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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 127
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0519

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Mittwoch, 28^ Oktobcr 1863. _X». 127. Zweiter Zahrgaug.

Preis: ^jährlich 45kr
pcr Post bezogcn 56 kr-
Anzeigen wcrden die
dreispaltige Zeile oder
dercn Raum nnt nur
2 kr. bcrcchnct.

Die Boten erhaltcn
2 kr. inonatlicy.

sür die Byirke Schwchingcn und Phiiippsburg.

Verkündigungsblatt deZ Amts^. Amtsgerichtsbezirks Schwchingen.
Grgan der öadischen Kopfenproducenten

(unter Kontrole der landioirthschastlichen Bezirksdirektio n Schwetzingcn stehend).

Erschcint S o n n t a g,
Mittwoch u id
Freita g.

Ache Postanstalten und
Boten nehmnr Bcstcl-
lrngen an.

Wochenblalt

Neueste Hopfen-Nachrichten.

* Schwetzingen, 27. Okt. Die oorwöchentlichen Mrn-
berger Marktoerlüufr, welche sich bekanntlich gnnstiger als ihre
Vorgünger gcstalteten, wirken auch bei uns auf den Geschäfts-
gang, üben jedoch bei der begreiflichen Verkaufslnst unserer
Produzenten auf die Preise weniger Einfluß. Während manche
Eigner fl. 30. und darnbcr, snr ihr Prodnkt erzielen,
schlagen andere auch unter diesen Preisen los, um des fort-
wührenden Schwankens zwischen Hoffnung und Befürchtung
ledig zu werden.

Es ist dies bielleicht anch der beste Weg. Die Aussichten
anf eine günstigere Wendung der Geschäftslage sind sehr zwei-
felhaft; die Jahreszeit so weit vorgerückt, daß der Verkauf
seitcns des Produzenten, der nicht später den Absatz seines
Produktes auf alle Gefahren hin forciren will, gerathen erscheint.

Drr Londoner Markt beschränkt sich fortmührend anf den
allernothwendigsten Uinsatz. Die Braner kanfen nur, was der
Augcnblick erfordert nnd hoffen bei dem starken Jmport, der
seinen Fortgang nnter allen Umstünden zu uchmen verspricht,
auf weitere Preisrückgänge.

Amerika muß sich für seinen Mehrerwachs Luft schaffen
uud wirft sein Produkt zu allen Preisen nach England.

* Nürnbcrg, 24. Okt. (Wochenber. v. Conr. Schmidt.)
Jm Anschlnß an nieinen letzten Bericht kann ich hente mit-
theilen, daß sich das Geschüft bis Mittwoch noch in demselben
ruhigen Geleise wie seit Wochen schon bewegte.

Von da an zeigte sich jedoch etwas mehr Leben und
prügle sich hauptsächlich am Donnerstags-Markte ans, wo bei
einec Znfuhr von ca. 800 Ballen, bei etwas gestürkter Nach-
frage die vorhandenen Vorräthe bald gerünmt waren.

Auf die Preise übte dies keiuen weiteren Etnfluß und
haben sich so ziemlich die vorigen Notirungen erhalten.

Jm Ganzen betrugen die Znfuhren in dieser Woche ca.
1800—2000 Ballen, meistentheils Exportwaare, die hauptsäch-
lich in den letzten Tagen eine rege Nachfrage hatte. —

Mittel und gute Mittel-Sorten sind ganz vernachläffigt,
da folche für ächt prima zu gering und für Exportwaare
zu theuer; dagegen ist eine stete Nachfrage nach tadelloser Ans-
stich-Prima, welche immer noch bis zu fl. 50. (fl. 44 ^P.) be-
zahlt wird.

Im Allgemeinen gelten folgende Notirungcn:

Tadellose Hochprima . . fl. 48—50. t

Gewöhnliche Prima . . fl. 36—44. I pr. 112 Pfd.

Mittel-Qnalitäten . . . fl. 25—33. Zollgewicht.

Geringe u. fehr geringe Sorten fl. 17—22. (

Meiner Ansicht nach tritt kein weiteres Fallen der Preise
cin und werden wir wohl eine Zeit lang auf dem gegenwür^
tigen Standpnukt verbleiben.

Cursbericht vom 18. bis 24. October.

Mitgetheilt von dem Bankhausc Dr. Albert Wild in München.

