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Skurm genommen. So fiel Stuhlmann. Nicht Nichk ob „neu" oder „alt" sei der Schlachtruf, son-
die verrosteken Zeichenlehrer waren zu überwinden. dern ob „guk" oder „schlecht". Ihrem „gesunden
Wir und unsere Borkämpfer sind aufGrund Forkschrikk" (z. B. auch Prüfungsamk, Fachberaker,
dergesammelkenErfahrungen diejenigen, Künstlerjugend usw.) stemmen sich die wirk 1 ich
die unser Fach von Sieg zu Sieg führken gegen Fortschrikklichen nakürlich entgegen. Es gibk auch einen
Widerstände, aber ganz anderer Art, als Sie Fortschrltk, der zu einer gewisien Gaktung von Kunst-
fle sehen. Skemmten sich die Zeichenlehrer gegen Abikur arkikeln in Kassirerscher Ark gehörk, wo stch der „Richk-
und Bollskudium, oder waren von diesen grade forkschriktliche im Sinne der Gegner" an den Kopf fatzk
die Widerstände mancher Regierungsstellen zu über- und sich fragt: Was habe ich eigenklich gelesen?
winden? Gestemmk wurde, aber vorwärts. Bon (Siehe dazu das Spokkgedicht in Heft 3 der Kunst
wem gehk also der gesunde Forkschritk aus? Sie und 3ugend.) Mit andern Worten: Zuviel Phrase.
versuchen, die historischen Tatsachen zu Zhren Gun- Trotzdem aber sind wir kolerant genug zu sagen:
sten zu verschieben. M i r sind die Besteller des Wers mag, wem dies werkvoll erscheint, der soll ge-
Ackers, die Sämänner, aber ernten möchke man uns krost dlesen Göttern dienen, aber zwanglos und ohne
nlchk lasien. 3a, ich behaupke, das, was nicht von Schmähung derer, die „aus den Reihen der Kollegen
uns ausgeht, hrtngt Skockung in den wirklich untreu" erscheinen.
zesunden Forkschritt, setzk unserem Siegeszug schwere Wir sind auf Abwege geraten. Mir müsien zur
Hindernisse entgegen. Was wir und unser Nakur zurück, nicht zur abstrakten, sondern zur wirk-
Fach gewordsn, das sind wir aus uns und durch lichen. Dork weiter zu bauen istgesunder Fork-
uns geworden, im Kampf gegen Riesenmächte. Ilnd schritt. Dieser Weg stellt höhere Ansorderungen an
wehe, wer uns das streitig und uns niedrig machen den künstlerisch eingestellten Zeichenlehrer als der
will. Ihrige. Am ein Kind ohne Beeinflustung, Belehrung,
llnsere Treue beruhk auf anderer Bafis, als Sie Weckung des Nachdenkens, ohne Korrekcheik und
von uns fordern. 3hnen bzw. Zhrer Richkung haben Gründlichkeik Zu erziehen, würde es wcchrlich nichk
wir keine Treue zu halten, wohl aber unserm ge- eines PSdagogen und Künstlers Mit Abitur und vier-
sunden Menschenverstande. Unkreue gegen sich selbst, jährigem Skudium bedürfen. Mese Methode wäre
das isk Ankreue, und nichk, wenn man nicht jeden billiger zu erlernen. >
Rummel mitmacht. Es mukek komisch an, wenn Sie Zum Schlusie aber möchke ich dringend vor Zer-
schreiben: die Berdienste der älteren Zeichenlehrer splitkerung und gegenseitiger „Bekämpfung" warnen
werden von den jüngeren ohne Einschränkung ge- und Mm Frieden mahnen. Wenn auch Wege und
würdigk. Das ists jä, was uns immer wieder auf Ziele auseinandergehen, dle Achlung vor jeder ernsten
den Plan rust: Worte, zu denen man innerlich nichk Ueberzeugung sollten wir ermöglichen. Menn man
stehi. Beweis: Sie möchten jeden anders Denkenden, aber in 3hrer Wetse, dte Sie „leidenschastlich" (nahe
ob 30 oder 80, ganz gleich, als veralketen Mummel- verwand! mik „fanatisch") nennen, geschmäht wkrd,
greis abtun. Das scheint mir doch eine starke Ein- dann heißts nakürlich, fich zur Wehr setzen. Nur
schränkung zu sein, die aber vielleicht an der Un- als Rechkferkigung sollen also auch diese Zeilen
kenntnis der Tatsachen liegk. gelten.
Kunstkeramik als Kirchenschrnuck
Bortraa auf dem Kirchenkag der Diözvse Spandau-Land zu Velken am 26. Februar d. 3s.
Bon Gustao Gerlcke.
