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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1868

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No. 140
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https://doi.org/10.11588/diglit.29847#0574

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Freitag, 27. November 1868. >'o. 146. _ Zweiter Jahrgang.

Pre i §: chffährlich 45lr.
per Post bezogcn 50 kr.
Anzcigen wcrdcn die
drcispnltige Zcile odcr
dcrcn Rnmn nnt m-.r
2 kr. berechnct.

Tic Poten erhnltcn
2 kr. nionntlicy.

sür -ie Dc)irke Schwchingen nnd Philippsburg.

Verkündigungsblatt d°s Aiuts'u Aintsgerichtsbezirks Schwetzingeu.
Grgan der vadischen Aopfenproducenten

(unter Koutrole der lalldloirthschciftNchen Bezirksdirektio n Schwetzingen stehend).

Neuefte Hopfeu-NachrichLcn.

* Dchwetzingeit. 26. Nov. Jni Hopfengeschüft herrscht momentnn
völligc Ruhe und sind wir daher nicht in dcr Lage, neuerdings Geschäfts-
abschlttsse melden zu können. Der Absatz beim Brauer nimmt einen trägen
schleppenden Verlauf und wird dieser Umstand kcincsfalls crmuthigend anf
den Fortgang des Gcschäfts einwirkcn.

Aus dcm Elfaß verlautct, datz die Preise von Frcs. 35—70.
(fl. 16sts bis fl. 32^/s) stehcn. Manche Produzenten sollen entschlossen sein,
den Hopsenbau auszugebcn und sich dem Anbau anderer Gewächse zuzuwcn-
den! (Empfehlcnswerth zur Nachahmung!)

London meldet kcine Veränderungen im Geschüftsgange, Neu-Vork
dagegcn eine Flaue, wie sie noch nicht dagewescn.

* Nürnberg, 24. Novcmber. (Orig.-Bcr. von Leop. Held.) Scit
Ansang diescr Woche hat sich der hicsige Markt wiedcr gebessert und trotz
der Ankunft bedeutender Zufuhren von Hallcrtauer und hiesigen Landhopfen
sind die Preise theilweise höher. Die Ankunft größerer Hänbler und die
spärlichen Zufuhrcn zum heutigen Markte bewirkten cine kleine Preisstei-
gernng deS Markthopfcns und wnrden die heutigcn Zufuhren, ca. 400 Ballcn
zu Preisen von fl. 14—16. vcrkauft. Jch wiederhole, daß gutc Mittel-
sorten sehr gesucht und zu fl. 25—30., Prima-Waare zu fl. 40—55. willig
gekauft wcrden. Die Stimmung war heute fest.

MarkL- und Vörfenberichte.

Mannheim, 23. Novembcr. (Mannheimer Börsc.) Waizcn
und Roggen unvcründcrt, Gerst: nrd Hafer behauptct, Rüböl und Leinöl
ohne Aenderung. Petro'cum fest. — Weizen, esfektiv, hiesiger Gegend,
fl. 11. 20 G.,'fl. 11. 40 P., ungarischer, fl. 1l. 15 G., fl. 1l. 30 P.,
fränkischer, fl. 11. 40 G., fl. 11. 50 P., Roggen, esfektiv, fl. 10. 15 P.,
Gerste, effektiv, hiesiger Gegend, fl. 10. 20 G., fl. 10. 30 P., ungarische,
fl. 10. 30 P., würltembergische, fl. 10. 15 G., sl. 10. 30 P., pfälzische,
fl. 10. 30 G., fl. 10. 40 P., Hafcr, esfekt., sl. 4. 36 P., Kernen, fl. 11.
40 P., Kohlreps, deutscher, fl. 17. 30 P., Bohncn, fl. 13. — P., Kleesa-
men, deutschcr, prima, fl. 27 G-, secunda sl. 25—26. P., Lcinöl, cffcktiv,
Jnland, in Parthieen fl. 21. 15 P., faßweisc, sl. 21. 30 P-, Rüböl,
effektiv, Jnland, faßweise, fl. 19. 30 P., in Parthieen sl. 19. 15 P.,
Weizenmehl, Nr. 0, fl. 12. — P., Nr. 1, fl. 11. — P., Nr. 2, fl.
9. 40 P., Nr. 3, fl. 7. 30 P., Nr. 4, fi. 6. 30 P., Branntwcin,
effekt., transit, fl. 19. — P., Petroleum, fl. 13. 45 bis fl. 14. P.

B a d e n.

ZZ Schwetzingett, 25. Nov. Das „Mannh. Tagbl."
findet die in No. 138 des Wochenblattes ausgesprochene Ansicht,
„daß uns die direkte Verbindung mit Heidelberg sogar von
weit größerem Vortheil wäre, als jene mit Mannheiin" be-
fremdend und innssen wir uns, um der guten Nachbarschaft
willen, bierüber schon ein wenig deutlicher ausdrücken.

