Samstag, 8. August 1868.
Xo. 93
Zweiter Jahrgau^.
Erscheint D i e n st a g,
Donnerstag uild
Sanrstag nebst ver
belletristischen Beigabe
„ S onntagsblatt
Allc Postanstalten und
Botcn nehmcn Bestel-
lungen an.
Woch-Eall
sur die Benrke Schmetzingen nnd Philippsbnrg.
Preis: Vuährlich45kr.
per Post bezogen 56 lr.
Anzeigen werdcn die
dreispaltigc Zeile odcr
deren Raum mit nur
2 kr. bercchnet.
Die Botcn erhalien
2 kr. monatlich.
VerküMgungsblatt d-s Amts'». A mts g ertch tsbez irks ^chmchingen.
Hrgcm der öadilchen KopfenproducenLen
(ilnter Kontrole der landwirthschnftlichen Bezirksdirektio n Schwetzingen stehend).
Neuefte Hopfcn-Nachrichten.
Schweizirrgctt/' 7. Ang. Jn den Witternngsverhält-
nissen hat sich bei uns seit nnserein letzten Berichte nichts ge-
ändert; wir habcn beständig warines, trockenes Wetter und käme
Letzt ein ansgiebiger Regen unsern Gewächsen wieder sehr zn
statten. Jn einzelnen Fällen wird von Prodnzenten, deren
Gärten von Kupferbrand bedroht stnd, init der Pslücke bereits
begonnen. Heute wurde hier Einiges in 1867r Waare von
Produzenten zn 30 fl. erstanden.
Aus der Bruchsaler Gegcnd lauten die Nachrichten über
den Stand der Gewüchse dnrchweg besriedigend.
Jm Elsaß haben ergiebige Regengüsse die beinahe ge-
schwundenen Hoffnungen der Prodnzenten wieder etwas aufge-
richtet, doch ist der Stand der Pflanze daselbst iiumerhin ein
sehr inißlicher. Anch ans Belgien berichtet man Aehnliches.
Bohmcn verspricht dieses Jahr einen geringen Ausfall,
die Qualität der Waare soll dagegen vielversprechend sein.
Jn England verschlimmern sich die Anssichten, Hitze und
Ungezieser schaden der Pflanze sehr und die Schätzung rednzirt
stch mit jedem Berichte.
Bezüglich Vaierns verweisen wir anf die nachfolgenden
Verichte, welche uns von gut unterrichteter Seite zugehen.
Die Thatsache daß die Aussichten für die Ernte im All-
gemeinen stch verschlimmern, bleibt denn auch nicht ohne Ein-
fluß aus das Geschüft in 67r Waare.
In Nürnberg machte stch gegen Ende der Woche ein be-
deutend belebtercr Geschäftsgang geltend, es wurden am letzten
Donnerstagsmarkt circa 100 Ballen vorjähriger Waare zu
fl. 27—30 (circa fl. 24—27 per Zollctr.) umgesetzt. Neuer
Hopfen, welcher iu kleinen Pöstchen, in sog. Frühbällchen, ein-
trifft wurde gerne mit fl. 65—68 (fl. 58—61 per Zollctr.)
bezahlt und stndet raschen Abgang.
* Nrrrttbertg, 5. Ang. Hente benachrichtige ich Sie,
daß aus unseru Hopfenplantagen die Klagen über große Dürre
allgemein werden und der Kupferbrand einen großen Theil der-
selben heimgesucht hat.
Eine Ausnahme hievon macht die Spalter Gegend und
der Aischgrund, wo die Gärten schön stehen.
Die Ernte beginnt bei uns Mitte dieses Monats und dürfte
das Ergebniß in Bayern durchschnittlich auf eine schwache halbe
Ernte zu tariren sein.
Schließlich uoch die Notiz, daß in 1867r Waare einige
Dallen zu fl. 26^2 (ca. fl. 23 pr. Zollctr.) verkaust wurden.
Es sind in dieser Waare ziemliche Vorrathe am Platz.
'Nürnberg, 5. August. (Uebersichts-Bcricht v. C. Sch.)
