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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Schmidt, Fr.: Die Katharinenkirche in Oppenheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0022

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Hahrgaiig.

Beiträge

sind an prof. Dr.L. von
kützow (wir„, Thrro-
swnu,„gi,ffr2S) odrr m,
aorlngshondluiig in
^oipzig z„ richien.

I- November

Nr..-.

Inscrate

ü 25 j?f. für die drei
Mal gespaltenc j?etit-


Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunft.

^-Ncheini jrdr woche om Donnersiag, für die Aiionnrnion dcr „Zeiischrifi fiir l'ildcnde Alinsi" graiis, fiir stch oiieii, bczogen kostei dcr
I-ihrgang I Mark söwohl in, Buchhandel als anch bci den deuilchc» und österrcichischcn postanstalll-n.

Inhaii:

gart; lNakart's Aatharina Lornaro. — Injerate.

Die Natharinenkircho in Oppcnheim.

Bei dem großen Jnteresse, welches das Prosekt
Wiederherstellung dieser berühmtcn Kirchc überall m vcu -
schcn Landcn findet, glauben wir allen Frcundcn cc^
Unternchmens das vvn dem k. k. Oberbauratl) und A-om-
baumcister zu St.Stephan in Wien, Herrn Fr. Schnn ,
verfaßte Gutachten mittheilen zu sollen, um so mehr, a
bcssen Autor im Gebiete der Kirchcnbauknnst a s cme
der ersten lebendcn Autoritäten in hochverdieMem An-
sehm steht. Ueber das von dem großherzogl. Baurat),
Herrn Horst ausgearbeitete, in Nr. 40 ver „Knns-

Chronik"

v. I. erwähnte Projekt läßt sich °°° Meister
ber Gothik in Nr. 2t7 der „Nenen Franhurter Prest

also vernehmcn:

Die Restanrirnng eineS bedeutenden^r

werkes gehört an und sür sich d .. g^rauten
Aufgaben, denn sie bedingt, das; dw ,wr

Künstler unter völliger Verleugnung ) orsten

Kunstanschannng sich lediglich der NMuug der erstm

Meister anschließen. dlufaabe, wenn

Unenvlich crschwert wird eme solche g
dw Anzeichen des früheren Bcstandes t )ei r °
vernichtet sind, so daß es sich um Ergauznugeu m

G-iste des Werkes handelt. ,

, 2n diesem Fallc besindet sich ^ ^aicn

nnenkirche. welche mit Recht von Baumcstte

>n der Kunst als eines der herrlichsten a>
Mittelalters gcvriesen wird. ,. ir.cin-

Brutale Zerstörungswuth eiues übernm , g r
m Verbindnng mit dem natürlichen Ausl°simg -
d'°zeß, welcher alle Werke von Meuscheuhaud bedroht,

haben dicse Kirche an dcn Nand des Vcrderbcns ge-
bracht, und nnr dcr ganz ungcwöhnlichcn Solidität der
hier angcwandten Bautcchnik ist es zu verdankcn, daß
das Bauwerk in scinem inncrcn Kcrnc wohl crhaltcn
blicb nnd an eine erfolgrciche Wicderhcrstcllnng dcsscl-
ben gcdacht wcrden kann. Doch cs handclt sich bei
Wiedcrherstellung dieser Kirche nicht uur um Erncucrnng
derjcnigen Bauglicder, wclchc in ihrcr ganzen Pracht
schon einmal vorhanden warcn, sondcrn anch nm Vie
Herstellung so mancher Zierdc, welche gemäß dcn angc-
stellten Untcrsuchungcn nic zur Ansführung gclangt war.

All' diese Umstände zilsamnicngcnomnien inachen die
Anfgabe dcr dkcstauration dicser Kirche zu ciner hoch-
interessanten, zugleich abcr auch zu cincr sehr vcranl-
wortlichen, namcutlich insofcrn, als cs sich nm Ergän-
zung einzelner Formcn handelt.

Es liegt nnn in dem Wcscn dcr Diugc bcgründct,
daß iiber die cxaktcn Formen derartigcr Ergänznngcn
erst dann cndgiltig entschicdcn werdcn kaiin, wciin dcr
Bau mit Gerüstcn nmgeben ist nnd nach Bloßlegnng
der wichtigstcn Bantheilc dic Anzeichcn des frühercn
Bestandes oder der beabsichtigtcn AnSsührnng crsichtlich
werdeü.

Ans diesem Umstande erklärt cs sich dcnn anch von
selbst, daß ein RcstanrationSprojckt, wic das von Hcrrn
Baurath Horst ausgearbeitcte, wohl im Allgcmeinen dic
Grundzüge enthaltcn kann, uach welchen vorgcgangcn
werden sollc, daß cs abcr nicht erschöpfcnd jedcn ein-
zelncn Fall zn behandeln vcrmag, welcher sich im Lanfe
der Ausführnng znr Lösung stcllcn wird.

Dcm cntsprechcnd konnte auch die Bcurtheiluiig dcs
vorliegcndcn Entwnrfes mir von einein allgcmeincn Gc-

r
 
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