Die abgelaufene Woche wrist eine Befestigung des Vertrancns auf di^
Erhaltung des Friedens und Consolidirung der gcgcnwLrtigcn Zuftände
'ffermäßig nach. Das fcharf betonte Gcrücht von einer FriedenSdemon-
rütiem Laifers Napolcou, dann die ruhige Entwickkung der fpanifchen

Verhältnisfe, endlich die Ncserve, welche sich das Cabinet von St. P tersburg
in der orientalischen Angelegenheit aufcrlcgt, habcn insgesammt zu einer
freundlichen Auffassung dcr Sachlage bcigctragen Dieselbe fpricht stch in
dcn Cursen der europäischcn Börsen entfchieden aus, nur Wien vcrmochte
aus spcziellen aber wenig zu rechtfertigcnden Gründen der stcigcndcn Ten-
dcnz nicht zu folgen, währcnd doch dort vom Dicnstag auf Freitag 10 Mil-
lionen Nordwestbahnactien gezeichnet und Prämien bis zn 4(-i fl. per Stück
beliebt worden. Staatsbahn-Actien crreichten 270 und konnten nur durch
fehr starke Arbitragc-Verkänfe auf 26802 zurückgcdrüngt werdcn. Credit-
Actic.. wichen ohne Zwcifel aus demselben Gcunde von 219 auf 216(0
uud bchaupteten bci ungeschwächter Bcliebtheit eine Avance von fl. 2 gegcn
vorwöchentlichc Notirung. Oesterreichische Bank-Aktien haben fich von 777,
feit gestern auf 795 gehoben und siiid selbst zu dieser Notirung keine An-
gcbote vorhanden. National-Anleihe, welche 5304°/o erreicht hatte, fiel auf
53b/s/o/o. Engl. 1859 Met. stiegen bis 63(00/o um hcute ü. 620z0/o zu
schließen. Die feit lehtem Berichtc ciugetrctene Hausse von 1°/o rechtfertigt
sich vollkomincn, indem bestiinmte Aussicht vorhanden ist, daß diefcs Papier
in ausländische Titel der neuen Silber-Mctalliques vewandelt werde.
Ferners gewannen: Elisabeth-Prioritäten (4°/°, 1864r Loofe st. 2 pcr
Stück und Steuerfrcie Met. von 1866 0,°/o- Stark offcrirt warcn gcgen
Mitte der Woche die amerikanischcn Fonds in Folge niedrigcrcr Donds-
Notirungen von Ncw-Pork, doch behauptcn 1882r Bonds auf Grund
fpater aufgetretciwr, mit deu amcrik. Vcrhältnisscn fehr vcrtrautcr, bcdeutcn-
dcr Käufer die Notiruug von 78(4. Türken bleiben auf 39(4—400/o.
Die Vorbereitungen zur Ausgabe des neuen türkiichen 12°/o Anlchens sind
im Zuge. Bayerische Papiere jeden Zinsfußes etwas höher. Würrtem-
bcrgische ohne Verändcrung. Badische Staatsfonds sowie Loosc offcrirt.
Die Woche schließt mit folgendcn Notirrmgen: Bayr. 50/g Obl. 102^/»;
4Ü00/» 9Zs/,-97H,; 4°/g 90(4-90(4, Präinicn-Anl. 10204-0«; Bank-
Akt. 844—47; Pfandbriefe 910«-92. Ostüahn-Akt. 12?0--0«- Würt-
tembcrg, 4°/o, 8702—88; 4(0°/o Obl. 940«-^- Badische 40-°/°,
94^4-(0; 4°/°, 860--87; Prämien-Anl. 1000r-0--

V a d e n.

* Walldürtt, 25. Okt. Wie der „Odenwükder Anz."
mittheilt, wnrde Verflvssene Woche in Glashosen von zwei, im
Gesichte geschwürzten, mit Knotenstöcken bewasfneten Bur.schen
ein gewaltsamer Einbruchsversnch in das dortige Schulhans
unternommen. Nur die Geistesgegenwart der Frau (der Lehrcr
war abwesend) rcttete dieselbe vor dem Schlimmsten. Auf
ihren Hilferuf hin erschien ein Nachbar bewafsnet und die
Kerle, die bereits bis in's Hans gedrnngen waren, nahmen
Ncißaus.

Oestcrreichische Monarchie.

Wiett, 22. Okt. Der päpstliche Nunzius in Madrid
hat die an ihn ergangene Einladung, sich mit dem übrigen dip-
lomatischen Korps über die Formen des geschäftlichen Verkehrs
mit der derzeiiigen Regierung zu verständigen, dem Vernehmen
nach dahin abgelehnt, dast er in diese'r Richtung eine Jnstruk-
tion aus Rom weder empfangen habe noch erwarte. und daß
er mithin seine Beglaubigung bei der Königin Jfabella, trotz
der „zeitweil'igen" Abiocsenheit dersekben, alT formell und ma-
teriel aufrecht stehend erachten müffe^

A u s l a n d.

Parls, 21. Okt. Uni'ere Meinung über die Gerüchte,
wclche „Frciheits- und Friedensprogramm" in Aussicht stellten,
hat sich als die richtige gezeigt. Gleich im ersten Ministerrath
zu St. Cloud ersuhren die Minister, daß der Kaiser nicht
darau denke, irgcnd eine Aenderung in das Regierungssystem
zu tragen. Was das „Friedensprogranuu" anbelangt, so glaubi
 
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