Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 129.
Mainz den rgten Präriat im 9ten Jahre der fränkische»
«erden? Alvinzy. ^Ansl?chen kakholische/Geisillchen" ^Fort Gt^'ev soll durch B. Bacher beschleunigt
«uff-n in Konkanrmopel Paßwau Oglu. Der Graf vonLrnoin Pa^ks^De v?« N-ue Mißhandlung d8
mßen. Enkscherduna der Frage^ ob Fremde zualeick mit Mrnrster darf mche nach BariL
Schreiben über amerikanische Seltenheiten. Umlaufschreiben bes^Min^-Ä^ Theri iiehmen NSrfen? B. HumbvltS
jährliche Ausstellung der Erzeugnisse des frank, «unststrikes ^Einern, nebß Aonsularbeschluß, berrrffenK Die
Donnersbergs- Deparkemente vorgestellt. Unsinnige Gerüchte Surma^me^Tr^nn^ einige Zöglinge aus de«
reich und der Pforte. Ein Priester wird in Paris ins Narttn^uS gesühr// AuSsthnnngS-Lmleirung zwischen Frank*
, , Man abonnirt in dem Büreau der Buchdrukkerei der Mairie im Bmgerhospltale, alkwo auch
L -Am? m am Mal» ' kü' D°u«-a»d bei dem Ob«p°st°xp-dU
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent, (s fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. z8 kr.)
Ausland.
Deutschland.
An Schwaben wurde vor Kurzem ein Jude hinge-
richtet. Der Geistliche gab sich alle Mühe, ,hn zu be-
kehren. Allein vergebens! „Zu meinem Gott will ich
reden:" sagte der Israelit. Der Geistliche sprach hier,
am donnernd von Hölle, Schwefelpfuhl und ew ger
L rdammung. Nun, wenn ich in die Hölle komme,
rier der Jude- so will ich sagen: „Er wär' nicht Schuld,
er hätte ftine Schuldigkeit gethan!"
B. Bacher ist, wie man versichert, von seiner Re-
ginung beauftragt, sich auf das thätigste zu bemühen,
damit das Entschädigungsgeschäft beschleunigt werde.
Man schreibt von Wien, daß daselbst seit Kurzem De-
peschen vom berliner Hofangekvmmen sind- welche ei-
nen Theil der Hindernisse beseitigen, die bisher diesem
Werke im Wege standen.
Se. k. k. Majestät haben dem Äommandirenden des ,
Königreichs Ungarn, Freiherrn Joseph von Alvinzy, Z
im lorontalerKomitat gelegene Kameralgüterverliehen.
Der östr. Gesandte zu Regensburg hat auf Ersuchen
einiger katholischen Geistlichen, die ihm für seinen ersten
von dem fürstl. Kollegium nicht genehmigten Entwurf
dco lezlen Konklusums, worin nach dem Antrag der
wuzburgtschen Abstimmung die Erhaltung der katholi-
sch! n Religion, der Geistlichkeit und ihrer Verfassung
dringend empfohlen war, einen eigenen Dank abstat-
teten, diesen Entwurf an den Grafen Kobenzl nach Pa-
ris geschikc, und iihn mit einem besonder» Schreiben
begleitet.
Italien.
Ein cisalpinischeS Bataillon (von Brescia) hat das
Fort St. Leo im päbstlichen Gebiet ohne Widerstand
besezt.
B. Alquier, fr. Gesandter in Neapel, hat eine nea-
politanische Wache von 100 Mann zur Sicherheit vor
seiner Wohnung, weil man die traurige Erfahrung ge-
macht hat, daß bei einem durch Fanatismus und Blut-
gierde erhizten Volke nichts heilig ist. Kürzlich ist ein
fr. Kommissär, nebst seiner Frau und zwei fr. Husaren
von Neapolitanern ermordet worden. Um dergleichen
Gewaltthätigkeiten zu verhindern, hat der König eine
Verordnung ergehen lassen, kraft deren jedes gegen
Franzosen begangene Vergehen militärisch gerichtet
werden soll.
Portugal!.
Die Bevölkerung dieses Landes belauft sich nach den
neusten Berechnungen nicht höher, als auf 1,702,200
Seelen. Die Einkünfte des Königs betragen 70 bis 8«
Mill. Fr. Die Armee besteht beiläufig aus 30,000 Mann;
die Marine auS ic> L-inienschiffen von 70 bis 80 Kano-
nen , 7 Fregatten von 30 bis 40 Kanonen und meh-
reren kleineren Schiffen. Die Portugiesen sind eine
Handelsnation. Seit langen Jahren aber sieht man sie
nur als eine englische Kolonie an.
Türkei.
Ein neuer Vorfall hat den Divan in Konstantino-
pel in Angst und Schrekken gesezt. Der russische Mi-
nister daselbst hatte durch einen besondern Firma» die
Erlaubniß erhalten, alle Moscheen der Hauptstadt zu
besuchen. Zur Zeit des öffentlichen Gebets kam er in
die Moschee Soliman. Einer von seinem Gefolge woll-
te in Stiefeln eintreten, ohne auf die Vorstellungen
deS Thürhüters zu achten, der ihm dem Gebrauche ge-
mäß Pantoffeln anbot. Dadurch entstand ein allge-
meiner Lärm unter den Türken, die in der Kirche wa-
ren. Sie griffen den Minister mit Tätlichkeiten an,
l und zwangen ihn, so wie alle Personen seines Gefvl-
i ges, seine Gattin, dir Minister von Neapel und Schwe-
Nro 129.
