Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

DOI Artikel:
Schneider, Friedrich: Der Bildschmuck des Heidelberger Schlosses, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0210

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zahrgang.

sind

M'Prof. Dr.L. von

kützow (wien, Ti,-rc-

s>»nu,ngnsse2S) odcr a»

a, rerlngshandiung in
^^>PZ>>, zu richien.

ll- April

Nr. 26.

Insrratc

cl 26 ssf. für die drei

s878.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erscheint jede Moche ani Donilerstag, für die Aboinienten der „Zeitschrift für bildende Annft" gratis: für stch allein bezogen kostct der
Iahrgang 9 Alark sowobl nn Buchhandcl als auch bei den deutschen und österreichischen j?ostanstalten.

Der SUd.-chm-ck d-- - A.?'LEr?. V

Lildschmuck des heidelberger 5chlosses.')

giebt gewissc Denkmalc, welche in dcn weitestcn
so bekannt sind, daß nian wie ganz selbstver-
^aiidlich zur Annahme koinmt, es sei bereits Allcs da-
^. 'ci gesagt, indessen gar leicht gcschieht, daß Vicles
" ? gosagt jst, Anderes in der hergebrachten Form
reilcr iibcrliefert und Neues kanin beigcbracht wird. Zu
chei, Dcnkinälern ist auch das Heidclbcrger Schloß und
"wientlich t>xr bildnerische Schmnck desselben zu rechnen.
? ! die Nninc init ihrcn unvcrglcichlichen Schön-
^"^^ahr aus Jahr ein das Ziel der Wandernng
h>b ^nd Zehntausenden; Stichc allcr Art

' ei, t>ie Bangruppe von allcn Seiten vcrviclfältigt,
Photographie dem Abbild einen gntcn Theil
plastischgu Wirkung zu vcrlcihen vermag, ist dic
>>ö/ llelnngcncn Ansichtcn des Hcidelbcrgcr Schlosscs

a," ^"^"'llbare vcrmehrt wordcn. Und doch niuß es
„ ^ ""^r niageren Zeit- nnd Namcnangaben

die"sv» welche den Bau, seinc Geschichte nnd

ban im Einzelncn Letreffen, so ganz über-

spr^" der allgemeinsten Anschauungswcisc be-

i,i/ minder geltcn gewissc Urthcilc als

^;^^stbar und unvcrbesserlich, bis cndlich cinmal cine
qsg'^h Pctrachtung schüchtcrn vorgebracht wird nnd
belia ^E^chlich begründet dann doch schlicßlich ihre Stelle
^"tsck . dAuerdings hat zwar Lübkc, Geschichte dcr
Dcht ^uaissance I, 297 ff., das bis jetzt vorlicgcndc
»ndknappen Nahmen zusammengezogen
^uien Anschanungen incist zwar >ni Sinne der Bor-

H ^bgedrnckt aus derDarmstädter Zeitg. ». 8. März d.J.

arbeitcn, in cinzelnen Fällcn jedoch anch selbständig Aus-
druck verliehcn. Namentlich ist cs scin Verdicnst, nach-
dem es „ziemlich allgemein Sitte gewordcn, den Fried-
richsbau geringschätzig zu beurtheilen" (S. 312), für
den trcfflichen architektonischen Charakter dieses Bautheils,
sowie die vollendetc Bchandlung dcs Ornamentalen mit
Entschicdenheit einzutrcten und das Ganze für cine so
meisterhafte Komposition zu erkläreu (S. 315), daß sie
„unter den gleichzeitigen wicdcrum ersten Nanges ist."

Neben den Lückcn, wclche dic nur dürflig aufge-
hclltc Baugeschichte des Hcidelbergcr Schlosses aufwcist,
gehort die Würdigung und kunstgeschichtliche Bchandlnng
seiner Bildwerke zu den vernachlässigtcn Punktcn. Deko-
rativcr Art, wie sie einnial sind und ganz richtig sein
sollen, erfuhren sie mit allgemeinster Bcziehung zur
Architektur cine nnr allzu slüchtige Bctrachtung. Außcr
der Frage nach der sachlichcn Bedeutuug wurde hvchstens
noch bei den mhthologischen und shinbolischcn Darstel-
lungen der Zusaiumenhang mit den cinschlägigen An-
schaunngen der Zeit ervrtcrt, und cndlich erfuhr man
anch noch die Namen von Alexandcr Colins, von An-
thoni dem Bildhauer und Sebastian Gvtz alS der Ver-
fertiger. Dcr Grund hicrfür dürftc unschwer zu errathen
sein: es fehlte nämlich an der Gelegenhcit, dcn bildncri-
schcn Schmuck lcicht und nicht blos an Ort und Stclle
ciner eingehenden und namcntlich verglcichenden Betrach-
tung zu unterzichen. Das Hauptaugenmcrk bei allcn
Aufnahmen war der Architcktur zugewendet; bei der
Bctrachtung des Denkmals selbst ließen dercn Eigcn-
thünilichkeitcn viel klarer und lcichtcr sich erhebcn nnd
vcrzeichnen, während die Bildwcrkc nach dcr Natur der
Sache uud bci der zum Theil großcn Entfernung in
 
Annotationen