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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 50
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0207

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Trlcheint D i e n st a g,
Donnerstag und
Samstag nebst der
belletristischcn Beigabe
, S onntagSblatt
Me Postanstalten und
Boten nchmen Bestel-
lungen an.

PreiS: jährlich 3 fl.,
vierteljährlich 45 kr.
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Die Boten erhalten
2 kr. monatlich.

V a d e n.

Kar-'lsimhe, 25. April. S. K. H. der Großherzog
habeu die Amtsvorstandsstelle iu Mvsbnch drm Oberamtmanu
Eug elhoru iu Triberg, die Amtsvorstandsstelle in Keuziugen
dein Rechtsauwalt Wallau iu Mosbach, uuter Erueuuuug
zum Oberamtmann, di'e Amtsvorstandsstelle iu Borberg dem
Oberamtmanu Ostu er in Schönau, die Amtsvorstaudsstelle in
Walldliru dem Amtsrichter Hördt iu Wiesloch, unter Er-
neunuug zum Amimauu, die Amtsvorstandsstelle iu Triberg
dem Amtmauu Erxleben iu Bruchsal, die Amtsvorstaudsstelle
iu Schöuau dem Amtmaun Siegel iu Mauuheim übertrageu;
seruer als Beamte zugetheilt dem Bezirksamt Ueberlingeu deu
Amtmanu Pfister dahier; dem Bezirksamt Mannheim dcu
Gerichtsnotar Dietz iu Philippsburg, unter Erneunuug zum
Amtmaun; dem Bezirksamt Badcu deu Resereudär Wiedte-
manu in Waldshut, unter Erueunuug zum Anitmauu; end-
lich dem Privatdozenteu Or. Alexauder Riese in der philo-
sophischeu Fakultät der Uuiversitüt Heidelberg den Karaktcr als
außerordentlicher Prosessor verlieheu, uud deu Gefreiteu Erust
Frhr. Rüdt vou Colleuberg im 2. Dragonerregiment,
Markgraf Marimiliau, zum Portepeefähnrich ernaunt.

^ Karlsrtthe, 23. April. Am 22. August d. I. besteht l
die badische Verfassung eiu halbes Jahrhuudert; eine
sestliche Begehung der Verfassuugsfeier steht wohl außer Zweisel.
Kuüpfen sich doch gerade an unsere Verfassung jene Kämpfe,
welche iu Deutschlands koustitutionellem Lebeu Epoche machteu;
sie zog auch die Kämpfer herau, welche der Jdee des konstitu-
tionelleu deutschen Staats die Bahn erösfueteu.

Karlsruhe, 24. April. Die Erbauung der Eise n-
bahn Fr e ib u r g-A lt b r e i sa ch ist uun auf Grund des
bezüglicheu Gesetzes endgültig diesen Gemeinden übergeben;
die Bahn wns; biunen 3 Jahren vollendet sein. Schou das
Gesetz bestimmt, daß die Staalsbahnverwaltuug, fofern ihr vou
den Unternehmern der Betrieb überlasseu wird, aus dem ihr
zufalleudeu Antheil am Ertrag (50 pCt. Roheiunahme) eiue
Aufbesseruug leistet, wenn der den Gemeindeu zufallende Antheil
am Ertrag innerhalb der ersteu 5 Jahre von der Eröffuung
des gauzeu Betriebs an den Betrag vou 45,000 fl. uicht er-
reicht. Die Regieruug ist befugt, die Bahn jederzeit auzukaufen;
die Kouzessiousdauer beträgt 80 Jahre.

Heidelbevg, 20. Äpril. Das Urtheil in der Anklage-
sache gegen deu Kaufmaun Jakob Liudau ist bereits mitgetheilt
worden. „Die demselbeu beigefügten Motive," schreibt die Hei-
delb. Ztg., „weiseu zuerst die Behauptuug des Angeklagteu, er
sei durch deu Erlaß des Miuisteriums in den ihm zusteheuden
Rechteu eiues Abgeordneten zum Zollparlameut geschädigt wor-
den und bei Abfassuug des Seudschreibeus in der Ausübung
seines Berufs als Abgeordneter thätig gewescn, daher er nicht
bestrast werden könne, zurück unter Hinweisuug aus d-en Zoll-
vertrag selbst, wonach die Thätigkeit des Abgeordueten erst be-
giune, wenn das Zollparlament zusammengetreten sei. Alsdann
finden die Motive in dem Vorwurf der Parteilichkeit und den
weiter hiemit zusammenhüngendeu Stellen des Seudschreibeus
ciue grobe Schmähung im Sinn des Strasgesetzbuchs, geeignet,

