach Osten und Westen von den ausgedehnten
Wohngeschossen der Präsidenten beider Häuser des Landtages
cingeschlossen ist. Das Herrenhaus kommt nach Süden und
das Abgeordnetenhaus an die Prinz Albrechtstraße, ein Verbin-
dungsbau zwischen beiden Häusern soll die Räume der Siaats-
minister enthalten. Zunächst kommt das Abgeordnetenhaus zur
Aufführung und erst nach Vollendung des neuen Reichstags-
hauses durch den Kaiserlichen Baurat Paul Wallot wird der
Neubau des Herrenhauses an der Leipzigerstraße in Angriff ge-
nommen werden. MSs

tt. Leipzig. Das neue Bibliothekgebäude der hiesigen Uni-
versität ist nunmehr vollendet und trägt den Namen „Didlioteca
.Vlberrina". Der im Renaissancestil errichtete Prachtbau ist von
Baurat Roßbach entworfen und erfolgte dessen Ausführung
unter der Leitung von Oberbaurat Nauck. Der großartige Neu-
bau befindet sich an der Beethoven-Straße neben dem Reichsge-
richte und gegenüber dem von Gropius und Schmieden erbauten
^ stattlichen Konzerthause. Cool

rt. Karlsruhe in Baden. Die Budgetkommission der ba-
dischen Landstände hat den Staalsbeitrag von einhunderttausend
Mark für die Restauration des Münsters in Freiburg im BreiS-
gau nach dem Anträge der Regierung und in Übereinstimmung
mit dem erzbischöflichen Ordinariate genehmigt. snos

den Bau des Rathauses hat die Stadt Berlin eine Konkurrenz
um den Bau zweier städtischer Gebäude ausgeschrieben. Es sind
dies die Gebäude für das Märkische Provinzialmuseum und die
Städtische Bibliothek. Es gelangen Preise zu 2500, 1500 und
1000 Mk. zur Vergebung. l72Ss

— Berlin. Das laut Bekanntmachung vom 28. Juli
v. I. ausgeschriebene Stipendium der Adolf Ginsberg-Stiftung
im Betrage von 2000 Mark ist durch Beschluß des Kuratoriums
der genannten Stiftung für das Jahr 1892 dem Maler Julius
Tischmeyer aus Friesdorf Provinz Sachsen und dem Maler
Hans Völcker aus Pyritz, jedem zur Hälfte im Betrage
von 1000 Mark, verliehen worden. leesl

tt. Pforzheim in Baden. Im Anschlüsse an unsere Mit-
teilung im ersten Hefte der „Kunst für Alle" vom 1. Oktober
1891 berichten wir heute, daß 78 Arbeiten beim Wettbewerbe zur
Erlangung von Entwürfen für ein hier zu errichtendes neues Rat-
haus am 15. Dezember 1891 eingegangen sind. Das aus Bau-
direktor Durm-Karlsruhe, Kgl. Baurat Professor Reinhardt-Stutt-
gart und Kgl. Professor Friedrich Thiersch-München bestehende
Preisgericht erteilte den ersten Preis von 3000 Mark der Arbeit
des Regierungsbaumeisters Schmalz-Berlin, den zweiten Preis
von 2000 Mark der Arbeit des Architekten V ollmar-Berlin und
den dritten PreisvonlOOO Mark der Arbeit des Architekten Pfann-
München. — l7iil
 
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