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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Die Betheiligung Deutschlands an der Pariser Weltausstellung
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^-Iahrgang.

Lcitragc

sind an prof. Dr.T. von

kiltzow (wirn, Thrro-

si->nnn,gaffr2s)odrr-,n

k'orlngsffrrndlung in
knpzig zu richwn.

28. rNärz

Inscrate

ö 25 j?f. sür die drei
Ulcil gespaltene j?etit-

t878.

Beiblätt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

^lscheint jede Ivoche cim Donnerstag, für die Abonnonten der „Zeitschrift für bildende Ruilst" gralis; für sich allein bezogen kostet der
Icchrgang 9 Mark söwcchl im Buchbandel als auch bei den deutschen und österreichischen j?ostanstalten.

dorf. — Der yermes d'es prariteles. — Borner's Kunstauktion. — In,erate.

D'- Lethciligung Deutschlands an der Pariser
weltausstellung.

2n letzler Stnnde hnt dic dcutschc Neichöregicrung
n»en Bcschluß gefußl, dcr, unstutt unt Freudcu begriißt
i» werdeu, ciuc allgcmeinc Mißstiiunntng hervorgcrufcu
h»>. Wie sich dauurls, cils Dcutschland jedc Betheili-
ÜU»g an dcr Pariser Weltaiisstclluug ofsizicll ablehnte,
"ur weuige Stinnucn crhobcu, uui für cine Beschickuug
r» Plaidiren, so hat uuigckchrt bis jctzt - es siud allcr-
^ugs crst acht Tage seit Bekauntwerdcn des plötzlichcu
^uischlusscs verstricheu — noch Nieinaud daS Wort cr-
bklsfen, un, diese Maßregel dcr Rcgieruug zu motivircu.

s lasseu sich aui Ende auch kcine andercu Bcotive ans-
I'udcn als rein politische odcr, wcnn niau das Verhält-
u^ zweier Nationen so bezcichneu darf, rein gcscüschaft-
tche. So lauge die Beziehungen Fraukrcichs zu Dcutsch-
uud so gespannter Natur waren, daß Fürst Bismaick
als einmal eincn „kaltcn Wasscrstrahl" au dic

^»,c dirigirm uiußtc, uui dic aufgercgtcn Geuiüthcr zu
^schwichtigx,,, ^ Fraukrcich aui Berliuer Hofc
^ch eine Person vertreteu war, die keine persona xrudu
s° lange endlich der Präsidcut dcr frauzösischcu
"publik sich „ych der republikauischen Kaniuiermajorität
"'«cneigt zeigfe, so laugc hatte Dcutschlaud kcine Vcr-
u^ussung, entwcdcr den Glanz zn erhöhcn, dci das
,'p'cnnat Mac Mahon's krönen sollte, °der in, schlim-
Falle den Schattcn für die soustigc Lichtfüllc ab-
Abe». Ietzt hat sich das Blatt nrplötzlich gcwendet.

n nltraniontane Partci iu Frankrcich hat ihre ehr-
^zigen Plch,^ „otn lcgen niüssen uud an

Stelle des von ihr geleitcten Vicoiute de Gontam-

Biron ist Graf de Saint-Vallicr gctrclcn, eiu gcschickter
Diplouiat, der seiue Missiou uicht besser iuaugurircn zu
kounen glaubte, als indem cr uoch iu letzter Stundc
ein Werk zn Stande brachtc, wckchcS cr als das dcut-
lichste Synibol für dic freundschaftlichen Bezichungcn
zwischeu Deutschlaud und Frankreich ansah. Mit offi-
zicllcn Notcu uud Anträgen konnte dabci nichts geuiacht
wcrdcn. Graf de Saint-Vallier inrißtc sich auf seiue
Bercdtsanikcit verlassen, und, da Fürst Bisniarck crst
seit wcnigen Wochen wicder in Berlin sciuen Wohnsitz
aufgcschlagen hat, ist cs erklärlich, waruni die Eutschei-
dnug crst in letztcr Stnude gcfallen ist. Dcr Kaiscr,
deni Fürst Bisniarck den ihui durch dcu Botschaftcr kuud
gegebcncn Wnusch dcr franzvsischcii Rcgicrnng vortrug,
giug bcreitwillig darauf ein, Graf de Saint-Vallier er-
hielt ciucn günstigen Bcschcid, und die Augclcgeuhcit
wurde sofort in Augriff geiioiiiuicn.

Als es Lekannt wnrde, daß gcradc dic dcntsche
Knnst dazn auScrschcn worden war, Dcntschlaud
auf der Pariscr AuSstclluug zn vertretcu, gab die Bcr-
liuer Künstlerschaft, die iu crstcr Linic dabci iutcrcssirt
war, da auS ihr die mit der Auswahl dcr Bilvcr be-
traute Koiuuiissiou gewählt wurdc, ihrcm Uuuiuth uu-
vcrhohlcuen AnSdrnck. Dcr Prügelknabc, dcn dic fran-
zösische Nation brancht, so hieß cS, ist endlich gefuuden;
er ist gefnudcn iu dcr dcutschcn Kuust! Dic deutschcn
Küustler niiisscn die Uebcrbringer cincr Visitenkarte sciu,
dercn Abgabe die Politik odcr auch uur die Höflichkeit
für nvthig hält. Nicht als ob wir uns vor dcr Kon-
kurreuz uiit Fraukrcich fürchtctcn! Abcr die Hast, mit
welchcr dic Angclcgcnhcit bctricbcn wcrdcn muß, niacht
dic Wahl schwicrig. Eine Neihc Beschränkungen, wclchc
 
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