3n den Kulkusgebäuden aller Bölker und Zeiten men vyn Dauerwerl dagegen prägt pch die Goktes-
hak die keramische Kunst ihre Höchstleistungen an- verehrung am tiessten und nachhaltigsten aus. Wie
gewandt. Auch in den Kirchen der christlichen Kon- jeder sein Heim schmückt, so soll auch, wo es möglich
fessionen ist die Kunstkeramik als Kirchenschmuck ist, das Gotkeshaus pasienden Schmuck erhalken. 3n
während der verschiedenen jeweiligen Stilepochen be- der jetztgen Armuts- und Rotzeit können keure edle
nutzk worden. Mehr als die evangelischen haben Werkstoffe, wle Gold, Silher, Kupfer, Kofibare Holz-
die katholischen Kirchen bei der 3nnenarchitektur in und Skeinarten, nicht mehr verivendet werden. Aber
den verschiedensten Materialien schmückendes Bei- die keramische Kunst schafft äus unseren bodenstän-
werk für das Äuge zur Anwendung gebracht. Die digen Tonarten auch in unserer Mark Brandenburg
evangelischen Kirchen haben demgegenüber die An- das auf billigste Art, was noch als Kirchenschmuck
dachtsstimmung zumeist durch Bereinfachung lm Bau- zu beschaffen mögllch ist. Beweise hierfür find genug-
stil wie durch elnfache Kunstformen ohne viel Bunt- sam in der von mlr seit vier 3ahren gelelketen Zeik-
farbigkeit zu heben gesuchk. Die Wirkung der Außen-- schrist „Die Kunstkeramlk" und in den bisher er-
keramik krikt bei allen Kirchen am besten durch den schlenenen 12 Bänden „Die Kunstdenkmäler der
einfachen roten Backsteinbau im gokischen Stil in den Provknz Brandenburg", bearbeiiek durch den Pro-
Bordergrund. Hierbei wurde viel Liebe in Kunst- vlnzial-Konservator. , Zum keramlschen Kirchen-
steinformen und figürlichem Beiwerk verkörpert. 3n schmucke gehören: Dasen und Leuchker für den AÜar,
evangelischen Kirchen werden neuerdings mehr als Kandelaber, Wandarmleuchter, Gedächkniskafeln für
früher buntfarbiger Schmuck, Mosaik und farblge Gefallene, farbige Reliefs, Wandfliesen und Wand-
Fenster der Glasmalerkunst verwendet. Ueberladene füllungen ohne oder mik bunken Glasuren, selbst grotze
Ausschmückung durch die Erzeugnisie der bildenden Kronleuchker, Kanzeln, Alkäre, Taufsteine, Oefen
Künste erhöhen nicht die Andachtsstimmung, sondern usw. So gibt es in der 3ohannis-Kirche in Meißen,
bewirken Zerstreuung. 3n einfachen vornehmen For- von der dorkigen Tonindustrie geschasfen, ein hoch-
Skurm genommen. So fiel Stuhlmann. Nicht Nichk ob „neu" oder „alt" sei der Schlachtruf, son-
die verrosteken Zeichenlehrer waren zu überwinden. dern ob „guk" oder „schlecht". Ihrem „gesunden
Wir und unsere Borkämpfer sind aufGrund Forkschrikk" (z. B. auch Prüfungsamk, Fachberaker,
dergesammelkenErfahrungen diejenigen, Künstlerjugend usw.) stemmen sich die wirk 1 ich
die unser Fach von Sieg zu Sieg führken gegen Fortschrikklichen nakürlich entgegen. Es gibk auch einen
Widerstände, aber ganz anderer Art, als Sie Fortschrltk, der zu einer gewisien Gaktung von Kunst-
fle sehen. Skemmten sich die Zeichenlehrer gegen Abikur arkikeln in Kassirerscher Ark gehörk, wo stch der „Richk-
und Bollskudium, oder waren von diesen grade forkschriktliche im Sinne der Gegner" an den Kopf fatzk
die Widerstände mancher Regierungsstellen zu über- und sich fragt: Was habe ich eigenklich gelesen?
winden? Gestemmk wurde, aber vorwärts. Bon (Siehe dazu das Spokkgedicht in Heft 3 der Kunst
wem gehk also der gesunde Forkschritk aus? Sie und 3ugend.) Mit andern Worten: Zuviel Phrase.
versuchen, die historischen Tatsachen zu Zhren Gun- Trotzdem aber sind wir kolerant genug zu sagen:
sten zu verschieben. M i r sind die Besteller des Wers mag, wem dies werkvoll erscheint, der soll ge-
Ackers, die Sämänner, aber ernten möchke man uns krost dlesen Göttern dienen, aber zwanglos und ohne
nlchk lasien. 3a, ich behaupke, das, was nicht von Schmähung derer, die „aus den Reihen der Kollegen
uns ausgeht, hrtngt Skockung in den wirklich untreu" erscheinen.