Haß uud Verachtung gegen die Staatsregieruug hcrvorzurufen'
uicht gegeu den Staatsminister alleiu, da sich das Sendschrei-
ben ausdrücklich auf einen Erlaß beziehe, der vou dem Ge-
sammtkollegium des Miuisteriums des Juneru ausgegangeu sei.
Dagegen enthalte das Seudschreibeu keine Erdichtuug oder Ent-
stelluug von Thatsachen. Der Vorwurf des „Messens mit
zweierlei Maß" nameutlich beruhe auf keiuer Thatsache, eine
Entstelluug einer solchen köuue also auch uicht stattfiuden. Bei
der Ausmeffuug des Strafmaßes war u. A. in Betracht ge-
kommen: einmal die Veröffeullichuug des Seudschreibeus in
eiuem Blatt, desseu Ausgabe größtentheils schon ersolgt war,
alsdnuu die Persönlichkeit des Angeklagteu, der immerhin einen
größeren Einfluß auszuüben vermöge, sowie die aus dem Send-
schreiben unverkenubar hervorgeheudc Absicht, Haß uud Ver-
achtung gegen die Regieruug hervorzurufeu, dagegeu anderer-
seits, daß sich der Angeklagte iu Folge des Verbots bei Ab-
fassung des Sendschreibens iu eiuer gereizten Stimmung be-
funden habe." Gegeu das Urtheil sechS Wocheu Festuugs-
strafe, 50 Guldeu und sämmtliche Kosteu soll Liudau Rekurs
ergriffeu habeu.

Bruchsttl, 24. April. Die Nummer des hiesigen W o-
chenblatts, welche heute ausgegeben werden sollte, wurde von
der Polizeibehörde mit Beschlag belegt.

D e u t s ch l a tt V.

Berlitt, 23. April. Die Eröffnung des auf den 27. d.
M. einberufenen Z o k l p a r l a m e n t s findet au diesem Tage
um 1 Uhr Nachmittags im weißen Saale des k. Schlosses statt.
Zuvor wird eiu um 12 Uhr beginuender Gottesdienst für die
evangelischen Mitglieder in der Kapelle des k. Schlosses, für
die katholischen Mitglieder iu der St. Hedwigskirche abgehalten
werdeu.

Vcrlrn, 23. April. Die Verhandlungen des Zollbun-
desrathsausschusses sür Zoll- uud Steuerwesen über die Ta-
b ak s ste ue rfr ag e haben die Annahme der preußischen Vor-
schläge sowohl bezüglich der Besteuerung des inlündischen Ta-
baksbaus (12 Thaler per Morgeu) als auch hiusichtlich der
Erhöhung des Eiugangszolles auf ausländischen Tabak chon 4
aus 6 Thaler zum Resultat gehabt. Seiteus des Zollbnndes-
raths-Plenums dvird dieses Votmn, init Nücksicht auf das iu
demselben obwaltende Stimmenoerhültniß, keine Abänderuug
ersahreu; wie die Sache im Zollparlament verlausen wird,
bleibt selbstverständlich abzuwarteu. — Dem Ausschusse des
Bundesraths des nordd. Buudes sür das Juftizwesen ist nun-
mehr ein förmlicher Gesetzentwurf, die Aushebuugder
Schuldhaft betr., zugegaugen, und derselbe hat heute über
deu Gegeustaud, so wie über die auf deuselben sich beziehen-
den Petiiionen, welche bei dem Bundesrathe eiugegaugen siud,
beratheu.

Wien, 22. April. Die feierliche Taufe der heute früh
5 Uhr geboreneu kaiserlichen Priuzessin wird Samstag, den
25. d. M., Nachmittags um 1 Uhr, zu Ofen stattfiuden. So-
wohl das Besinden Jhrer Majestüt, als jenes der neugeborenen
Erzherzogin ist vollkommen befriedigend. Der Kaiser hat den
 
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