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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 7
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0029

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ö!o. 7.

für die Bezirke

Douncrstüg, !6. Iannnr.

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Der derrtsche Zollverein.

Dcm Anschlusse der Herzogkhüuier Schleswig-Holsteiu un
den Zollvereiu, tvelcher mu 15. Noo. 1867 vollzogeu lvordeu
ist, folgt die Eiuverleibuug Laueuburgs iu deu Bereiusverbuud
auf dem Fuße uuch Mil deiu 15. d. M. siud dort die Zvll-
vereiusgesetze iu Wirksumkeit gekreten uud ist gleichzeitig die
Nachversteueruug der duselbst vorhuudeueu Bestuude uuslüudi-
scher Wuureu eiugeleitet wordeu. Die Erössuung des völlig
freieu Berkel^rs zwischeu Luueuburg uud dem übrigeu Zollver-
eiusgebiet wird duher nicht mehr luuge uuf sich wurteu lusseu.
Als der Zollvereiu im Juhr 1834 i 's Lebeu trut, umfutzte
feiu Gebiet 7732 Quudrutmeileu; schou 1835 kumeu durch den
Beitrirt vou Budeu, Nussuu, Fruukfurt u. f. w. 378, 1841
durch deu Beitritk vou Bruuuschweig, Luxemburg rc. weitere
135 Quudrutmeileu hiuzu. Mit dem Auschlusfe des Steuer-
vereius erhielt der Zollvereiu um 1 Jau. 1854 eineu Gebiets-
zuwuchs vou 800 Quudrutmeileu. Die Herzogtbümer Schles-
wig, Holsteiu uud Luueuburg hubeu eiueu Flücheuinhult vou
335 Quudrutmeileu. Durch ihreu Beitritt erluugt dus Vereius-
gebict eine Größe von 9380 Quudrutmeileu, und die Vereius-
bevölkeruug wird die Ziffer vou 40 Millioueu Köpfeu uuhezu
erreichr hubeu. Außerhulb des Zollvereius stehen jetzt vou den
Staateu deS uorddeutscheu Buudes thutsüchlich uur uoch d e
Hausestüdte uud beide Mecklenburg mit eiuem Gebiet vou we-
mg mehr als 300 Quudratmeilen. Jhre Eiuverleibung ist
vvrbehulten, ist ubcr bei Meckleuburg von der vorherigeu Lö-
suug eiues um 9. Juui 1865 mit Fruukreich eiugeguugeueu
Vertrugsverhültuiffes bediugt, wodurch sie zur Zeit gehiudert
sind, ihre Eiugaugsubgubeu uuf die höheru Sütze des Vereius-
zolltarifs zu briugeu. Deu Huusestüdteu soduuu ist ihre Frei-
hafeustelluug, iusolunge fie dieselbe beizubehulteu selbst wüufcheu,
durch Art. 37 der Verfussuug des uorddeutscheu Buudes gesichert.
Bekauutlich schwebeu schou seit eiuiger Zeit Verhuudluugeu zwi-
fcheu dem Zollverein uud Fraukreich, um gegeu dus Zuge-
stäudniß eiuer ullgemeiueu Herabsetzuug des vereiuslüudischeu
Weiuzolls die Freiluffuug Meckleuburgs aus jener lästigeu Ver-
trags-Verbiudlichkeit zu erwirkeu. Vou den Hausestädten aber
leistet uur Humburg eiuem völligen Auschlusse an den Zoll-
verein noch erustlichereu Widerstaud. Hoffeu wir, daß es den
energischeu Bemühuugeu des Vercinsprüsidiums bald geliugen
möge, uuch diese letzteu Schwierigkeiten zu beseitigen uud dumit
wenigsteus uuf dem wirthschuftlichen Gebiete das deutsche Eiui-
guugswerk mehr nud mehr seiuem Abschlusse eutgegeuzuführen.

B a d e n.

Karlsruhe, 13. Jan. Der BerichL über das Kontin-
gentsgesetz befiudct sich im Druck. Derselbe fetzt die Friedeus-
stärke auf 14,000 Mann fest mit vermiudertem Zugang. Die
hierauf bezüglichen Bestimmungen gelten bis 1870. Auf diese
Weife wird dem Bestreben nach ständischem Einfluß auf diesem
Gebiete Rechnung getragen.

