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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 32
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0133

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Erschtint D i e n st a g,
Donncrstag und
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14. Mnru

ÄZ ILeber Drahtanlagen.

(Fortsetzung und Schluß.F

Werdon bej einem breiteren Grnndstttcke Querdrühte statt
Qnerstaizgen angewendet, so werdrn solche von dem Fnße der
ünßeren Geradestange ttber den Kops der zweitcwmnd solgenden
hinweg bis zum Fnße der üußeren Geradestange ans der anderen
Seite gesührt. Die Köpfe der zwei ersten seitliehen Stangen
verbindet man dann mit knrzen Stangenstücken.

Die Köpfe der Schiesstangen sollen der größeren Sicherheit
wegen stets mit Stangen verbnnden werden.

Zwisehen den Hanptlüngsdrühten werden um die übrigen
Hüngsdrühte Stürke No. 21 in einem Abstande von je 5 Fnß
gezogen.

Znr Leitnng der Hopfenpflanzen wendet Hr. Mannhardt
dahier Drühte von der Stürke No. 16 an, welche in einem
Abstand von 5 Fnß, von den Lüngendrühten senkrecht herab-
gehen, nnd ans 10 Gleichen von je 24 Zoll Lünge bestehen.
Am Boden werden diese Drühte init einem Drahtring an einem
Psühlchen festgemacht, nenerdings 4 Drühte an eine m
Pfühlchen.

Znr Befestignng dieses Leitnngsdrahtes an dem Lüngs-
drahte'dienen Hükchen von Draht, in welche das erfte Gleich
eingchüngt wird, in dieses erste Gleich wird das zweite gehüngt,
und so fort. Die Hükchen müssen am Lüngsdraht sehr fest
angedrückt wcrden, damit sie sich nicht von.der Stelle rückon
lassen.

Zum Auf-nnd Abhüngen d. Mannhardt'schen Leitungsdrähte
ist eine besondere transportable Doppelleiter nöthig.

Stalt dicser Leitungsdrähte der Mannhardt'schen Anlagen
werden allgemein die billigeren hünfenen Kordeln, welche zwei
Jahre ausdanern, angewendet.

Jm leichten Sandboden danern die Füße der Gerüststangen
4—5 Jahre ans, in schwerem, moorigem und fenchtem Boden 6,
8, oder mehr Jahre. Trilt nach dieser Zeit cin Morschwerden der
Bodenstücke der Stangen ein, so müssen frische Holzstücke, am
besten von eichen Holz, angeschiftet werdcn.

Frage 3.

Wie hoch kommen die Kosten einer solchen Drahtanlage
für 1 badischen Morgen, init 1700 Hopsenstöcken zu stehend

Antlvort.

a. Kosten der Drahtanlage.

40 Stück aufrechte Stangen, am dünnen Ende
5 Zoll stark, a 28 stz Fnß lang;

20 Stück Schiefstangen ü L0 Fuß lang;

27 Stück Qnerstangen am dünnen Ende 3 Zoll
stark n 40 Fuß lang; znsammeu 87 Stück

Stangen L 1 fl. 24 kr.121 fl. 48 kr.

20 Stück Endpfühle 5 Fuß lang 5 Zoll stark

ü 24 kr.

9 Ctr. Draht No. 21 n 8 fl.
3 Ctr. Draht No. 24 L 8 fl.
Eiserne Dübel und Schranben
Fuhrlohn sür die Hölzer . .

.... 8 fl.

— kr.

.... 72 fl.

- kr.

.... 24 fl.

— kr.

.... 6 fl.

— kr.

.... 16 fl.

— kr.

Uebertrag . 247 fl.

48 kr.

Uebertrag . 247 fl. 48 kr.
Für Aufstellen, Befestigcn, Drahtanflegen nnd

Nügel.30 fl. — kr.

Qnerstangen mit Zinkdecken.80 fl. — kr.

Für 1700 Stück Lcitnngsschnüre a Mch kr. . 42 fl. 30 kr.

Für 1700 Stückel ü kr. 7 fl. 5 kr.

Ganzer Herstellungsanfwand . 407 fl. 23 kr.

rnnd 408 fl., also per 100 Stöcke 24 fl. 6 kr.

Die Daner einer solchcn Anlage ist, bei Anwendnng der
Zinkverschalnng und der Sicherheitsdrühte mindestens zn 15
Jahren anznnehmen.

d. Kosten der S ta n ge n a nl a g e.

1700 Stangen incl. Fnhrlohn n 45 fl. pr.

100 Stück.. 765 fl. — kr.

Spitzen nnd Schülen ü 2 fl. per 100 Stück . 34 fl. — kr.
Stangenstecken n 36 kr. per 100 Stück . . 10 fl. 12 kr.

Zusammen . 809 fl. 12 kr.

rnnd 810 fl.

Eine Stangenanlage kostet also um 402 fl. per Morgen
mehr, wie eine ganz solid errichlete Drahtanlage.

Bei Draht kommen 100 Stöcke anf 24 fl. 6 kr.
bei Stangen aber anf . . . . 47 fl. 36 kr.
also nngeführ anf das Dvppelte.

Mit demselben Kapital kann also bei
Drahtanlagen noch einmal soviel Hopfen geban
werden, als mit Stangen!

e. Jührliche Auslagen bei Drahtanla gen.

Bei einer 15jährigen Dauer des Drahtgerüstes
ist als jährliche Abnütznng und Ernenernng
anznnehmen, der 15. Theil der Anlagekosten

von 408 fl. mit.27 fl. 12 kr.

Für Ersatz der Schnüre.15 fl. — kr.

Für Anfmachen der Schnüre.8 fl. — kr.

Für das Abernten.10 fl. — kr.

Znsammen . 60 fl. 12 kr.

Hierbei sind alle Kosten, welche bei beiderlei Anlagen

gleich sind, z. B. für Schoren, Düngen rc. natürlich anßer
Ächt gelassen.

ä. Bei S t a n ge n a n l ag e n.

Bei einer Dauer von 1E Jahren jührliche Er-

nenernng.81 fl.

Für das 5^eften der Reben ..12° fl.

Für Stangenstecken.10 fl.

Für Abernten und Stangenstellen .... - 30 fl.

Zins ans den Mehrkosten gegen die Drahtan-
lagen aä 402 fl. a 4 Prozent .... 16 fl.

Zusammen

- kr.
48 kr.
12 kr.
-- kr.

— kr.

— kr.

150 fl.

mithin findet bei Stangen ein jührlicher Mehraufwand wie
bei Drahtanlagen von 90 fl. statt. Diese 90 fl. könnte man
alljührlich sparen. Die Drahtanlage erfordert also nicht nnr
einen viel geringeren Kapitalaufwand bei der Anlage, sondern
anch viel geringere jührliche Unterhaltnngsauslagen.
 
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