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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 36
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0151

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Krei-Exemp.

Erscheint Dienstng,
Donnerstag und
Samstag nebst der
belletristischen Beigabe
, Sonntagsblatt *.
Alle Postanstaltcn und
V«ten nehmen Bestel-
lungen an.

für die Bezirke

und

PreiS: jährlich 3 fle,
vierteljährlich 45 kr.
Anzcigen werden die
dreispaltige Zcile odrr
dercn Raum mit nnr
2 kr. berechnet.

Die Boten erhalten
2 kr. monatlich.

No. 36.

Dicnstag^ 24. Mnr^.

B a d e n.

Karlsruhe, 19. März. Vor einigen Tagen ist mit-
getheilt worden, daß das Präsidinm des Zollbundesraths ein-
leitende Schritte bei der püpstlichen Regierung gethan habe, um
dem 5^>andel und der Schifffahrt des Zollvereins die gleichen
Vortheile zu gewähren, welchc an Frankreich eingerünmt worden
sind. Dieses in hohem Grade anerkennenswerthe Bestreben
Preußens, den Handel des Zollvereins mit demjenigen Frank-
reich? auf gleich günstige Grundlage zu stellen und damit der
deutschen Jndnstrie das Absatzgebiet thunlichst zu erweitern,
hat sich, wie wir einer dem Birndesrath unterm 3. Mürz er-
statteten Vorlage entnehmen, nuir auch nach Purtugal gerichtet.
Die wenigen Vertrüge, welche seither mit einigen deutschen
Staateu, wie Preußen, Hamburg rc. und jenem Lande bestan-
den, beschrünkten sich in der Hauptsache auf allgemeine Bestim-
mungen über Schifffahrt, Kousulatswesen und in Betreff des
Tarifs auf Fernhaltung ausnahmsweiser Benachtheiligungen
des gegenseitigen Verkehrs. Durch den am 11. Juli 1866
erfolgten Abschluß eines Handels- und Schifffahrtsvertrags zwi-
schen Portugal und Frankreich machte sich das Bedürfniß, die
handelspolitischen Beziehungen des Norddeutschen Bundes und
des Zollvereins zn Porlugal auf dem Fuße der meistbegünstigten
Behandlung vertragsmüßig zu regeln, dringend geltend, indem
jener Vertrag dem französischen Gewerbfleiß in einer Reihe der
auch für die deutsche Jndustrie wichtigen Artikel Zollermäßi-
gungen gewührt, welcher die lctztere bezüglich ihrer konkurrirenden
Erzeugnisse nicht theilhaftig ist.

Karlsruhe, 20. März. Ueber die Nachwahl eines
Zollparlaments-Abgeordneten im 14 Wahlbezirk ist bis jetzt
Folgendes bekannt:

Lamey: Bissing: Lamey: Lindau:

Wertheim: 2106, 1514; früher 2175, 1550.

Walldürn: 311, 2250; „ 320, 2323.

Tauberbischofsheim: 1199, 4454; „ 1119, 4674.

Adelsheim: 1872, 839; „ 1864, 941.

5488, 9057; früher 5478, 9488?

D e u t s ch l a n d.

StuttMvt, 20. März. Neuester Verfügung zufolge
wird eine Anzahl von Jnfanterieoffizieren (aus jeder Garnison
2 Stabsosfiziere, von jedem Linienregiment 2 Hauptmänner,
jedem Jägerbataillon 1 Hanptmann) in preußische Garnisonen
kommandirt, zur weiteren Ausbildung im Dienst nach preußi-
schen Vorschriften. Die Betreffenden werden in 8 Tagen ab-
gehen und bis Mitte Juni ausbleiben.

