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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0327
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Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 8l.
Mainz den irten Ventos im yten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Gesandtschaften und Plane Pauls und Bonaparte's. Englischer Gesandte, den Frieden mit Frankreich zu negos
ziren» Mißvergnügen über das neue Ministerium in England. Fortsezzung und Schluß des Vertrags zwischen Schweden und
Rußland. Preußische Nvre an den englischen Gesandten zu Berlin. Neutralisiruug der Reichsstadt Regensburg. Der Abbe
Rarel, einer der Erfinder der Mordmaschine vorn z. Nivos wird erkannt und arrerirt» Barbe - Mardois wird Direktor des
Staatsschazzes. Befehl wegen Schleifung der Festungen am rechten Rheinufer.

Man abonnirt in dem Bmeau der Buchdruckerei der Mairie im Bürgerhospitale, akwo auch
einzelne'Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedi-
rions-'Ämt in Frankfurt am Main.
'preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 st. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Ernt, (2 st. 38 kr.)
.. ... .... * .......

Ausland.
England. London vom28-Pluvios.
ie Plane Pauls l. und Bonaparte's sind noch nicht
entwikkelt. Indessen erscheinen sic jeden Tag ausgedehn¬
ter. Wahrend der russ. Minister der auswärtigen Ange-
legenheiten sich persönlich nach Paris begiedt, werden
zwo Gesandtschaften nach Persien vorbereitet/ eine zu
Petersburg und die andere zu Paris. Beide sollen sich
durch Astrakan an ihren Bestimmungsort begeben.
Diese ausserordentliche Mission kann nichts anders
zum Zwekke haben/ als den russischen und frank. Ar-
meen den Weg nach Ostindien zu bahnen/ und in dieser
Voraussezzung würde es nicht unmöglich sey«/ daß
Oestreich genöthiget würbe/ den republikan. Truppen den
Durchmarsch durch seine Staaten zu bewilligen.
Man versichert/ die Regierung habe Pässe für den
Lord St. Heelens verlangt/ um in Paris selbst den
Frieden zu negoziren. Doch sey es/ sagen die Blätter
der Oppositionsparthei/ weniger aus friedlichen Ab-
sichten geschehen / als um den Franken den Hebel der
öffentlichen Meinung zu entwinden/ dessen Bonaparte
gleich nach Gründung des Konsulats sich durch einen
ähnlichen Schritt zu bemächtigen gewußt habe. Uiber-
haupt bezeigen sie laut ihr Mißvergnügen über die Mi-
nisterialveränderung/ die sie eine bloße Theaterverän-
derung nennen/ indem Pitt noch immer die Marionet-
ten leite/ und blos hinter die Kulissen getreten sey,
weil ihm daS Pfeiffen zu laut geworden wäre.
Fortsezzung des Vertrags zwischen Schweden
und Rußland.
Art. z. Da demnach alles/ was ein Gegenstand
der Kontrebande sepn kann/ also bestimmt/ und durch

die Verfügung des vorhergehenden Artikels aus dem
Kommerz der neutralen Nationen ausgeschlossen
worden ist/ so verstehen und wollen Se. Majestät derKö-
nig von Schweden und Se. kaiftrl. Majestät aller Reusi-
seii/ daß aller andere Handel frei sey und bleibe. Um
die allgemeinen Grundsäzze des Naturrechts/ wovon
die Freiheit des Handels und der Schifffahrt/ so wie
die Rechte der neutralen Nationen eine unmittelbare
Folge sind/ unter eine hinlängliche Sauvegarde zu stel-
len/ so haben sie beschlossen/ selbige nicht länger von
einer willkührlichen Auslegung/ die durch ein einseiti-
ges und augenblikliches Interesse eingegeben wird/ ab-
hangen zu lassen. In dieser Hinsicht sind Sie überein-
gekommen :
1) Daß jedes Schiff frei von einem Haven zum an-
dern und an den Küsten der kriegführenden Nationen
fahren kann.
2) Daß die Effekten/ welche den Unterthemen dec
kriegführenden Mächte gehören/ auf den neutralen
Schiffen mit Ausnahme dec Kontredandewaaren/ frei
sind.
z) Daß/ um zu bestimmen/ was einen blokkirtm
Haven charakterisirt/ man diese Benennung blos dem-
jenigen einräumt, wo/ durch die Verfügung der Macht/
die ihn mit bestimmten und hinlänglich nahen Schif-
fen angreift / eine offenbare Gefahr ist einzulaufen;
und daß jedes Schiff, welches nach einem blokkirten
Haven geht/ nur alsdann als ein solches angesehen
werden kann/ welches wider die gegenwärtige Konven-
tion gehandelt/ wenn es vorher durch den Kom-
mandanten der Blokkade von dem Zustande des Ha-
vens benachrichtigt worden ist/ und doch in denselben
durch Gewalt oder List einzudringen sucht.
4) Daß die neutralen Schiffe nur wegen gerechter
 
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