Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

DOI Kapitel:
No. 101
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0411

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Freitag, 28. August 1868.

Xo. 101

Zweiter Iahrgairg.

Erscheint Sonntag,
Mittwvch und
Freitag, nebst der
belletristischen Beilage:
„ S o n n t a g s b l a tt."
Alle Postanstalten und
Boten nehmen Bestel-
lungen an.

PreiS: ch^jührlich 45 kr.
pcr Post bezogen 56 kr.
Anzeigcn wcrden di'e
dreispaltige Zeil« oder
deren Nanm init nur
2 kr. berechnet.

Die Boten erhaltm
2 kr. monatlich.

Verkündigungsblatt d°s Amts'». Amtsgerichtsbezirks Schwetzingen.
Grgan der badischen Kopfenproducenlen

(unter Kontrole der lattdwirthschaftlichen Bezirksdirektio tt Schwetzittgett steheud).

An unsere veielirl. Leser!

Mit dem 1. September d. I. beginnen wir die Veroffentlichung der NÜrnberger Markttelegramme, welche zweimal per Woche alS
TvNderausgabe des Wochenblattcs erschcinen wcrdcn. Wir sehen uns dadurch außer Stand gesetzt, das Sonntagsblatt während der leb-
haftesten Geschaftssaison auszugeben und werden dessen Erscheinen bis Ende Oktober sistiren. Dagegen wer'den wir Sorge tragen, daß im Wochenblatte
dcr unierhaltende Theil nicht verkürzt wird.

Unsere geschätzten answärtigen Abonncnten machcn wir darauf aufmerksam, dnß wir nach Uebereinkunft mit der landw. Centralstelle
vcrpflichtct sind, tclegraphische Anfragen über den Stand des Hopfcngeschäfts sofort auf deinselbcn Wege unentgeldlhh zu erwiedern, wenn die Rückant-
wort bezahlt ist.

Schwetzingen im August 1868. Diö Rednktl0N.

Neucste Hopfeu-Nachrichtcu.

*SchWetziugen, 27. August. Die Witlevttttg zeigt
fich ziemlich verüuderlich, bold warm, bald regtterisch, Nachts
empfittdlich lühl rmd hemiut soinit oie Aiisbildnttg der Spüt-
gewüchse. Aehttliche Erscheittttttgen machen sich in den benach-
barten Gemeittdcn geltend.

Hier herrscht, trotz der Flauheit die ans Niirnberg seit
voriger Woche gemeldet wird, inimer noch Kattslust und wurden
fl. 60 uttd Triiikgeld in den letzten Tagen bezahtt, so dast sich
die Waare anf fl. 62—64 per Ctr. stellt. Das srisch gepfliickte
Produkt trocknet nur bei der durchweg kühlett imd fettchteii Wit-
tcrttng ctwas langsam lmd kattil daher mir iii kleiiiett Pöftchen
zmn Verkans gelangett.

Nach ttttserm heuligen Marktbericht hält in Nüruberg die
Flaue vor.

Es kömmt übrigeus uoch sehr darauf au, ob die Regeu,
welche in Bayern nnd anderivürts ttiedergegangen sind, die
erwartete günstige Wirkling im Gefolge haben; würe dies wirk-
lich der Fall so würde dieser Uwstaiid allerdings eine, weim
auch nicht wesentliche Aenderimg der Sachlage znr Folge haben.

* Nürnberg, 25. Attgttst. Attch der henlige Markt
verlief in flaner Stimrmmg.

Circa 80 Ballen waren zugeführt nnd fattden dieselben
nnr theilweise Abgang, da die Waare einestheils nicht schön,
anderseits wenig Künfer am Markte waren.

Für gemöhnliche Markthopfen, germge Sorte wurde
fl. 48—54 (circa fl. 43—48^4 per Zollctr.), gnte Mittelwaare
fl. 55—58 (circa fl. 49—52 per Zollctr.), feine Sorten wnr-
den nnt fl. 60—65 (circa fl. 53^2—58 per Zollctr.) bezahlt.

Starke Ziifnhreii aus der Hallerdan drücken dcn Markt
und da nnsere Kttttdschnftshättdler noch sehr Passiv smd und
die Zusuhren nvch andauern wird vorerst an eine Preissteige-
rung nicht zu denken sein.

Württemberger, resp. Tettnanger Hopfen, prima Waare,
ist dcssen ungeachtet gesucht imd mit fl. 77 (ca. fl. 69 per
Zollcentner) bezahlt.

* Nürnberg, 25. August. Nach verschiedenen Berichten aus der
Hersbrucker, Altdorfer und Spalter Gegend, habcn die letzten Regen inso-
sern eine Besserung der Hopscnpflanze bewirkt, als die noch gesunden aber
nicht ausgewachsenen Dolden, sich seitdem vollständig entwickelten. Aus
der Hollidau lauten aber die Nachrichten übereinstimmend dahin, daß der
Iiegen nichts mehr genützt hat. —

Die Ernte ist jetzt fast in allen Hopfendistrikten Bayern's in vollem
Gange und wird annähernd eine halbe Ernte wohl die richtige Schätzung
des diesjährigen Ertrags sein. — Die Qualitäten lassen sehr viel zu
wünschcn übrig, wir werden aus der Hollidau und dcn mittelfränkischen
Kreiseu sehr viele kupferbrandige Hopfcn erhalten, wogegen der Aifchgrund
und die Spalter Gegend sehr kräftige Waare liefern wird.