Berlitt, 18. März. Der Staatsanzeiger publiz'irt die
Ernennung einer Anzahl norddeutscher Konsuln für das KKnig-
reich Dänemark. Die Zeitung für Norddeutschland bemerkt
dazu: „Bekanntlich waren nur einige wenige Konsulate vom
preußischen auf das erste norddeutsche Budget übernommen und
so zu Konsulaten des Nordbundes gemacht worden. währeud
die allmälige Uebertragung der übrigen vorbehalten wurde.
Inzwischen ist im Abgeordnetenhause unter Zustimmung des
Grafcn Bismark der Antrag von Bennigsen'S angenommen

worden, demznfolge das ganze preußische Ministerium des
Auswärtigen auf den Bund übergehen soll, womit natürlich
auch sämmtliche prenßische Konsulate sich in solche oes Nord-
bundes verwandeln würden; die erwähnte Ernennung von übri-
gens unbesoldeten, kaufmännischen Konsuln des Bundes für
Dänemark läßt wohl annehmen, daß, was man ohnehin er-
wartet, die völlige Uebertragung des auswärtigen Ministeriums
auf den Bund nahe bevorsteht, vermuthlich im Budget für 1869
schon erscheinen wird. Daß die Deutschen im Anslande diese,
ihnen trotz der einschrünkenden Silbe „Nord" mit Recht als
eiiie gesammtdeutsche erscheinende Vertretung des Bundes nach
außen überall mit Jubel begrüßen, ist schon vielfach durch Be-
richte aus allen Weltgegenden bezeugk worden. Gegenwärtig
liegt eine solche Mittheilung aus Honululu, der Hauptstadt der
Sandwichsinseln, vor, wo die Deutschen am Neujahrstage, bei
eiüer entsp''echenden Feier, unter Aeußernngen ihrer Liebe und
Hingebung für das ferne Vaterland die schwarz-weiß-rothen
Farben aufgehißt haben. — Der König, welcher sümmtliche
für Linderung des ostpreußischen Nothstands gebildeten Vereine
mit größter Freigebigkeit unterstützt, hat dem vaterlündischen
Frauenvereine eine zweite Gabe von 10,000 Thlrn. zur Fort-
setzung seiner Arbeiten in den nothleidenden Gegenden dnrch
den Minister des königl. Hauses überweisen lassen. Wie
das „Berliner Fr.-Bl." meldet, ist der als Historiker, nament-
lich durch seine ksASskn xonkikienrn Hornan. weithin bekannte
Or. Philipp Jaffs, welcher vor einigen Jahren als der erste
Jude in Preußen an der hiesigen Friedrich-Wilhelms-Univer-
sitüt zn einer Professur gelangte, vor Kurzem zum Protestan-
tismus übergetreten.

Berlin, 19. März. Durch Rundschreiben vom 18. März
an das hicsige diplomatische Korps hat Bismarck angezeigt,
daß er die Leitung des Ministeriums des Auswärtigen wieder
übernommen habe.

Oefterreichtsche Monarchie.

Wien, 18. Mürz. Daß der püpstliche Nuntius wenn
die konfessionellen Gesetze — was übrigens zur Zeit nichts
weniger als sicher ist — in d. vom Abgeordnetenhaus beschloffenen
Fassung auch im Herrenhaus dnrchgehen, und wenn sie als-
dann mit der Sanktion der Krone bekleidet zur Pnblikation
gelangen isollten, Wien verlassen werde, ist bereitS hin und
wieder angedeutet wordeu. Erlauben Sie mir, ergänzend zu
bemerken, daß das nicht etwa eine bloße willkürliche Vermu-
thung ist, sondern auf ganz bestimmten deßfallsigen Mitthei-
lungen des Botschafters in Rom beruht.

^rankreich.

Pnris, 19. März. Jm Senat dürfte das Preßgesetz
schneller erledigt werden, als man ansänglich geglaubt; zum
mindesten hat der Kaiser seinen besonderen Wunsch aussprechen
laffen, die Vorlage auf das schleunigste erledigt zu sehen. —
Heute und gestern war der Staatsrath zn außerordentlicher
Generalsitzung zusammenberufen, um über die Gesetzvorlage
bezüglich der fernern Geldunterstützung Algeriens nach Mac
Mahon's Vorschlag zu berathen. Es sollen zu den ber eits vo
 
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