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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 59
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0243

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Erscheint Dienstag,
Donnerstag und
Samstag nebst der
belletristischen Beigabe
„ S onntagsblatt
Me Postanstalten und
Boten nchmen Bestel-
lungen an.

für dir Bezirke

Preis: jährlich 3 fl.,
vierteljährlich 45 kr.
Anzcigen werden die
dreispaltige Zeile oder
deren Raum mit nur
2 kr. berechnet.

Die Boten erhalten
2 kr. monatlich.

8

. 59.

Dmrilag, 19. Mai.

X B a - e n.

^ Schweizittgen, 18. Mai. Durch Erlaß
Großherzogl. Ministeriums des Jnneru vom 8. Mai
1868, Nr. 5917, wurde das im Verlag von Otto
Schwarz zu Schweßingeu erscheinende „Wochen-
hlatt für die Bezirke Schweßiugeu uud
Philippsburg" au Stelle des Mauuheimer Jour-
tials zum „Anrtsverknndrgnng§blait" für den
Amts- und Amtgeri chts b ezi^k "S chw eßiugeu,

vom 1. I. .au, bestimmt.

>> ' ' t

Karlsruhe, 15. Mai. 'Die Zahl der auszuhebenden
Rekruteu aus der Altersklasse 1848 ist auf 4700 Mauu
festgesetzt. Aus der Altersklasse 1847 wurden durch die Ver-
orduung vom 5. Qkt. d. I. 5000 Mann zur Aushebung be-
stimmt. — Gleichzeitig mit der B e s i ch t i g u n g der Gar-
nisonsorte des Landes ivobei neben der Trnppenmusterung
insbesondere auch eine Jnspektion der Baulichkeiteu stattfand,
vollzog sich die Qrganisation der Landwehrbezirke unter Lei-
tuug des preußischeu Qbersteu v. Blücher und der ihm beigege^
beueu Offiziere. — Eiue oarws estsürs der gegeuwärtigeu
/Qchwurgerichtssession ist heute durch V e r u r t h e i l u n g des
Mörders Ade zum Tvde zu Eude gegaugen. Seit einer Reihe
von Jahreu gelangeu übrigeus die Todesurtheile iu uuserm
Lande nicht mehr zum Vollzug.

Kavlsruhe, 15. Dtai. Man glaubt uicht,daß die von
dem Ordiuariat in Freiburg erst eingesandte K a n-
d i t a t e n l i st e» zu emem Ergebnisse sühren werde. Ueber-
haupt wäre es eiue seltsame Gunst der Verhältnisse, wenn
über die tiefgehenden Schwierigkeiten dieser Frage so schuell
eine Einiguug getroffeu werden könnte.. Daran jedeufalls ist
uicht zu zweifeln, daß die Regierung so weit thunlich den
berechtigten Wünschen der Kurie eutgegeuzukommen gewillt ist;
darauf deutet mit aller Sicherheit Name und Charakter iyres
Vertraueusmaunes Prestinari.—Anlehuend au Qesterreich ma-
cheu sich im Jnlnud Wünsche geltend bezüglich einer uoch frei-
eren Gestaltung der Advokatur. Jnsbesondere sinden
die jüngeren Kräfte es unrecht, daß nach zweien Prüfungen
noch eine zweijährige Praxis und eine Begutmachung des Ge-
suchs durch die Anwaltskammern vorgeschrieben ist.

Karlsimhe, 15. Mai. Am 18. d. beginnt in K o n-
st a n z die Konferenz zwischen den badischen und
s ch w e i z e r i s ch e n Bevollmüchtigten zur Besprechung der
beiderseitigen Eisenbah N--A n s ch l u ß-Verhältnisse, nament-
lich der projektirten Vahnstrecke Konstanz-Romanshorn. Von
Seite Badeus, das auch den Ausschlag für Konstanz als Ort
der Kouferenz gegeben hat, sind die HH. Gch.Rath Zimmer,
Direktor der großh. Verkehrsanstalten, und Ministerialrath
Muth vom großh. Handelsministerium abgeordnet. Die Schweiz
schickt die HH. Nationalrath Stümpfli in Bern, Nationalrath
und Reg.-Präs. Sulzberger vou Frauenfeld und Regierungs-
rath Egloff, gleichfalls von Frauenfeld.

