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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Pecht, Friedrich: Die Münchener internationale Ausstellung von 1892, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0347

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VII. Jahrgang. Heft 18

iz- Juni 1892

Geraufgegeben von Friedrich Pecht

„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3517, bayer. Verzeichnis Nr. 406, k. n. k. österr. Zeitungsliste Nr. 1593) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr

(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Vie Münchener internntionkile Aufstellung Iwn 1892

Dom Herausgeber

II.*)

HÄ^nu man eine schöne Frau bei ihrer
Toilette belauscht, so mag das in
vielen Fällen noch interessanter sein, als
wenn man die fertiggeputzle im Salon be-
grüßt, bei einer Ausstellung ist aber ganz
gewiß das Gegenteil der Fall. Sie un-
fertig sehen heißt von voruehereiu um alle
Illusion gebracht werden. Nichtsdesto-
weniger kann es sich die allbekannte deutsche
Gemütlichkeit nie versagen, die neugierigen
Berichterstatter immer wieder hinter die
Konlissen blicken zu lassen und die Re-
daktionen vollends möchten am Eröffnungs-
tage auch gleich dem verehrnngswürdigen
Publikum mit einem fix und fertigen Urteil
über das Ganze aufwarten, mindestens mit
einem Menu all der köstlichen Genüsse, die
da geboten werden.

Wenn wir uns also dem historischen
Herkommen anbequemen und gleich über
den ersten Rundgang berichten, den wir im
Glaspalast volle acht Tage vor der Er-
öffnung gemacht, so wollen wir wenigstens
unser Gewissen salvieren und uns jedes
abschließenden Urteils umsomehr enthalten,
als sich die Dinge möglicherweise am 1. Juni
ganz anders ausnehmen, als sie dies neulich
lhaten, wo wir mit einem halben Hundert
neugieriger Kollegen zwischen Kisten und
Leitern in den unzähligen Sälen herum-
stolperten, um Entdeckungen zu machen.
Hat man sich dann ein paar Stunden lang mit allerhand dick bestaubter, bemalter Leinwand abgemüht, und
ist langsam von Saal zu Saal gegangen, so hat man allerdings trotzdem eine Anzahl bestimmter Eindrücke
sowohl von den einzelnen Nationen als solchen, dann aber auch ganz besonders von einzelnen Kunstwerken
empfangen. Und merkwürdigerweise sind gerade diese die bleibenden, die später wohl modifiziert, sehr selten

Dvtre far nirntr. von L. lqerbo

VI. Münchener Internationale Kunstausstellung I892
ssbot.-Verl. der sshotogr. Union in München

*) I. siehe Heft 17.

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Kunst für Alle VII.
 
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