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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0284

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Das Museum für Kunst und Gewerbe iu Hamburff.

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e >en vvn Herrn E. G- Vivis — eiuciii Mannc, dcsscn
wir ininicr da bcgegncn, wv cs galt, das Untcr-
^'"^n nach bcstcn Kräften zu fvrdcrn — ain 1. Fc-
1862 in dcr Biirgcrschaft gestclltcr Antrag
ifiinndung cincr vffenttichcn Schnlc siir Kiinstler
"'d Hnnbiv^-^. stioß nuf den Widerstand des Biirger-
"^'clchcr vvn dcr Ansicht ausging, cs
- "lisabc dcr Fachgcnvsscn, dic bestehcndcn Schnlen
... . »" unterhaltcn. Da nahni sich dic gcnanntc
"stllschnft der Sachc an, ihrc tcchnische Scktivn cr-
'"st die Priifnng des Viviv'schen Antrages fiir das
iiieiiten geeigncte Biittet znr Fvrdcrnng diescr hvch-
^ Ustigcn Angelegenhcit, und dies hattc dcnn znr Fvlgc,
dic Bürgcrschaft die Griindung eincr tcchnischen
^uiintags- und Abendschule, verbnndcn init cinei»
uns„s für Banhandlvcrkcr währcnd des Winters, be-
Mit dicser Errniigcnschaft jedvch ivar die
ustchc >Lektivn »vch keineswegs znfricden. Einc Vvn
. st ^^»vählte Kvininissivn brachtc in ihrcn Berichtcn
^03 in crster Linic dic Errichtnng vvn Ge-
^'stchnlcn, in zivcitcr dic eincs gcwerblichcn Mn-
üb""'' Mnstcrlager in Vvrschlag; sic zvg fcrncr
stcrivandte Anstaltcn Süddcntschlands, insbesvnderc
siirl^'" ^uvlsrnhc, Stnttgart, stlürnberg nnd Frauk-
stBu Erkundignngcn cin, und nach viclfacheii Vcr-
iinv^""^st Pvischcn Senat nnd Bürgerschast, Senat
^ chs, ^öcrschulbehvrde kain nian endlich iiu Jahrc
iu dcn Bcsitz ciner Gewcrbeschule nnd eincr
"c für Banhandwerkcr, währcnd jcdcr weitcre
'sti Zur Griindnng cincv geivcrblichcn Miiscnins
^Ucrblivb, bis cin in dcn „Vaterländischen Blättcrii"
"'östuiburger Nachrichtcn" vvin 28. Mai ttztiti vcr-
^ stutlichtcr, „iit I. B. nntcrzcichnetcr Anfsatz, in
-..^^stui nnter Hinlveis auf das Ocsterrcichische Musenin
^ Knuft uud Indiistric die Nvthlvcndigkcit, in
stuuiburg cine ähnliche Anstalt in'S Lebcn zn rnfcn,
u»t und zu dci» Zwecke dic Erwerbnng der da-
zuui Verkanf gestclltcn Saininlung deS Frcihcrrn
st- Minntoli ciupfvhlcn wurdc, dic Sache ncner-
stu^ j„ Fl„ß brachtc. Zwar kain es znin Llntänf
Miiintvli'schcn Sainnilnng nicht : nnr dic vvn dci»
">>tzer unter dcni Titcl „Bvrbilder sür Handlvcrkcr
^st ääbrikantcn" heranSgcgebcncn Phvtvgraphie» nach
^^MU'ständcii aus seincr Kvllektivn wnrden Vvn der
.^!sllschaft crivvrbcn nnd jc vier Blätter invnatlich
u eiiieui i» dcr Bvrhalle dcs „Patrivtischcn Hanses" an-
'svachtcn Rahmen znr Schau gestellt. Dvch iuiiner-
'u >var wieder ein klcincr Schritt vvrwärts gethan,
Ohcin bald niehrerc nnd grvßerc fvlgen solltcn. Das
1867 brachte dazn ncne Anregung, indcin die
stst Weltausstellung nach Paris cntseiidetcn Lchrer
i Gewerbetreibenden auf den dvrt bevbachtctcn
' "i Einfluß kunstgciverblicher Musccn aufincrksam

