Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

DOI Artikel:
Brun, Carl: Die schweizerische Kunstausstellung von 1877
DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0086

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
>61

KimstgeschickMchxs — Pcrsonnlnachrichtcii. — Sammlungen und AuSstellungen. — Vermischte Nachrichteu.

162

Werke

Altv

oatcr^^ ^udern dem Pariser Salon — Der

ihncn"'^ schweizer Landschaftern, Diday,

hatl

unnicr noch mit gntcm Beispiele voran, er

, . o. -.-,1-—-. —^

nicht weniger als drei wackere Bilver auf der Aus-
stellinig. Endlich seien noch die Leistungen von Gcisser,
^tefsan, Gos. Ritz, Zündt und Nobinet als

y'"uenswerth hcrvorgchobcn. Besonders Robiuet hat
^'t scinem „ncbligen Morgen iiu Engelbcrgerthal" ein
geliefcrt, das von feiner Bcobachtungsgabe zeugt
seiner großartigeu Naturwahrhcit den Beschaucr
unwMirlich mit fortrcißt.

AnSstellungen, die wie die unsrige

vtN

.. ... ..

^uriius unterworfen sind, kann begreiftiche-weise '
Schwesterkunst der Malerci, die Plastik, teiiw gioye
tMnng sindcn; die Werke des Bildhauers wurden dnr
das viele Ein- uud Auspacken ein zu grogcS .lui> r
lausen. Wenn wir in Winterthur die schonen

VlM.Ü.-

. ni Winterthur die schönen Reties-

portrcits von Äullien, einem Schülcr Dürct's, bewuu-
b«n durstcn, so war das ebeu eruwglicht, wcil ^ci
Künstler am dortigen Technikum angcstellt ift. wny rv
Schwciz keineswegs an hervorrageuvcn Vilchaucrn

schlt, beweisen Namen wie Vela, Schlöth und
Zürtch, den 31. Oktbr. 1871. 6arl

Lx. L

ilrunstgeschichtlich

es.

^onardo Oieiterftatue. Zu den Werken, welche

, sn Her:„„-! e.s. ^ !" iblailand im Anftrage des kunstlieben-

hörtss-i^lts Ludovico Sforza il Btoro ausgeführt hat, ge-
ivelchp wnntlich nuch cine kolossale Reiterstatue dieses Fürsten,
Äioiwu l" Broncegust ausgeführt ivurde und deren
Alin l,„.ch.^"hre 1499 von den Franzoseii zerstört sein soll.
Zejjch, ,.stch viclo A!ühe gegeben, ein Bild dieses, wie dio
glcmbt!- chühmen, sehr bcdeutenden Werkes zu sindon,
iiiebr" chch in verschiedencn Skizzen zu sehen, ivelche in
kej,,^ !! Sammlungen erlialten sind, kam bisher jedoch zn
iin tb„i , Resnltate. itürzlich hat nun Louis Courajod
>tesu„n Liilpferstichkabiiiet zu München eine alte Zeichniing
„.>. "oei! und i„ sr» v", t-— "—

publjcht ", ou. ^V I. ver eraüorio U08 Vsaux-arts j aemacht hat, slch in dieser Rolle abgebildet zu sehcii, so ziere

""sa>-!,-,/,.?^,ichb höchst ivahrschcinlich nach dcm Modelle selbst > vns Bild ihrcn Salon als Denkmal ihrer kimstlerischen Lei
btatu,. yud die Frage nach der Beschnsfenbeit dieier ! c.„„„i .c'.m» i>.>—