Dic Wittcrung war inzwischcn, wie den größten Theil des Sommers
hindurch, eine für gehörige Fortentwicklung und Ausbildung der Pstanzc
nicht günstige. Die in meinem letzten Bericht angezeigten strichweisc gc»
sallsnen Gewitterregcn haben sich zwar biZ zum 9. Juli forterhalten, resp.
wiedcrholt, so daß dadurch fast in allen Ländern viele Distriktc gut auf-
gefrischt wurdcn; doch warcn diese Regen häufig auch von So»nenschein
bcgleitet, so daß sie als schädlicher Niederschlag manchen angegriffencn
Pflanzungen daS drohende Verderben — Wurm s Kupfcrbrand cc. — nur
um so sicherer und raschcr bringen mußten. Andererseits konuten die ge-
sallencn Negen für manches Terrain auch dar uni die crwünschte Wirkung
nicht haben, wcil dieselbcn bci ihrem raschen Herabstürzen nicht alsogleich
in den ausgetrockncten, harren Boden einzudringcn vermochtcn, sondern
mehr oder wcniger abschossen und so fiir die Pflanze verloren gingen.
Nachdcm somit schon die ftattgehabten Regen für die Pflanze nicht
besonders dicnlich gewcsen wareu, stellte sich nun vom 19. Juli ab neuer-
dings eine Hitze ein, die mit einer Stärke von 25—28« ReaumUr bei
gkeichzeitig mehreren kühleren Nächten (Nordostwind) bis 28. Juli konse«
quent andauerte, so daß man in der That allen Grund hattc, ernstlicheD
Besorgnissen für die Ernte Raum zu gebeu. Denn die Folgen diesen
abnormen Hitze war, daß diejenigcn Lagen, welche nicht im Stande waren,
derselben zu widerstehen, cntweder dcm Kupferbrand zum Opfer stelen, oder
anfingen, gelb zu )vcrden und nachgcrade verschmachtcn zu wolleim
Die kritische Situation hatte ihren Höhepunkt am 28. JM errricht,
als an diescm Tag, gleichsam in zwölfter Stnnde noch, Negcn mit kühlerer
Temperatur cintrat, und zwar fiel derselbe so ausgicbigdaß nunmehr
neuerdings Hosfnung für eine gute Ernte, bcsonders für d« Spütgewüchse,
gegebcn ist. Betrachten wir die verschiedenen ProduktiaLLsländer nach den
zuletzt eingelaufeiien Nachrichten einzcln für sich, so haLcZl sich seit meinem
Bericht vom 15. Juli und gcgenüber meiner damaligen Klassifikation vor-
zugsweise verschlinimert: Prcirßisch Polen, cin Theil des Elsatz
(Rahon Bischwitler), Vöhmcrr (ein Theil dcs Nahon Auscha un'ö
Saaz), Errglarrd ^ Boierrr (P c g ni tz g e bi ct und ein Theil der
Hallcrtau) und Belgicn.
Hierbei ist iudeß zu bemcrken, daß ein eigentlicher Schluß auf daS
Erute-Resultat uoch immer uicht gezogen werden kann, und zwar besonderS
deßhalb, wcil gcnaue und spezielle Nachrichten über dcn Werth dcr letzten
Negen für die Pflanze noch abgcwartet wcrdcn müsseA.
Pie Kopfenerrrte.
(Schluß.)
Dic abgepflücktcn Nebcn, welche vom Arbeiter gcnau zu untersuchen
sind, ob sich keine Dolden untcr irgend einem Blatte verborgen sinden,
werden zur Seite geworfen und von dcn Arbeitern, wclche die Stangen
aus der Erde gchobcn, auf die aus Stangen gebildeten Zelte, die jenen
gleichen, welche man zum Trocknen des Heires aufstellt, und worunter die
Pflückcr sitzen, einen Schuh dick z.um Trscknen aufgelegt, oder auch grün
nach Hause gebracht und dem Rind- oder Schafvieh als beliebtes Futter
gereicht.
Bcim Auflegen dcr Reben zum Trocknen ist darauf zu sehen, daß fie
nicht zu dick zu liegen kommen, weil sie sich leicht erwärmen und schim-
meln. Sind sie dürr geworden, so werden sie zeitlich Morgens im Herbstc
so lange der Thau sie noch zähe erhält, wie das Heu in Büschel gebunden
nnd auf einem Boden oder anderem luftigen Raume ausbewahrt, um
später als gutes Milchfutter verwendet zu werden.
