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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0065
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den ?ten Brümär im 9ten Jahre der fränkischen Republik. . -

Inhalt. Nähere Umstande der Verschwörung wider den ersten Konsul. Verfügung Moreau'S in Betreff der Kriegsschul. s
Pen der von der fr. Armee besezren Länder. Bonapartes Aeusserang über Sich und Moreau. Verarbeitung auf den Friedens- z
kvngrcß Schimmelpenning. Mae«. Denou. Nachricht über eine Pflanze, welche den Koffer er,ezzen soll Warnung an
dae puvltkum vvm Präfekt des donnerSberger Departements. Ankunft des an Staatsraths She- Stelle ernannten General«,
gierungs Kommissärs der 4 neuen Deparkementen, und Präfekrs des bonnersberger Departements, St-atSraths, IolUvet.
Ludwig BouapartcS Aufenthalt zu Mainz und Abreise. Betreibung der Marine in Baravien. Nachtrag zu den Unruhen in
Helvetien. Absenvung 2 päbstlicher Gesandten nach Verrelti. Wiener Nachrichten über die Verschwind«»- der Friedens-Aus«
Kchlen. Schleifung Hohentwiels, Philippsburgs »c.

Man abonnirt in dem Bureau der Munlzipallta'ts-Buchdruckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um «L kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Lent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. zZ kr.)


F r a N k e n r e p u b l i k.
Ein offizieller Artikel in dem Moniteur enthält folgen-
des : „In den ersten Tagen der zweiten Dekade des
Vendm. wurde man benachrichtigt, daß ein gewisser
Demeroille Geld ausgetheilt hatte, und daß einige be-
kannte Bösewichter sein Haus fleißig besuchten. Man
»rußte bestimmt am 17. daß i t derselben den ersten Kon-
sul beim Herausgchen aus der Oper ansallen sollten.
Da diese Menschen bekannt waren, so ergriff die Poli-
zei scharfe S MerheitSmaasregeln. Am t8. wurden
zwei dieser Bösewichter, Römer, wovon einer sichCe-
racchi nennt, in den Ga gen des Opernhauses arretirt;
fie waren mit einer Art kurzer und breiter einschneidi
ger Säbel bewafnet. Dcmerville und einige seiner Mit-
schuldigen find in der folgenden Nacht verhaftet wor-
den. Man spürt den übrigen nach. Demeroille und
fferacchi haben alles eingestanden. Diese Unglüklichen
find größtentheils Menschen, denen durch die Septem
der-und Versailler Mordscenen das Verbrechen zur
Gewohnheit geworden ist." — Nach dem Journal
von Paris haben die Mitglieder des Erhaltungs-
senats und deS Staatsraths sich zu dem ersten Konsul
begeben, um ihm ihren lebhaften Antheil an dem Vor-
gefallenen zu bezeugen.
DerObergen. Moreau hat Befehl gegeben, alle geist-
liche und weltliche Besizzungen in den von der fr. Ar
mee besezten Ländern, so wie die von jedem Lande und
jeder Gemeinde, während des Kriegs konnahirte Schul-
den aufnchmen zu lassen, welches wahrscheinlich zur
genauen Bestimmung der Aequivalente dienen soll.
Es heißt, der erste Konsul habe folgende Worte zum
Bruder des ObergeneralS Mor'au gesprocben, welch?
mit einem Pinstlstrich zwei große Männer schildern.
„Der Feldzug ihres Brudern, sagte er, ist der eines
vollkommenen Generals; der meinige ist der eines jun-

gen Menschen." Wer hier nur Bescheidenheit sieht,
bekennt, daß er den ersten Konsul nicht verstanden hat,
sagt Bailleul. Der Feldzug in Italien, der Sieg von
Marengo konnten nur durch die Hizze der Jugend be-
wirk werden. Wider Kray hingegen, mußte die Klug-
heit, Erfahrung und Geschiklichkeit eines graugewordr-
nen Generals entwikkelt werden. Bonaparte mußte
«in Hannibak, Moreau mehr ein Fabius seyn.
Man versichert, daß der erste Konsul mir dem Mi-
nister des Innern an dem Plan eines allgemeinen Frie-
dens arbeite, worin die verschiedenen Interesse der eu-
ropäischen Staaten so abgemessen seyn werden, daß
man ihn den kriegführenden und neutralen Mächten zur
Prüfung vorlegen kann. Hierauf zielte vielleicht der
erste Konsul in seiner Antwort an einen Deputierender
Departement?, der ihn fragte, ob wir noch Krieg ha-
ben werden: „Wir werdens antwortete er, nur noch
einen Federkrieg haben."
Der bevollmächtigte Minister her batavischen Repu*
blik zu Paris, B. Schimmelpenning, der seit einiger
Zelt sein Vaterland besucht hatte, Hat den Befehl er-
halten , aufs schleunigste auf seinen Posten zurükzukeh-
ren. Man glaubt, er werde in der nämlichen Quali-
tät dem Kongreß von Lüneville beiwohnen.
Zu Dinan, im Nordküsten-Departement, ist malt
wirklich mit Aufsuchung Des in der ehemaligen Domi-
nikanerkirche daselbst verwahrten Herzens des großen
j Generals Bertrand du Guesclin beschäftigt. Es be-
z fand sich in einer goldenen Urne; liegt aber wirklich
unter dem Schutte der während der Revolution zer-
störten Kirche begraben.
Der fr. Arzt, B. Mac«, dem eine wissenschaftliche
' Rffse nach Asien ausgetragen war, har S Kisten voll
Naturalien herausgcschjkt, die am 20. Fruktidor in
Kopenhagen angekommen sind. Der Brief, den er von
z Seramgour anseinenKorrespondenten zuPariS schreibt,
 
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