zesunden Forkschritt, setzk unserem Siegeszug schwere Wir sind auf Abwege geraten. Mir müsien zur
Hindernisse entgegen. Was wir und unser Nakur zurück, nicht zur abstrakten, sondern zur wirk-
Fach gewordsn, das sind wir aus uns und durch lichen. Dork weiter zu bauen istgesunder Fork-
uns geworden, im Kampf gegen Riesenmächte. Ilnd schritt. Dieser Weg stellt höhere Ansorderungen an
wehe, wer uns das streitig und uns niedrig machen den künstlerisch eingestellten Zeichenlehrer als der
will. Ihrige. Am ein Kind ohne Beeinflustung, Belehrung,
llnsere Treue beruhk auf anderer Bafis, als Sie Weckung des Nachdenkens, ohne Korrekcheik und
von uns fordern. 3hnen bzw. Zhrer Richkung haben Gründlichkeik Zu erziehen, würde es wcchrlich nichk
wir keine Treue zu halten, wohl aber unserm ge- eines PSdagogen und Künstlers Mit Abitur und vier-
sunden Menschenverstande. Unkreue gegen sich selbst, jährigem Skudium bedürfen. Mese Methode wäre
das isk Ankreue, und nichk, wenn man nicht jeden billiger zu erlernen. >
Rummel mitmacht. Es mukek komisch an, wenn Sie Zum Schlusie aber möchke ich dringend vor Zer-
schreiben: die Berdienste der älteren Zeichenlehrer splitkerung und gegenseitiger „Bekämpfung" warnen
werden von den jüngeren ohne Einschränkung ge- und Mm Frieden mahnen. Wenn auch Wege und
würdigk. Das ists jä, was uns immer wieder auf Ziele auseinandergehen, dle Achlung vor jeder ernsten
den Plan rust: Worte, zu denen man innerlich nichk Ueberzeugung sollten wir ermöglichen. Menn man
stehi. Beweis: Sie möchten jeden anders Denkenden, aber in 3hrer Wetse, dte Sie „leidenschastlich" (nahe
ob 30 oder 80, ganz gleich, als veralketen Mummel- verwand! mik „fanatisch") nennen, geschmäht wkrd,
greis abtun. Das scheint mir doch eine starke Ein- dann heißts nakürlich, fich zur Wehr setzen. Nur
schränkung zu sein, die aber vielleicht an der Un- als Rechkferkigung sollen also auch diese Zeilen
kenntnis der Tatsachen liegk. gelten.
Kunstkeramik als Kirchenschrnuck
Bortraa auf dem Kirchenkag der Diözvse Spandau-Land zu Velken am 26. Februar d. 3s.
Bon Gustao Gerlcke.
3n den Kulkusgebäuden aller Bölker und Zeiten men vyn Dauerwerl dagegen prägt pch die Goktes-
hak die keramische Kunst ihre Höchstleistungen an- verehrung am tiessten und nachhaltigsten aus. Wie
gewandt. Auch in den Kirchen der christlichen Kon- jeder sein Heim schmückt, so soll auch, wo es möglich
fessionen ist die Kunstkeramik als Kirchenschmuck ist, das Gotkeshaus pasienden Schmuck erhalken. 3n
während der verschiedenen jeweiligen Stilepochen be- der jetztgen Armuts- und Rotzeit können keure edle
nutzk worden. Mehr als die evangelischen haben Werkstoffe, wle Gold, Silher, Kupfer, Kofibare Holz-
die katholischen Kirchen bei der 3nnenarchitektur in und Skeinarten, nicht mehr verivendet werden. Aber
den verschiedensten Materialien schmückendes Bei- die keramische Kunst schafft äus unseren bodenstän-
werk für das Äuge zur Anwendung gebracht. Die digen Tonarten auch in unserer Mark Brandenburg
evangelischen Kirchen haben demgegenüber die An- das auf billigste Art, was noch als Kirchenschmuck
dachtsstimmung zumeist durch Bereinfachung lm Bau- zu beschaffen mögllch ist. Beweise hierfür find genug-
stil wie durch elnfache Kunstformen ohne viel Bunt- sam in der von mlr seit vier 3ahren gelelketen Zeik-
farbigkeit zu heben gesuchk. Die Wirkung der Außen-- schrist „Die Kunstkeramlk" und in den bisher er-
keramik krikt bei allen Kirchen am besten durch den schlenenen 12 Bänden „Die Kunstdenkmäler der
einfachen roten Backsteinbau im gokischen Stil in den Provknz Brandenburg", bearbeiiek durch den Pro-
Bordergrund. Hierbei wurde viel Liebe in Kunst- vlnzial-Konservator. , Zum keramlschen Kirchen-
steinformen und figürlichem Beiwerk verkörpert. 3n schmucke gehören: Dasen und Leuchker für den AÜar,
evangelischen Kirchen werden neuerdings mehr als Kandelaber, Wandarmleuchter, Gedächkniskafeln für
früher buntfarbiger Schmuck, Mosaik und farblge Gefallene, farbige Reliefs, Wandfliesen und Wand-
Fenster der Glasmalerkunst verwendet. Ueberladene füllungen ohne oder mik bunken Glasuren, selbst grotze
Ausschmückung durch die Erzeugnisie der bildenden Kronleuchker, Kanzeln, Alkäre, Taufsteine, Oefen
Künste erhöhen nicht die Andachtsstimmung, sondern usw. So gibt es in der 3ohannis-Kirche in Meißen,
bewirken Zerstreuung. 3n einfachen vornehmen For- von der dorkigen Tonindustrie geschasfen, ein hoch-