Mainz den rgten Präriat im 9ten Jahre der fränkische»
«erden? Alvinzy. ^Ansl?chen kakholische/Geisillchen" ^Fort Gt^'ev soll durch B. Bacher beschleunigt
«uff-n in Konkanrmopel Paßwau Oglu. Der Graf vonLrnoin Pa^ks^De v?« N-ue Mißhandlung d8
mßen. Enkscherduna der Frage^ ob Fremde zualeick mit Mrnrster darf mche nach BariL
Schreiben über amerikanische Seltenheiten. Umlaufschreiben bes^Min^-Ä^ Theri iiehmen NSrfen? B. HumbvltS
jährliche Ausstellung der Erzeugnisse des frank, «unststrikes ^Einern, nebß Aonsularbeschluß, berrrffenK Die
Donnersbergs- Deparkemente vorgestellt. Unsinnige Gerüchte Surma^me^Tr^nn^ einige Zöglinge aus de«
reich und der Pforte. Ein Priester wird in Paris ins Narttn^uS gesühr// AuSsthnnngS-Lmleirung zwischen Frank*
, , Man abonnirt in dem Büreau der Buchdrukkerei der Mairie im Bmgerhospltale, alkwo auch
L -Am? m am Mal» ' kü' D°u«-a»d bei dem Ob«p°st°xp-dU
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent, (s fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. z8 kr.)
Ausland.
Deutschland.
An Schwaben wurde vor Kurzem ein Jude hinge-
richtet. Der Geistliche gab sich alle Mühe, ,hn zu be-
kehren. Allein vergebens! „Zu meinem Gott will ich
reden:" sagte der Israelit. Der Geistliche sprach hier,
am donnernd von Hölle, Schwefelpfuhl und ew ger
L rdammung. Nun, wenn ich in die Hölle komme,
rier der Jude- so will ich sagen: „Er wär' nicht Schuld,
er hätte ftine Schuldigkeit gethan!"
B. Bacher ist, wie man versichert, von seiner Re-
ginung beauftragt, sich auf das thätigste zu bemühen,
damit das Entschädigungsgeschäft beschleunigt werde.
Man schreibt von Wien, daß daselbst seit Kurzem De-
peschen vom berliner Hofangekvmmen sind- welche ei-
nen Theil der Hindernisse beseitigen, die bisher diesem
Werke im Wege standen.
Se. k. k. Majestät haben dem Äommandirenden des ,
Königreichs Ungarn, Freiherrn Joseph von Alvinzy, Z
im lorontalerKomitat gelegene Kameralgüterverliehen.
Der östr. Gesandte zu Regensburg hat auf Ersuchen
einiger katholischen Geistlichen, die ihm für seinen ersten
von dem fürstl. Kollegium nicht genehmigten Entwurf
dco lezlen Konklusums, worin nach dem Antrag der
wuzburgtschen Abstimmung die Erhaltung der katholi-
sch! n Religion, der Geistlichkeit und ihrer Verfassung
dringend empfohlen war, einen eigenen Dank abstat-
teten, diesen Entwurf an den Grafen Kobenzl nach Pa-
ris geschikc, und iihn mit einem besonder» Schreiben
begleitet.
Italien.
Ein cisalpinischeS Bataillon (von Brescia) hat das
Fort St. Leo im päbstlichen Gebiet ohne Widerstand
besezt.
B. Alquier, fr. Gesandter in Neapel, hat eine nea-
politanische Wache von 100 Mann zur Sicherheit vor
seiner Wohnung, weil man die traurige Erfahrung ge-
macht hat, daß bei einem durch Fanatismus und Blut-
gierde erhizten Volke nichts heilig ist. Kürzlich ist ein
fr. Kommissär, nebst seiner Frau und zwei fr. Husaren
von Neapolitanern ermordet worden. Um dergleichen
Gewaltthätigkeiten zu verhindern, hat der König eine
Verordnung ergehen lassen, kraft deren jedes gegen
Franzosen begangene Vergehen militärisch gerichtet
werden soll.
Portugal!.
Die Bevölkerung dieses Landes belauft sich nach den
neusten Berechnungen nicht höher, als auf 1,702,200
Seelen. Die Einkünfte des Königs betragen 70 bis 8«
Mill. Fr. Die Armee besteht beiläufig aus 30,000 Mann;
die Marine auS ic> L-inienschiffen von 70 bis 80 Kano-
nen , 7 Fregatten von 30 bis 40 Kanonen und meh-
reren kleineren Schiffen. Die Portugiesen sind eine
Handelsnation. Seit langen Jahren aber sieht man sie
nur als eine englische Kolonie an.
Türkei.
Ein neuer Vorfall hat den Divan in Konstantino-
pel in Angst und Schrekken gesezt. Der russische Mi-
nister daselbst hatte durch einen besondern Firma» die
Erlaubniß erhalten, alle Moscheen der Hauptstadt zu
besuchen. Zur Zeit des öffentlichen Gebets kam er in
die Moschee Soliman. Einer von seinem Gefolge woll-
te in Stiefeln eintreten, ohne auf die Vorstellungen
deS Thürhüters zu achten, der ihm dem Gebrauche ge-
mäß Pantoffeln anbot. Dadurch entstand ein allge-
meiner Lärm unter den Türken, die in der Kirche wa-
ren. Sie griffen den Minister mit Tätlichkeiten an,
l und zwangen ihn, so wie alle Personen seines Gefvl-
i ges, seine Gattin, dir Minister von Neapel und Schwe-