Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

DOI Artikel:
Vom Christmarkt: 1877
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0062

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
15. Icihrgang.

Leiträge

smd an prof. vr.L. v°n
k»tz°w (wir„, Tberr-
""mnnr,affe 2i) oder a„
^'»lagLbandlnng i„
^VZig zu richien.

6. Dezember

Nr. 8.
Insercite

1877.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Lrsch

hernt jede woche an: Donnerstag, für die Abonnenten der „Zcitschrift fiir lnldende Annst" gratis I für sich allein l'ezogen koslet der
Iaffrgang st Mark söwolsi i,n Luchhandel »ls auch bci den denischen und österrciri>iscl,cn postanstalten.

ajO'u Tbriilniarkt. I. — vie Mirnberger Ansstciiung der nerr'ielfälligenden Rünste. — Grillparzer-Denknial in Mien. — Düffeldorf.
lj ng der archäologischen Gesellschafl in Derlin. Anktions-kkataloge. - Inseratc.

I.

Da sländen wir wiever einmal vor ben Rcsullaten

" lnichhändlerischen Unternehniungslnst unb des künst-
terisänn, -nc

^leißes, dic auf gntc Gnnst und nvch bessere

rischen

^u»e rechnen, nicht blvß bei der glncklich situirtcn
Ninderheit der Erdenbürger, die sich mid Andern zur
^ihnachtszeit eine reiche Gabe avnneit vürscn. sondern

stiich

.eiche Gabe gönnen dürfen, sondern

i'ci den kritischen Rathgcbern diescr Minderheit,

T.ntenfaß Lvb und Tadcl, Fluch uud Segcn birgt.
»lle, die schmucken Wcihnachtskinder der Lileratnr,
Ichrn i,iis in ihren gvldstrahlenden und bilververbräiuten
^wändern so frenndlich an, daß wir ihnen dic schvnende
^'shandlung, niu die sie nicht blvs in handgretflichcin
^i»iie bitten, nmuöglich versageu kvnnen.

. Ncich sst die Auswahl gerade nicht, die uns der
Mehrung des Kunstsinns bedachte unv hvssende Ber-
'"Ssbuchh^el auf dcn Tisch gelegt. Jüugere Geschwister
Geschwisterkinder vvu frühcren Erschciniiugen neh-
den grsßten Platz sür sich in Anspruch, »nd das
"^hch' Originelle, dnrch Sieuheit dcs Gedaukens unv

der Ausführung Fesselnde niacht sich so rar wie ein
Witzbold unter Kanzleiräthcn. Svnach ist uns unserc
Anfgabc heuer kurzweilig gcniacht, unv wir dürfen hvffen,
daß auch der geneigte Leser vhne svnderlichc Laugeweile
niit unsercm Bericht zu Nande kviniiieii wird.

Wenn es nicht zn ben lilerarischen Unarlen gehvrte,
den vrdinärcn Bvrsculvn in anständiger Gesellschafi —
unb dazu rechne ich niit gntcin Grunde bie Lescr dieser
Blätter — aiiznschlagen, so würvc ich vvn der Baisse
reben, vie sich in dcr bnchhändlerischen Spekiilaiivn gel-
kend macht, oder von dcr Panik, die einzelne der kühn-
sten Firmen ergriffcn nnd vvn dcr BoUcndung grvßcr
vcrdienstvoller, aber wenig Bcrdienst bringender Unier-
nehniungen abgedrängt hat. Glücklicherwcisc ist dcr
knnstbestisscnc Verlagshandel, wcnn cr auch — ini uin-
gckehrten Sinue wie weiland Zeus' Wicgenwärtcr, dic
blechpaiitenden Korhbanten — viel Lärnicn nni seinc
jüngstcn Gebnrlen inacht, noch nicht sv sehr in's Krachen
gekouinien, uin ganz und gar die Flügcl hängen zn
lassen.

Beginnen wir init dcrjenigen Svrte schwerer Waare,
die sich ani leichtesten, nänilich durch Lichlvrnck herstellen
läßt. Wahrlich, es ist heulzulage teine Knnst niehr,
Kunstverleger zu seiu. Ferlige, ivenn auch nicht ininier
vollendete Knnstwerke allcr, miillerer, neuer nnd neuester
Zeit finden sich in Berlin wic in Kvnstanlinopel, wenig-
stcns so lange wic die Russen nvch nichi jhre Zclte am
goldcnen Hvru aufgcschlagen habcn, nnd vcr nnerinübliche
Lichlbildncr dnrchstreifl alle Kabinelle nnd Aknsecn kletlcri
mit seiner — Mausefallc hälte ich bald gesagtOu-
inLi-u ol)8Miru an allen Giebelwänden venlscher unv
ausländischer Renaissance herum, um nach knrzem Be-
 
Annotationen