m Bo. XVI. der Oanstts äo» bsaux-arts

„Tannhäuser's Wiederkchr" mid dem Karton von Th. Pixis
„Lohengrin iin Brautgeinacho" Die BereinSleitimg träqt
der Zeit Rechmnig und hat den Freiinden odor vielmehr
den Freuudilincn vou Wagner's Muse diese Gaben beige-
stellt. — Vo» dem Nichtverlosbaren haben wir zu uiiseroiir
lctzten Berichto nur noch Wenigcs »achzutragen. G. Gaupp's
„Brnndschatzimg eines KlösterS" hnt koloristischeu Roiz mid
ist auch im Detail, miiiientlich den Klosterutensilien, gut ge-
malt, das Sujet jedoch zu abgebraucht, nls dnst das Bild
noch sonderlicheS Jnieresse crregen würde. Th. Pixis hat
nbermnls ein Bild nuS dem Lebe» wandenider Schanspicler
zur Ailsstellung gebracht, welches ziemlich platt in der Fnrbo
ist, doch maiiche gelungene Type aiifweist; nnr ist blutweuig
Dramatisches unter dicsen Dramatikern zu sindcii. Chel-
monSki's „Wiiiterscene in Rustland" ist eistnlt in dcr
Stimmung; bei H. Brunner's Gondclfnhrt tresfen wir
eine gar uoble Ecsellschaft, mit foinom, schmeichelndem Pinsel
gemalt. Lutterroth's „Winter in der römischen Cam-
pagna" hat hübsche Linieii und prächtige Stimimmg, doch
schauen die schncebedeckteii Berge des Hintergrundes etwas
zu frostig hernieder mid rückeu die Landschaft zu weit in
nördliche Breiten. Von G. Moutlnrs hat sich ein Portrait
der Prinzessin v. Condö in die Ausstcllung verirrt uud ist
uiii 8060 fl. feil. Leidcr hängt das Bild in oinem der
letzten Gemächer, wo insbesondere bei trübem Wetter alles
in niagischein Dnnkel verschwimiiit und den Besnchern das
Genießen arg erschwert wird. Trotzdem müssen wir aus
diesem Hinterraume noch zweier Bilder erwähnen, die nur
leider zn greifbar dahängen, nlS dast inan mit Gleichmnth
vorübergehen kömite. Wenn man Jahr aus Jahr ein iieben
einzeliien sporndisch auftreteiiden Sciisationsstücken viel Mittel-
mäßiges und sehr viel seichte Waare mit in den Kauf neh-
mcn must — wer kaiin dafür: die Kunstwelt producirt ein-
fach nicht so viel Mcisterwerko, um joden Monat alle Wände
voll gediegener Arbcit zu haben; dagegen wird Niemand ein
zürnendes Wort erheben. Aber das Gebotene, und darimter
selbst die stümperhnfte Leistung, soll die reinen Tendenzen
dcr Kunst nicht verleugnen, mid öffentliche Ausstclluttftsrülliiie
sollten sich nicht hergeben für Schaustücke so bedenklicher Art
wie B. I. Crevatin's „Auf dem Kanapee". Mit solchen
Dingen in die Spalten gewisscr Witzblätter, die ihr spccielles
Publikuin haben; in Kniistsäle», dcm Rsndezvous des Elite-
Pnblikums der Stadt, wo auch Mütter ihre Töchter und
Lehrer ihre Schüler hinführen, miiß deim doch in dieser
Beziehung ein feinerer Takt obwaltcn. Und wohin sollen
wir des talentvollen Brozik „Mcssnlina" verweisen, die, wie
der Kntnlog noch ausdrücklich vermerkt, „von eiiiem nächt-
ltchen Liebesabenteuer zurückkehrt"! Wenn es der hier por-
traitirten Dame (einer Schnuspielerin aus Prag) Vergnügcn
gemacht hat, sich in dieser Rolle abgebildet zu sehen, so ziere

^tatu.

daher glückM°löst^° Beschnffenheit dieser

Personalnachrichten.

Ärilkm"" Portncls ist zum Direktor dcr Kimstakade

">>el eriiamit.

äanimlungen imd Ausstcllimgcn.

A, Dcr

»ne m

üälfs, .-^er östcrrcichischc Kimstvercin hat in dcr zweiten
>c>ue l>' Aovember einein Theil der früheren AuSstellimg
jcdoch ^tihrigcn Vcrlosungsstücke hinzugefügt, mit denen

>citi>7 Besnchern unr ein nusterst innßiger Gennst öe-
»u^-lvurde. Wir sinden darunter kaum fünfzig Oelbilder,

!1cri'.„ s>»d mehr Bildchen als cigentliche Bilder, mit
»,,-is, -lusnahine nusschlicstlich wohlfeile ,Wnare. Dic
drnrfs.-, ^"uunern sind Tnuschblätter von Stichen, ZDelfarben-
Zder u. dgl., vou äusterst bescheidenem Kunstwerthe,
dj-,ch°°»en Kunstfieunde teine allzu groste Sehnsucht haben
dex",,».Und doch sind estbcdeutcnde Snmmen, die damit
die,?"»!> zusliesten, wennglcich offen gesagt sein mnß, dast
den ^^nsten, edleren Dingen strebenden Künstler darnn

.

für die heuriqe Verlosung sind Lichtdrucke nach Richtung Geleijtete incht linmtc.ressant ;em. Dcr Vorstand
"Ulbach's betaiuiten Kartons ,,Lohengrin's Abschied" imd ! des Central-Dombauvereins hat snr die letzten zwölf Dom-

stung! Hier, alS verkäuflich, bleibt dem Bilde mir das
Gemein-Sinnliche, und es verletzt miisomehr, da es noch
obendrein mit aller realistischen Wahrheit gemalt ist.

Vermischte Nachnchten.

Kölner Dombau-Lotlciic. Die Kvmmission des Vor-
standes des Central-Dombauvereins, wolche mit dem Antaufe
von Kunstwerken im Betrage von 00,000 Mk. fnr die nin
lO. Janiiar k. I. stattsiiidcnde dreizehntc Dombau-Lotterie
betraut ist, hat türzlich mit der Auswahl der zahlrcich einqe-
sandten, im Museum Wnllrnf-Nichartz ausgestellteii Kuiist-
werke begonnen mid vorläufig etwn 17 Stnck zn dem un-
gefähren 'Preise von 9000 M. erworben. Der zweite Ankniif
sollte nm 4. December d. I. geschehcn; auster diesem werden
noch zwei bis drei weitere Aiikänfe in Büldo Statt haben
Dic bcklagenswerthen Folgen der auf den meisten Gebieten
des Hnndels iind der Jndustrie andaiiernd lnstendon Be
schränkung u»d theilweisen gänzlicheii Stockmia kv»vt>-„'
mcht verfehleii, ihro düstern Schlagschatten anch alii dis
Kimstmelt z» werfen nnd manche Vorlegenheiten >n bereite„
unter solchen Verhältmssen tritt die zweckmästiae Einricbt„„„
bei der Dombau-Lotterie, auch eine erheblick'e Anmbl ö>?
 
Annotationen