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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Richter, J. P.: Die neunte Ausstellung alter Meister in London
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0162

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i'^Zahrgang.

Beiträge

smd an pmf. Dr.L.voii
klihow (wio„, Thorc-
swnmiigassc 25) odcr an

rcrlagshaiidluiig in

^k'ipzig zu richten.

-8. Februar

Nr 20.

Juscrate

tl 25 ssf. für die drei
rNcil gespnltene j?elil-
zeile werden von jeder
Buch- u.Aunsthandlung
angenonnnell.

s878.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erschcint jedc wochc am Donncrstag, fiir dic rlbonlicntcn dcr „Zcitschrift für bildcndc Kunst" gratis i für sich allcin bczogcn kostct dcr
Icchrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen und österreichischen j)ostanstalten.

^uhalti Die

neunte Ausstellung alter Meister in London. —Der neue Aatalog der Gemäldegalerie des Louvre. — B. Bedtenbacher's Beiträge
^^^witniß der Zlrchitektur des Alittelalters^ in Dcutsästand; ^.runäol-^vciet^. — Ccharles Francois Daubigny -f. — Meffentliche Aunsl-

ncuutc Ausstcllung altcr Alcistcr in Londoil.

Ueber dic diesjährigc Ausstellung vou altitalienischm
und altniederläudischcn, aus Privatsanuuluugen in Bur-
l'ugton House vereinigtcn Bildern urtheilt nian allgemein
'usvfern mißfällig, als die Zahl der Bilder gegen frühcr
uddeutend vermindert ist. Einschließlich der Werke alt-
"Uglischcr Maler, besonders aus der Schule vvn Norwich,
'uelche etwa ein Fünftel der Summe ausmachen, beläuft
s'ch dieselbe auf 294 Nummcrn. Der Kaialog läßt
'u der Beschreibung der Bilder, insbesondcre bezüglich
sU' ^ignaturcn, viel zu wünschm übrig. Zm Katalog
s'ud die Benennungen dcr Bilder, so wie sie die Besitzer
uugeben, Leibehalten, aber eine eingehende Kritik dersclbcn
°urfte hier um so weniger passcnd erscheinen, als ein
^esuch der Ausstellung dem deutschen Leser kaum aus-
Uühnisweise vergönnt sein wird.

Mehrere Bildcr haben indessen Anspruch auf

all -c-itvci. Ilavcn invcncii Liiisfiiuu/ UU( e>n

tjs?^'eives Interesse, zunächst diejenigcn, dcren authen-
Uiil^l ^'^'uturen uns Aufkläruug geben über bisher
des künsthistorische Thatsachcn. Ueber das Leben

^ )olländischen Marincmalers Ian van de Capelle ist
^ 8ut wie nichts Lekannt. Kramm (vo toven sto.
skellt als Datum sciner Geburt 1635 an und

Uebe tWinterlandschaften mit Schlittschuhläufern

Die"m^^ tE der Neer und Jsaak van Ostade.

gelj r "^stellung enthält ein von Ä- L. Mwville, Esq.
Dj^^nvs Bild (Nr. 107): Scegestade bei Windstille.

Figuren sind auffälliger Weise ganz in
welben Licht des Isaak von Ostade gemalt. Das
Uife ^"pelle 1651 signirt und sicher aus der

Äcit des Bteisters. Kramm (a. a. O.) und

Brpan-Stanley (Liotion-u'v ol'Uaintsrs sto. S. 137)
behaupten, es gäbe keine datirten Bilder dicses Malers.
Das mitgetheilte Datum bewcist jedenfalls soviel, daß
das Geburtsjahr des Meisters uuter allen Umständen
früher angesetzt werden muß als bisher geschah. Philip
de Konink ist in zwei panoramaartigen großen Land-
schaften vertretm; bcide haben neben der Signatur dcs
Namens die Jahreszahl 1655, sind abcr im Ton so ver-
schiedcn, daß der Katalogverfasser die eine (Nr. 250, im
Bcsitz von W. H. Grcnfcll, Esq.) eincm mythischen
Peter de Koning znzuschreibcn sich veranlaßt fühljte,
während die andere (Nr. 257, im Besitz ebendesselben)
unter Philip de Kouing aufgcführt ist. Aber dic Ver-
schiedcnhciten erklären sich genügcnd aus dcm Charaktcr
der Jahreszeit: dort ist die Herbststimmung, hier die des
Soimners geschildert. W. Bürgcr's Bcmcrkung (Nu-
8668 äs 1u Aoliunäö II, 213 ik.) die Zügendwerke des
Albert Cuyp seien ausschlicßlich A. C. signirt, wird
durch die Bilder des Meisters in Burlington House
vollständig bestätigt. Diesc Siguatur ist mcist so ver-
steckt angebracht, daß sie lcicht übersehen wird. Aber
der Charaktcr von Cnyp's Jugendwerkcn ist jso augen-
fällig, daß man sich vor solchen sofort aufgefordcrt fühlt,
nach jener Siguatur zu suchen, auch wo sie im Katalog
nicht angegebeu ist, wie in dcr an Cuyp's sehr reichen
Galerie in Dulwich, und hier Nr. 243: Ein Knabe
drei Pferde am Zügel halteud, im Bcsitz von I. L.
Misville, Esq., durchaus iu derselbcn Manier gemalt
wie das von W. Bürger (Mssss äs 1u Ilolllmäs II
211) gefcierte Bild im Muscum von Rotterdam, Saal
III, Nr. 42. Diesem Jugendwerk gegenüber hängt eine
Darstellung ebmdcsselben Motivs, Skr. 268: Ein Knabe,
 
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