Am i2ten, mittags, hallten die amerrkanischen Mi- ?
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nauereArr von Telegraph erfunden. Sie soll im ScdaüL
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Amerika versammelt waren; unter den leztern bemerkte
man besonders den Gen. Lamyerre. — Um 6 Uhr Z
Abends ichcröracl-te der Mlnistcr der auswärtigen Am k
gelegenheiten dem ersten Konsul die von den fränktt s
scheu und amerttak^ischcn Ministern am 9len unter-f
zeichnete Konvention; eine Karronensulve kündigte die- >
se UiberreLchuug an.
Das Miltaamahl bestund aus drei Tafeln, woran
zusammen rßo Personen, in drei in einander laufenden
Sälen, speisten. Der erste hieß der Vereimgungssaal
(^!le clo l'Onion). Der zweite und dritte trug den
Namen Washingtons und Franklins; m jedem war das
Brustbild eines dieser beiden großen Männer ausgestellt.
Ihre Namen waren über den vereinigten Fahnen beider
Nationen auf Schilde geschrieben. Dre drei Säle,
besonders der erste, waren mit Blätterlaub und Tape-
ten geschmakvotl cmsgeschlagen, und mit farbigen Glas-
lampen illummirt. Tue schönste Zierde derselben be-
stund aber m Emblemen, deren Aufschrift jedesmal
zwei ähnliche glorreiche Begebenheiten aus der Entste-
hungsgeschichte beider Freistaaten varsteltte. Zu Ende
Les Muragmahlü, wurden von den Konsuln folgende
Gesundheiten (Toasts" ausg^rufen: vom ersten Konsul:
„Den Manen der auf dem Schlachtfelde für die Unab-
hängigkeit der neuen Welt gebliebenen Franken und
Amerikanern;" — vom zweiten Konsul Cambaceres:
„Den Nachfolgern Washingtons;" — vom Konsul Le-
brun : „Der Vereinigung Ämerjka's mit den nördlichen
Mächten, um die Frechere der Meere respektiere zu
wachen.
Abends, nach dem Mittagessen, wurde ein Lust-
feuer auf dem Flusse, dem Schlosse gegenüber, abge-
brannt. Es stellte im Ganzen und in feinen einzelnen
Theilen die Vereinigung Frankreichs und der vereinig-
ten Staaten vor, und im Augenblrkke der Losbrennung
segelten kleine, mit Feuerwerk und Allegorien verzierte
Fahrzeuge, mit amerikanischer Flagge, zwischen den
beleuchteten Ufern des Flusses auf ernen Obelisk zu,
an welchem Frankreich und die vereinigten Staaten sich
rin ewiges Bündnrß schwören. Nach dem Feuerwerk
wurde von den berühmtesten Künstlern der Hauptstadt
ein Konzert aufgeführt'; nach dem Konzert wurden
Lustspiele gegeben, in welchen die größten dramati-
schen Künstler von Paris die Rollen übernahmen, und ,
sich beinahe selbst übertrafen. j
nister Äbschiedsaudien'z bei dem ersten Konsul, worin,
Herr Ellsworth im Namen seiner Kollegen sagte: „Er
hoffe, die am y. unterzeichnete Konvention werde den
Grund zu einer dauerhaften Freundschaft zwischen Frank-
reich und Amerika legen." — Der erste Konsul
-erwiederte: „Daß von den vorgefallenen Mißhelligkeiten
eben so wenig Spuren, als von einem Familienzwiste
ßurükbleiben sollen; daß die liberalen Grundsazze, wel-
che die Konvention, vom yten über die Schiffahrt ent-
hielte, der Grund zur Aussöhnung.beider Nationen ,
Ihe l-iffir den Präsidenten des Senats, deS gesezgeben- ? so wie chreS Interesses seyn müssen; daßeS in den ge-
d/n Korps und des Tribunals, und verschiedenen an- s genwartigen Umstanden für beide Nochwendiger als fe-
dern ehi maligen Beamten der vereinigten Staaten von r mals seye, denselben beizuvfilchrcn." — Dn beiden
- - - - Minister, Ellsworth und Dame, rkiSten um r Uhr nach
Havre ad. Herr Murray dlred mit seiner Gattin m
Paris zurük.
In einer Schrift, macht der gelehrte Erdbeschrcj-
ber, B. Robert, auf die Nöthwendigkeit aufmerksam,
in jedem Departement Mahlerakadcmien auszurichten-;
ein Vorichlag, auf den der Minister des Innern schon
lange sein Augenmerk geheftet hat.
In England hat ein Seemann eine sickere und ge-
bcstehen, den der Erfinder in einer Minute io Meilen
durchlaufen macht.
General Berthier tritt wieder als Kriegsminister ein
und Earnot erhällt dagegen eine andere Bestimmung.
Ein Brief aus Spanien an ein HanLlungShaus zu
Nantes, meldet, daß ein engl. Schiff von g Decken,
ein Kutter und ein Transportschiff an der Küste von
Vigo gescheitert seie. Nachdem die Engländer vergeb-
lich gesucht hatten, den Dreideker wieder flott zu ma-
chen, warfen sic Feuer in denselben, dessen Erschütte-
rung einigen Schaden in der Stadt Vigo anrickrete.
Es scheint, daß die Besitzung der zwei andern Schiffe
umgekommen ist, ausgenommen Z Manner und eine
Frau, welche gerettet worden sind. —
Ausland.
! B a t a v i e tt. An den Festungswerken von
Gröningen wird mir der größten Thäligkeit gearbeitet;
unter den Batterien auf den Wallen werden Minen
und vor der Stadt schwimmende Batterien angelegt.
Steden Offiziere von der batavlschen Marine, die sich
vor 2 Jahren mit dec Flotte an die Engländer ergaben,
sind von einem Oderkriegsgericht zu Haag kassirt, und
über die Gränzen der Republik gebracht worben. ---
In den Häftn von Middelburc, und Bftesimgen wird
wirklich ein aus einem Linienschiffe, 6 Fregatten und
Mehrern kleinen Fahrzeugen bestehendes Geschwader
ausgerüstet. Zu Rotterdam, Helvötsluys und Amster-
dam herrscht eine beispiellose Thätigkeit; so wie ein
Schiff vom Stapel gelassen ist, wird wieder ein neues
angefangen; und sollten wir mit England diesen Win-
ter-nicht Friede machen, so kann in der folgenden Kam-
pagne die batavischeRepublik eine zahlreichere ».furcht-
barere Flotte in das Nordmeer ausläufen lassen, gls
nur immer Holland in seiner glorreichsten Epoche, un-
ter dem Kommando eines Garper-Trontp, Ruyter und
-Wassenaer besaß.. - f-
Helvetien. Schreiben aus Basel vom
14. Dmdemiär. Auch in unftrm Kanton hat das Ze-
hentcngesez ernsthafte Unruhen verursacht. Die Land-
leute weigerten sich durchaus, ihm Genüge zu leisten.
Sie waren so hartnäckig in ihrem Widerstande, daß
man iso Mann helvetischer Truppen gegen sie schikte.
Das war aber zu wenig. Sie trafen bei taufend Bauern
bcivasiiet an, welche ewige dreißig von ihnen zu Ge-
fangenen machten, aber den andern Tag wieder frei
gaben. Der Statthalter, Bürger Tschokke, begab sich