2 Die Trocknung.
Dcr nach dcm Pflückm, locker in Säcke geschüttete Hopfen wird in
die zum Trocknen desselben bestimmten Näume gebracht. Äm bcsten eignen
sich hierzu mit Brettern gedielte Böden, welche iu der gaiizen Länge des
Dachwerkes 12—18 Zoll über dem Fußbodm mit Oeffnungm versehen
sind, die von innen verschließbar nnd so eingerichtet sind, daß man dm
Luftstrom mehr vder wcniger cindringen lassen kami.
Wenn der Hopfen auf folchen, von allem Staub nnd Unrath bcfreiten
Böden ausgeschüttet, mittelst Rechens und hözerner Harke bis auf höchstens
3 Zoll Höhe derart ausgebreitet ist, daß in der Mitte fo viel leerer Raum
bleibt, um dazwischen gehm und dm Hopfen linls und rechts gehörig be-
handeln zu könnm, werden die Lustzugsöffnungm geöffnct. Täglich zwei
Male wird mit einer Stange und mit Rechm und Hark^ der Hopfen ge-
wendet, indem der Arbeiter mit diesen Jnstrumenten den Hopfen umrührt
und wicder ausbrcitet, wobei cr aber nur fchleifend geheu darf, um keine
Dolde unter dem Fuße zu zerquetfchen.
Jst schöncs Wetter, so trocknet der Hopfm schon in 2 bis 3 Tagm,
bei ungünftiger Witterung aber erst in 6 bis 8 Tagcn. Die gehörigc
Trockenheit der Dolden erkennt man, wenn deren Stmgel sich nicht mehr
unibiegm läßt, sondern bricht; ist der Hopfm zu trocken, was cin Zer-
bröckeln der Dolden nnd fomit großen Schaden bringt, so bricht der
Stengel schon beim Versuche ihu zu biegen.
Jm ersteren Falle wird er mittelst Rechen und Harke auf Haufen zu-
sammengcschoben die 3 bis 4 Schuh und darüber hoch sein können, im
Xo. 93
Zweiter Jahrgau^.
Erscheint D i e n st a g,
Donnerstag uild
Sanrstag nebst ver
belletristischen Beigabe
„ S onntagsblatt
Allc Postanstalten und
Botcn nehmcn Bestel-
lungen an.
Woch-Eall
sur die Benrke Schmetzingen nnd Philippsbnrg.
Preis: Vuährlich45kr.
per Post bezogen 56 lr.
Anzeigen werdcn die
dreispaltigc Zeile odcr
deren Raum mit nur
2 kr. bercchnet.
Die Botcn erhalien
2 kr. monatlich.
VerküMgungsblatt d-s Amts'». A mts g ertch tsbez irks ^chmchingen.
Hrgcm der öadilchen KopfenproducenLen
(ilnter Kontrole der landwirthschnftlichen Bezirksdirektio n Schwetzingen stehend).
Neuefte Hopfcn-Nachrichten.
Schweizirrgctt/' 7. Ang. Jn den Witternngsverhält-
nissen hat sich bei uns seit nnserein letzten Berichte nichts ge-
ändert; wir habcn beständig warines, trockenes Wetter und käme
Letzt ein ansgiebiger Regen unsern Gewächsen wieder sehr zn
statten. Jn einzelnen Fällen wird von Prodnzenten, deren
Gärten von Kupferbrand bedroht stnd, init der Pslücke bereits
begonnen. Heute wurde hier Einiges in 1867r Waare von
Produzenten zn 30 fl. erstanden.
Aus der Bruchsaler Gegcnd lauten die Nachrichten über
den Stand der Gewüchse dnrchweg besriedigend.
Jm Elsaß haben ergiebige Regengüsse die beinahe ge-
schwundenen Hoffnungen der Prodnzenten wieder etwas aufge-
richtet, doch ist der Stand der Pflanze daselbst iiumerhin ein
sehr inißlicher. Anch ans Belgien berichtet man Aehnliches.
Bohmcn verspricht dieses Jahr einen geringen Ausfall,
die Qualität der Waare soll dagegen vielversprechend sein.