Vom Vodensee, 8. Mai. Die Vors chuß v erc in e
unserer Gegend haben fortwühreud guten Stand ; abgesehen
vom Konstauzer Verein, der eiuen wirklich großartigen Ge-
schäftsbetrieb aufweist, zeichuen sich insbesoudcre die Vorschuß-
vereiue von Markdorf uud Ueberliugen durch stetiges Wachs-
thum an Mitgliederzahl und bedeutendem Umsatz aus. Letzterer,
noch nicht ein Jahr bestehend, zühlt gegen 250 Mitglieder,
und hatte im vergaugenen Monat einen Geldumsatz von 40000 fl.
D e u t s ch l o n 9.

Verlitt, 14 Mai. (Aus dem Zollparlameut.) Morgen
wird die T a b a k st e u e r, welche von den Bundesregieruugen
zu 12 Thalern für den preuß. Morgen gegen eiue Erhöhuug
des Eiugangszolles von 4 auf 6 Thaler vorgeschlagen ist,
im Parlameut zur Vorberathung kommen. Jn der sogen.
„volkswirthschaftlichen freien Vereinignng" , von Mitgliedern
der verschiedensten politischen Fraktioneu unter dem Vorsitze des
Herzogs v. U j e st uud seines Stellvertreters M. Barth
aus Vayeru gebildet, erstattete der Abg. Dr. Herth aus
Heidelberg ausführlichen Bericht, zwar ohne bestimmten Antrag,
aber mit der offenbaren Absicht, die Regierungsvorlage zum
Falle zu briugen und das bestehende Verhältniß zu erhalten.
Die meisten Stimmen jedoch vereinigten sich auf eine, übrigens
sehr erhebliche Aenderung des Regierungsentwurfes, wonach
die Steuer statt 12 nur 6 Thlr. für den Morgen un) die
Zollerhöhung nur 1 statt 2 Thlr. für den Zeutner betragen
sollte. Auch in anderen Fraktionsversammlungen, insbesondere
in einer mit freihündlerischer Richtung, sollen ähnliche Anträge
gestellt und die Aunahme eines solchen Antrags im Parlamente
uicht ohue Aussicht sein. Sechs Thaler ist der Steuersatz,
welcheu bisher der preuß. Tabaksbauer in der ersten Klasse
und zwar bei dem bisherigen Eingaugszoll von 4 Thlrn. für
den Zentner zu bezahlen hatte. Wenn uun eine Erhöhung
des letzteren von 4 aus 5 Thlr. durchgesetzt werden köunte, so
dürfte dies für die badischen Tabaksbauer um so mehr ein
nicht uugünstiges Ergebrnß seiu, als damit die Uebergangs-
steuer des Tabaks in den norddeutschen Bund beseüigt wäre.
Die Hauptgefahr dürfte nur noch darin liegeu, daß zwar wohl
die Herabsetzuug der Steuer vou 12 auf 6 oder gar auf
5 Thlr. für den Morgen, aber möglicher Weise nicht die Zoll-
erhöhung von 4 auf 5 Thlr. für den Zentner erzielt wird.
Jn diesem Falle entstüude sreilich die Frage: ob es fär die
Tabakbauer vortheilhaster wäre, bei einer Zollerhöhung Vvn
50 Proz. (von 4 auf 6 Thlr.) eine Stcuer von 12 Thlrn.,
wie die Regierungsvorlage will, oder ohne eine Z o l l e r-
höhuug eine Steuer von nur 6 Thalern zu bezahleu. Doch
wir hoffen, daß die f r e i h ü n d l e r i s ch e Partei im Parla-
ment nicht so stark sei, um jede Zollerhöhung verhindern zn
können. Mit Sicherheit lüßt sich bei der großen Zahl und
Verschiedenheit der gebildeten Fraktionen nichts voraussagen.
Es herrscht aber hier eine außerordentliche Thätigkeit, nament-
lich in den verschiedenen Fraktionen, in denen die Fragen sehr
gründlich, wie wenn es lauter dazu beauftragte Kommissiouen
wären, durchberathen werden. Es unterliegt keinem Zweifel,
daß auf diese Art, ohne Bildung von Kommissionen, innerhalb
 
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