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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Das neue Theater in Augsburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0138

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^ Dahrgang.

Leiträgo

sind an prof, Dr. L. v°n
kutzon- (win>, Tl,ere-
»N"mngass,25) oder an

" ^nrlngshandlung in

^apzig zu richtcn.

Fcbruar

Iiiscrate

?> 25 ssf. für die drei

s878.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

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Erscheint jede woche am Donnerstag, für die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Runst" gratisfür sich allein bezogen kostet der
Icchrgang 9 Alark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen und österreichischcn j)ostanstallen.

Theater in Augsburg. — Maertens, Der optische Alaßstab; Album der historischen Ausstellung zu Frankfurt a. !N.

, ^ ^ Rünstlerlexikon, — Atr. Aalph Nicholson wornum -f; Rarl Lruwirth ch — Mesterrcichischer RunstvereinDüsseldorf; «Lröff-

neuen Bildergalerie in Rassel; Ueber die Eröffnung neuer ^äle und Berändernngen im touvre; Lritish Dluseum. — Reichs-
^ I amtsgebäude in Berlin; Die Lornelius-Statue für die vorhalle des Berliner Museums. — Zeitschriften. — Inscrate.

2as neuc Thcater in Augsburg.

Äin 26. November 1877 konnte das neue Stadt-
Eater nnt Beethoven's „Fidelio" eröffnet werden, nach-
tverk20. Zuni 1876 das Fundamcntal-Mauer-
v° ^ genonnuen wordeu war. Bis auf die

uiid v' ö^haltenen Pegasus-Gruppen für die Attika
ie Mehrzahl der Büsten von Dichtern und Kom-
^ ^llles glücklich vollendet. An der Stellc,
^ büher Maxiinilian I. bcrühmt ge-

heb^s^ ^be Einlaß über dem Stadtgraben stand, cr-
^ bch das schöne Theater auf eineni starken Rustika-
iii ^ lebenden Stcin vcr Hauptfayade iinitirt,
II M ^ockwerken. Das Hauptgebäude ist 68 M. lang,
eiiie e M. hoch. Ueber der Bühne ragt

luppel noch 8 M. über das Hauptgesims cmpor.
l!io ^"uptfaxade erhebt sich über der Auffahrt cin
^ ^ dessen törinthischc Säulenstcllung mit reich
^'uiiientirtom Säulcnschäften im crsten Stockwerke eine
luiues" ber glattcn Architcktur dieses Vor-

niei, grauer Tricntincr Marmor, für den orna-

Fj " Schmuck Kalkstein von Arco, zu dcn plastischen
"^ei, aber, die aus dem Atclier des Bildhauers
liiws^o^ Friedl in Wien hcrvorgingen, ein Mcdo-
eu>i von Pola in Jstrien verwendet.

Stl» " zwei obercn großen Nischen sind die
selb Goethe und Schiller aufgestellt; über deu-

Beeo '""" Zwei Medaillons von Mozart und

ch ^Wven. Auf den Nundbögen liegen stark bewegte,
Kviuit^^^ gehaltene Figuren, welche Tragödie,
i„ symbolisiren; die Büstcn, welche

'I )en die Fenstergesimse des ersten Stockwerkes der

Seitcnfatzaden zu krönen haben, stellen Lcssiug, Shake-
speare, Äfflaud, Klcist, Grillparzer, Moliöre, Caldcron,
Weber, Lortzing, Mcyerbcer, Mshul, Rossini, Boieldicu,
Kreuzcr, Spohr, Marschner, Auber und Gluck dar, wäh-
rend noch einige Nischen frei bliebcn, um späterhin
Büsten lebender Meistcr anfzunehmen.

Der in Ziegeln aufgeführte Hanptbau ist mit
Cement verputzt und durch eincn feinen Ton mit den
lebenden Steinen in Einklang gebracht. Dic Pläne zn
dem Bauc wurden in modernem Nenaissaucestyl von
den Wicner Architekten Fellncr und Hellmer ange-
sertigt, die Ausarbcitung uud Ausführung dieser Plänc
aber dem Architektcu A. Eysen aus Frankfurt a. M.,
welcher auch den Pester Theaterbau technisch lcitete,
übertragen. Die Oberleitnng dcs Baues lag iu der Hand
des städtischen Bauraths Ludwig Leybold, dem das
Verdienst gebührt, die bcsten Kräfte herangezogen zn
haben, wie denn übcrhaupt der bemerkenSwerthe Auf-
schwung Lei dcu nenen Ausgsburger Bauten, von denen
er sclbst viele ausführte, z. B. das neuc Schulhaus in
der Fuggerstraße, die ncue Turnhallc rc., hauptsächlich
seinem Einflusse zuznschreiben ist.

Dem imponirendcn Aeußcrcn ist das Jnnere des
Theaters enlsprechend. Bon eincm geräumigen schönen
Hauptvestibül, in dem sich rechts uud links die Kassen-
fenster bcfinden, mit den Aufgängen zum III. Range
und zur Galerie, deren Treppen wie alle des Hauses
aus Trientiner Marmor gcfertigt sind, gelangt man
durch eine Halle, welche die Logenstiegen enthält, die
auch zu dem eleganten, brillant beleuchteten Foyer des
I. Stockes mit dem Büffet führcn, in den Vorraum,
der gleich dcn oberen Stockwerken einc bequeme Garderobc
 
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