Jn England verschlimmern sich die Anssichten, Hitze und
Ungezieser schaden der Pflanze sehr und die Schätzung rednzirt
stch mit jedem Berichte.
Bezüglich Vaierns verweisen wir anf die nachfolgenden
Verichte, welche uns von gut unterrichteter Seite zugehen.
Die Thatsache daß die Aussichten für die Ernte im All-
gemeinen stch verschlimmern, bleibt denn auch nicht ohne Ein-
fluß aus das Geschüft in 67r Waare.
In Nürnberg machte stch gegen Ende der Woche ein be-
deutend belebtercr Geschäftsgang geltend, es wurden am letzten
Donnerstagsmarkt circa 100 Ballen vorjähriger Waare zu
fl. 27—30 (circa fl. 24—27 per Zollctr.) umgesetzt. Neuer
Hopfen, welcher iu kleinen Pöstchen, in sog. Frühbällchen, ein-
trifft wurde gerne mit fl. 65—68 (fl. 58—61 per Zollctr.)
bezahlt und stndet raschen Abgang.
* Nrrrttbertg, 5. Ang. Hente benachrichtige ich Sie,
daß aus unseru Hopfenplantagen die Klagen über große Dürre
allgemein werden und der Kupferbrand einen großen Theil der-
selben heimgesucht hat.
Eine Ausnahme hievon macht die Spalter Gegend und
der Aischgrund, wo die Gärten schön stehen.
Die Ernte beginnt bei uns Mitte dieses Monats und dürfte
das Ergebniß in Bayern durchschnittlich auf eine schwache halbe
Ernte zu tariren sein.
Schließlich uoch die Notiz, daß in 1867r Waare einige
Dallen zu fl. 26^2 (ca. fl. 23 pr. Zollctr.) verkaust wurden.
Es sind in dieser Waare ziemliche Vorrathe am Platz.
'Nürnberg, 5. August. (Uebersichts-Bcricht v. C. Sch.)
Dic Wittcrung war inzwischcn, wie den größten Theil des Sommers
hindurch, eine für gehörige Fortentwicklung und Ausbildung der Pstanzc
nicht günstige. Die in meinem letzten Bericht angezeigten strichweisc gc»
sallsnen Gewitterregcn haben sich zwar biZ zum 9. Juli forterhalten, resp.
wiedcrholt, so daß dadurch fast in allen Ländern viele Distriktc gut auf-
gefrischt wurdcn; doch warcn diese Regen häufig auch von So»nenschein
bcgleitet, so daß sie als schädlicher Niederschlag manchen angegriffencn
Pflanzungen daS drohende Verderben — Wurm s Kupfcrbrand cc. — nur
um so sicherer und raschcr bringen mußten. Andererseits konuten die ge-
sallencn Negen für manches Terrain auch dar uni die crwünschte Wirkung
nicht haben, wcil dieselbcn bci ihrem raschen Herabstürzen nicht alsogleich
in den ausgetrockncten, harren Boden einzudringcn vermochtcn, sondern
mehr oder wcniger abschossen und so fiir die Pflanze verloren gingen.
Nachdcm somit schon die ftattgehabten Regen für die Pflanze nicht
besonders dicnlich gewcsen wareu, stellte sich nun vom 19. Juli ab neuer-
dings eine Hitze ein, die mit einer Stärke von 25—28« ReaumUr bei
gkeichzeitig mehreren kühleren Nächten (Nordostwind) bis 28. Juli konse«
quent andauerte, so daß man in der That allen Grund hattc, ernstlicheD
Besorgnissen für die Ernte Raum zu gebeu. Denn die Folgen diesen
abnormen Hitze war, daß diejenigcn Lagen, welche nicht im Stande waren,
derselben zu widerstehen, cntweder dcm Kupferbrand zum Opfer stelen, oder
anfingen, gelb zu )vcrden und nachgcrade verschmachtcn zu wolleim
Die kritische Situation hatte ihren Höhepunkt am 28. JM errricht,
als an diescm Tag, gleichsam in zwölfter Stnnde noch, Negcn mit kühlerer
Temperatur cintrat, und zwar fiel derselbe so ausgicbigdaß nunmehr
neuerdings Hosfnung für eine gute Ernte, bcsonders für d« Spütgewüchse,
gegebcn ist. Betrachten wir die verschiedenen ProduktiaLLsländer nach den
zuletzt eingelaufeiien Nachrichten einzcln für sich, so haLcZl sich seit meinem
Bericht vom 15. Juli und gcgenüber meiner damaligen Klassifikation vor-
zugsweise verschlinimert: Prcirßisch Polen, cin Theil des Elsatz
(Rahon Bischwitler), Vöhmcrr (ein Theil dcs Nahon Auscha un'ö
Saaz), Errglarrd ^ Boierrr (P c g ni tz g e bi ct und ein Theil der
Hallcrtau) und Belgicn.