.Wertheim, 12. Jan. Gestem hat in Tauberbischofs-
heüm eme Befprechung vvn Vertrauensmännern dcs 14. Aem-

terwahlbezirks zun Zwecke der Aiifstelluiig eiues Kandidaten
zum Zollparlamenk stalkgesuuden. Nkit Ausuahme von Adels-
beim wa-reu Vertreter sümmllicher Amtsstüdte des Wahlkreises
auweseud. Man eiuigie sich auf Hrn. Miuisterialrath Turban.
Die Kaudidatur des vr. E. Huhu, melcher sich auküudigeu
ließ, faud seuer des Hru. Miuisterialrath Turbau gegeuü'ber
keiue Nuterstützuug. Ju jeder der eiuzelueu AmlsstÜdte deZ
Wahlkreises weröeu uuu Wahlversammluugeu veraustaltet, und
uach ekwa 14 Tagen in Tauberbischofspeim das Ergeduiß der^
selbeu besprochen.

D e u t s ch l a n d.

Aus der bayrischttt Psalz, 12. Jau. Der Gewe'be.
vereiu iu Kaiserstaukeru hat vom k Hairöelsmiuisterium 1000 fl.
erhalten zur Errichtuug eiuer Olewerbehalle. — Vorg stern er>
eiguete sich iu der Nühe vou Bexbach der Uufall, daß ei l da-
herbrauseuder Kohleuzug auf eiueu aus der Neberfahrt sich be-
fiudeudeu uud mit 40 Zeutiwr Putver beladeneu Wageu stieß
uud zertrümmerte. Das Pulver cxplodirte. Lokomotivführer
uud Heizer siud stark verletzt.

Berlitt, 12. Jan. Uuter den über die Seegrenze deS
Zullvereius ausgegangenen Waareu nimmk das Oletreide die
hervorrageudste Stelle eiu. Nach eiuer amtlichen Zusammen-
stelluug wurden im Jahre 1866 seewürts ausgeführt: 7 Mill.
235,079 Scheffel Weizeu, 2 Mill. 275,140 Seheffel Roggen,
2 Mill. 185,596 Scheffel Gerste nud 2 Mill. 30,858 Scheffel
anderer Getreidearten. Bei dieser Ausfuhr wareu die Nord-
seehüfeu uur in sehr geringem Maß betheiligt. Neber dieselben
wurdeu vom Zolloereiu blos 77,000 Scheffel Weizeu, 16,000
Scheffel Roggeu, 55,000 Scheffel Gerste uud 588,000 Scheffel
auderer Getreidearteu exportirt. Der größte Theil der ver-
eiusläudischeu Getreideausfuhr erfolgte auf fremdeu Schiffen,
Diese beförderteu etwa 5 Mill. 315,000 Scheffel Weizen,
1 Mill. 780,000 Scheffel Noggeu, 2 Mill. 18 000 Scheffel
Gerste, uud 1 Mill. 85,000 Scheffel audere Getreidearten.
Vou Mühleusabrikatcu giugeu über die Ostseehäfeu 793,000
Etr., über die Nordseehüfen 29,000 Ctr. aus. Au Wolle
wurden seewärts 78,000 Ctr. ausgeführt, davon 76,000 Ctr.
über die Qstseehüfen. Aus dieseu Hüfen giugeu feruer 318,000
Lasteu Holz iu Blöcken, Bohleu und Bretteru. Au letzterer
Ausfuhr° betheiligte sich vorzugsiveise die iulüudische Rhederei
indem sie gegen 231,000 Lasten Holz exportirte.

Frattkfurt a. M., 12. Jan. Der Frankfurter hat
auch bei Gelegeuheit der Sammluugeu für Ostpreußeu trotz der
notorisch ungüustigen Zeitverhültuisse seiueu WohlLhätigkeitssmn
bci fremder Noth iu auerkeuueuswerther Weise bethätigt. Es
wäre zu wüuschen, daß nun auch auswärts sich etwas mehr
Rührigkeit für uuseru Dombau zeigte, der^ ohue fremde Hittfe
nicht auszuführen ist. Leider ist in dieser Beziehuug aber
durchaus nichts Erfreuliches zu melden, wo, außer von Berlin,
wo das auf Anreguug der Köuigin vcraustaltete Konzert gegen
2500 fl. ergebeu, uud vielleichk Köln mit cinem nennensi'scr-
then Beitrag, von keiner emzigen deutschen Stadt rine erheb-
liche Summe eingegangen ist.
 
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