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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 2
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Jedlicka, Gotthard: Lautrecs Tod
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0092

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HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC, DIE MUTTER DES KÜNSTLERS. 1881

nach, und der Sohn, der seine Lage klar übersieht
und den das ein wenig belustigt, macht vom Bett
aus die Fliegenjagd mit.

An einem Samstagabend erteilt man ihm die
letzte Ölung. Er nimmt sie ruhig und gesammelt
entgegen. In jeder Bewegung hat er vollendete
Haltung. Wie der Priester gegangen ist, ruft er
Louis Pascal herein und sagt lächelnd zu ihm:
„Glaub mir, der Priester hat mich nicht sehr ge-
schont. Aber wie gut ist es, daß nun alles vorbei

ist. Nun bleibt mir viel Zeit für dich." — Er hat
gewünscht, seinen Vetter Gabriel Tapie de Celeyran
noch einmal sehen zu können. Man hat diesem
daraufhin nach Paris telegraphiert, und am Frei-
tagabend ist er in Malrome eingetroffen.

In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag
der zweiten Septemberwoche um zwei Uhr morgens
stirbt Lautrec bei vollem Bewußtsein und ohne
vorher die geringste geistige Trübung erfahren
zu haben. Sechs Menschen befinden sich in diesem

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