Hierbei ist iudeß zu bemcrken, daß ein eigentlicher Schluß auf daS
Erute-Resultat uoch immer uicht gezogen werden kann, und zwar besonderS
deßhalb, wcil gcnaue und spezielle Nachrichten über dcn Werth dcr letzten
Negen für die Pflanze noch abgcwartet wcrdcn müsseA.
Pie Kopfenerrrte.
(Schluß.)
Dic abgepflücktcn Nebcn, welche vom Arbeiter gcnau zu untersuchen
sind, ob sich keine Dolden untcr irgend einem Blatte verborgen sinden,
werden zur Seite geworfen und von dcn Arbeitern, wclche die Stangen
aus der Erde gchobcn, auf die aus Stangen gebildeten Zelte, die jenen
gleichen, welche man zum Trocknen des Heires aufstellt, und worunter die
Pflückcr sitzen, einen Schuh dick z.um Trscknen aufgelegt, oder auch grün
nach Hause gebracht und dem Rind- oder Schafvieh als beliebtes Futter
gereicht.
Bcim Auflegen dcr Reben zum Trocknen ist darauf zu sehen, daß fie
nicht zu dick zu liegen kommen, weil sie sich leicht erwärmen und schim-
meln. Sind sie dürr geworden, so werden sie zeitlich Morgens im Herbstc
so lange der Thau sie noch zähe erhält, wie das Heu in Büschel gebunden
nnd auf einem Boden oder anderem luftigen Raume ausbewahrt, um
später als gutes Milchfutter verwendet zu werden.
2 Die Trocknung.
Dcr nach dcm Pflückm, locker in Säcke geschüttete Hopfen wird in
die zum Trocknen desselben bestimmten Näume gebracht. Äm bcsten eignen
sich hierzu mit Brettern gedielte Böden, welche iu der gaiizen Länge des
Dachwerkes 12—18 Zoll über dem Fußbodm mit Oeffnungm versehen
sind, die von innen verschließbar nnd so eingerichtet sind, daß man dm
Luftstrom mehr vder wcniger cindringen lassen kami.
Wenn der Hopfen auf folchen, von allem Staub nnd Unrath bcfreiten
Böden ausgeschüttet, mittelst Rechens und hözerner Harke bis auf höchstens
3 Zoll Höhe derart ausgebreitet ist, daß in der Mitte fo viel leerer Raum
bleibt, um dazwischen gehm und dm Hopfen linls und rechts gehörig be-
handeln zu könnm, werden die Lustzugsöffnungm geöffnct. Täglich zwei
Male wird mit einer Stange und mit Rechm und Hark^ der Hopfen ge-
wendet, indem der Arbeiter mit diesen Jnstrumenten den Hopfen umrührt
und wicder ausbrcitet, wobei cr aber nur fchleifend geheu darf, um keine
Dolde unter dem Fuße zu zerquetfchen.
Jst schöncs Wetter, so trocknet der Hopfm schon in 2 bis 3 Tagm,
bei ungünftiger Witterung aber erst in 6 bis 8 Tagcn. Die gehörigc
Trockenheit der Dolden erkennt man, wenn deren Stmgel sich nicht mehr
unibiegm läßt, sondern bricht; ist der Hopfm zu trocken, was cin Zer-
bröckeln der Dolden nnd fomit großen Schaden bringt, so bricht der
Stengel schon beim Versuche ihu zu biegen.
Jm ersteren Falle wird er mittelst Rechen und Harke auf Haufen zu-
sammengcschoben die 3 bis 4 Schuh und darüber hoch sein können, im