machten, nnd als dcr an Stellc dcr „TechuischcnSektivn"
und der „Kunst- nnd Gcwertsscktivn" dcr Gcsellschaft
gctretcnc „Gewcrbevcrciii" cinc Kvmmissivn damit be-
trantc, Bvrschlägc znr Errichtnng cincr „Gewcrbchallc",
eincs Vercinigungsvrtcs fiir dcn Verkanf dcr verschic-
dciisten gcwcrblichen Erzcugnisse, ansznarbeitcn, sprach
sich die Kvnimissivn gegcn cine dcrartigc Anstalt, je-
dvch fiir cin Gewerbeiiinscum nnd siir Bcreinignng
dicscs letztcren mit der Gewcrbcschnlc ans, bctvnte dic
Nvthwcndigkeit ncucr nnd grvßcrcr Lvkalitätcn, als
die bishcr in dcn Ränmen des patrivtischcn Hanscs
verfügbarcn, nnd machte Ueberschlägc dcr Kvsten für
„dic crstc Anschaffung eines ivürdigen Jnhalts deS
Aiusenms." Dcr Gciverbcvercin nahm dicse Anträgc
an nnd ging mit Crt. P 2000 dcn Beltragcnden mit
gntciii Beispicle vvran, nntcr glcichzeitiger Erncnnung
cincr Kvmmissivn mit Senatvr Bi. T. Hayn nnd
Lr. Jnstiis Brinckmanii an der Spitzc, ivclchc z»
wciteren Beiträgen anffvrdcrn svlltc. Die Ucbcr-
zciignng vvn der ili'ützlichkcit cincr svlchen Anstalt brach
sich in immer ivciteren Kreisen Bahn und ivnrdc
namentlich gcnährt durch dic 186!) Vvm Gcwcrbcvcr-
ein veranstaltctc Ausstcllnug hambnrgischcr Jndnstrie-
Erzengnissc, auf Ivelchcr auch ältcrc Knnstvbjektc aus
dem Privatbcsitze, vvrzngsweisc Hvlzarbcitcn dcr Rc-
naissance vcrtrctcn waren. Nnnmchr crachtctc anch dic
Blnsciims-Kvmiiiissivn dcn Zeitpunkt zn iveitercm Vvr-
gehcn sür geeignct n»d crlicß ciiien vffcntlichcn Ans-
ruf zn Bciträgen, wclchcr ein Rcsnltat Vvn Ert.
s-i 13248 crgab, eincr Snmmc, die zivar nicht hinrci-
chcnd, nm dic Ansängc cines Gcwcrbcmuscnms dcr
vffentlichcn Beiintzung zn übergcbcn, aber iiiimcrhin die
Biittcl gcivährte zn Ankäufcn ai» Platze sclbst nnd
außcrhalb dcsselbcn, ivelchc dann iu vcrschiedcnen der
Stadt gchvrigen Lvkalitäteii prvvisvrisch nntergcbracht
wurden. Am 18- Mai 1872 gencbmigtc dic Bürgcr-
schaft dcn Antrag dcs SenatcS znr Errichtung eines
Schnl- und MnscnmsgcbäudcS, svdann am 2. Juli 1873
die Vvi» Scuate Vvrgclcgtcn stiisse nnd dcn Kvstenan-
schlag vvn 2,400,000Mark. Dic »vch ansstchendcn Ent-
ivickclnilgsphascn dcs Mnscnmögedankcno fvlglen nun
rasch cinc der andcrn. Es war das Jahr der Wiencr
Weltanüstcllung, Ivclchc dcn Hambnrgcr Bcstrebnngcn
einen noch grvßeren Schwung verleihcn, für dicselbc»
nvch ivichtiger wcrdcn sollte als seinerzeit dic Pariser,
vvn dercn Einwirkung vbcn dic Rede war. Die Ham-
burgcr Gewerbtrcibcndcn hatten Gelegenhcit, sich vvn
dcm nicdrigcn Stande des deutschcn Knnsthandivcrkes
nnd vvn deui segensreichcn Einflnsse des Oesterreichi-
schen Muscums zu übcrzcugen, nnd diese Ueberzeugung
war ganz dazu angethan, die Pläne der Mnscums-
Kvmmissivn schnell dcr Vcrwirklichnng zuzuführcn.

A»i 10. Oktober wnrdcn ihr auf ihre an den
 
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