Wir habep hier noch fortwähreud uatz'eA Wetter u«d kühls Nächte.

Oftersheim, 24. August. Der Stand unserer Hopfcnfluren ist im
Allgemeinen cin befricdigender nnd schätzt man heuer eine Mittelernte.
5ieute war das Gcschäft ziemlich lebhaft und kamen 32 Ctr. Hopfen zur
Abwiegung.

Für fchöne Waare wurdc fl. 60 ncbst Trinkgcld, für mittlerc sl. 55
und Trinkgeld, für gcringe st. 50 mit Trinkgeld bezahlt.

^ W-rlldorf, 24. August. Die feuchte Witterung zeigt sich den
Pflanzen ausnehmend günstig; dic Gewächse stehcn schön nnd verfpricht
man sich eine halbc Ernte. Es wnrden heute ci.ca 25 Ctr. Hopfen zu
fl. 55—63 hier verkauft. Jm Ganzcn zeigt sich das Geschäft etwas ruhiger.

* Wciher, 24. August. Das Gcschäft war heute ein fehr lebhafteS.
Es kamen circa 70 Ctr. Hopfen zur Verwiegung, welche zu fl. 50—55
und Trinkgcld vcrkauft wurdcn. Es finden sich ziemtich viele frcmde Käufer
bei uns ein.

Die anhaltende Hitze hat doch ihre Nachtheile für unsere Fluren ge-
habt; der sog. Brcnner macht sich bemerklich und wird viclleicht unfere
Ernteerwartungen etnms beeinträchtigen.

*Hambrücken, 25. August. Mit Einheimsung dcs Hopfens —
der heuer in hiesigcr Markung quantitativ cinen guten halben Herbst ab-
wirft, während das Produkt trotz des heißen Sommers vor jeder Krankheit
bewahrt blieb und somit Vorzügliches verspricht — hat man feit 3 Tagen
begonncn. Das ganze Ertrügniß dürfte sich auf 140—150 Ctr. belaufen.

Preis in klcinen Parthiechen 30—36 kr. per Pfd. Jn 2—3 Tagen
werden größere Parthien sackbar sein.

Markt- irnd Vörserrberichte.

Mannheim, 24. Augnst. (Mannheimer Bvrse.) Waizen Roggen,
und Gerste bcsfcr bezahlt, Hafer stille. — Leinöl, Nüböl und Petroleum
unvcründert. Weizen, effcktiv, hiesiger Gegcnd, fl. 12. 45 G., st. 12. 54 P.,
ungarischer, ncucr, fl. 13. — G., fl. 13. 10 P. Noggen, effektiv, fl. 9.
45 G., fl. 10. —P., Gerste, cffektiv, hiesiger Gegend, fl. 10. 15 G., fl. 10.
18 P., württemberqische fl. 10. 80 G., fl. 10. 40 P., pfülzische, fl. 10.

30 G., fl. 10. 40 P., Hafer, esfektiv, fl. 4. 30 G. fl. 4. 40 P., Kerncn,

fl. 13. — P., Kohlreps, dcntscher fl. 10. 15 P., Klecsaamcn, deutscher,

prima, fl. 28. — G., fl. 29. P., Leinöl, csfeltiv, Jnland, in Parthien

fl. 21. 15 P., faßweise fl. 21. 30 P., Rüböl, esfektiv, Jnland, faßweise,
fl. 19. 40 P., in Parthien fl. 19. 15 P., Weizenmehl Nr. 0, fl. 12. - P.,
Nr. 1, fl. 11. — P., Nr. 2, fl. 10. — P., Nr. 3, fl. 7. 45 P., Nr. 4,
fl. 6. 30 P., — Branntwein, effektiv, transit, fl. 23. — P., Petroleum,
fl. 13. 45 P. (M. I.)

Der 22. August in Schwetzingeu.

(Schluß.)

Kurz vor 9 Uhr sammelten sich die Festtheilnehmer in
den Planken, die Vereine zogen von allen Seiten heran und
nahmen ihre Siellung ein. Unter den Festtheiluehmern be-
merkten wir sümmtliche Herren Staats- und Gemeindebeamten,
den Abgeordneten unseres Bezirks, Hrn. Dr. Gerber, Vertreter
der Gemeinden von Neckarau, Edingen, Friedrichsfeld, Brüht^,
Ketsch, Oftersheim uud Plankstadt. Des Auftretens uuserer
Neckarauer Festgüste müssen wir besonders attszeichuend gedenken:
Neckaran war unter allen Gemeiiiden des Bezirks am zahlreichsten
vertreten niid hatte ferner dem Ersnchen des Festausschusses^
jüugere Leute zu Pferd erscheinen zu lassen, freundlichst Folge
 
Annotationen