Ohne Mannheim nahe treten zn wollen, müssen wir bei
unserer Behauplung stchen bleiben. Wir nnterschützen keines-
wegs den Werth und Einfluß, den Mannheim anf unsern Platz
geltend macht, allein Heidelberg bringt nns, vermöge seiner —
lvir möchten beinahe sagen „internaiionalen" — Stellnng
wührend der schöuen Jahreszeit den unausgesetztcn Hauptstrom
der Touristen aller Länder nnd das füllt bei unserem Geschäfts-
nnd Gewerbestand, der znm gutcn Theil aus deu Fremdeuvcr-
kehr angewieseu ist, schwer iu die Wagschale.

Damit soll aber uicht gesagt sein, daß wir die gnst' Stadt
Mannheiin Heidelberg hintansetzen, nein die Besucher von
Mannheim sind uns um's Haar so lieb und willkommen, wie
jene von Heidelberg!

Karlsrtthe, 50. Nov. Ueber das Heiralhen von Mili-
tärpersonen ist eine ausgedehnte Verordnnng erschienen. Es ist
daraus hervorzuheben, daß alle Mannschaften des Beurlanbten-
standes, so lange sie nicht zum Dienst cinbernsen sind, einer
militürischen Heirathserlaubniß nicht bcdürfen. Andere Personen
des Soldatenstandes, sowie obere nnd nntere Militürbeamte
bcdürsen einer solchen Erlaubniß, nnd es stellt sür sie die Mi-
litärbehörde anch dcn Trauschein aus. Für Offiziere nnd Zivil-
beamte der Mililürverwaltnug geschieht dieß von der Zivilbehörde.
Der Z 13 bestimmt, daß das Gesuch eines Offiziers vom
Kanptmann oder Nittmeister II. Klasse abwürls zngleich den
Veleg cnlhalten mnß, daß er neben der Besoldnng aus seinem
oder der Brant Vermögen genügendes Einkommen besitze, 450 fl.
bei Hauptmann oder Nitlmeister, 1000 st. bei Subalternossi-
zieren; das frühere Verbol und bezw. die Beschrünknng dcs
Heirathens sür Lieutcnante nnd Oberlieutenante ist abgesehcn
hievon aufgehoben.

Mattttheim, 23. Nov. Dic Kreisversammlnng deS
Kreises Mannheim wnrde hente Vorinitlag nm halb 10 Uhr in
dem neuen Rathhaussaale durch den Kreishanptmann, Hrn. v.
Stengel, eröffnet. Die vorgenommene Wahl der Prüsidenten
beries mit 30 Stimmen Hrn. Oberbürgermeister Achenbach znr
Leitung, und ernannte Hrn. Staatsraih Lamey mit 23 Stiimilen
zn dessen Stellvertreter. Ats Sekrelare wurden gewahlt Hr.
Aintsrichter Dietz von Schwetzingen mit 33 Stiminen, nnd Kr.
Notar Hartmann von Seckenheim mit 30 Stimmen.

Was giebt es Nerres im Amtsbezirkc?

8 Hockenheim, 24. Nov. Heute früh gegen 7 Nhr wurdcn wir
abermals durch Feuerlürm erschreckt. Es brannte in der sog. Ncugaffe.
Da rechtzeitige Hilfe bei der Hand war, so erreichte dcr Biand kciinrlci
Ausdehnung und ist der objcktive Schaden unbcdcutcnd.

Das Hopfcngeschäft ist hier als becndigt zu betrachten und hat der
ungünstige Geschäftsgang in dicsem vielversprechenden Produkt einen hoehft
niederschlagenden Eindruck zurückgelasscn; dagcgen ist namenttich in den
lctztcn Tagcn in dem Tabakgcschäste cin wcit regcrcs Treiben und crscheincn
die Aussichten für Anpflanzung dieses Handclsproduktes — trotz der ein-
tretenden Tabaksstcuer — ungleich günstiger.

Die Preise sind annehmbar und bewegen sich zwischen fl. 12—16 fl.
cinzelne vorzllglichere Parthieen erhiclien zn letztercm Preise anch noch ein
ansehnlichcs Aufgeld.

D e r F i s ch Z ir ch t e r.

Orjginal-Novelette.

(Fortsetzung und Schluß.)

„Keine Angst, die Herrschofwn sitzen im vordercn O-arten
in der Lanbe beim Kasfce."

„Was sind das für Herrschaftm?" fragle der Komnicr-
zienrath nengierig.

„Der Herr Baron v. Escnz, der Narrendoktor, Jhr Herr
Nesfe und die Fran Doktorin", gab Seff znr Antworl nnd
verschwand.

„Also Rosa Maria ist nicht unter ihnen", dachte der Alte;
,. aber daß Dr. Schrötter verheirattet ist, das hat er mir nicht
gcsagt, oder ich hab's vergessen, wie so viel Anderes." Müh-
 
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