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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0109
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gene auszuwechseln, als ein Meistscstük der feinsten
Politik an, wodurch er, der abschlägigen Antwort von
Seiten Englands gewiß, die Abneigung PaulS gegen
diesen seinen Allnrten aufs Höchste zu bringen suche.
Vom Bodensee wird gemeldet, daß die fr. Truppen
in großer Bewegung seyen, um sich auS der Schweiz
gegen das Voralbergische und gegen Graubündten hm-
zchzikhen. Auf dem Bodensee sind alte Schiffe IN Be-
schlag genommen worden, und bei Rheinek haben die
Franken bereits eine Brükke geschlagen.
Schreiben aus Lünevil le vom r6. Brümäc.
Heute um 5 Uhr frühe, ist Herr Graf von Kobenzel,
und um Mittagszeit B. Joseph Bonaparte, hier an-
gelangt. Ersterer wurde mit iy Kanonenschüssen be-
grüßt; bei dec Ankunft des leztern wurde die einzige
Glokke geläutet, welche man in der Schrekkenszeit noch
übrig gelassen hat. Beide Minister wohnen in Privat-
häusern, bis ihre Wohnungen im Schlosse gänzlich aus-
gerüstet sind. Em sehr schönes Grenadie'rkorpS, izcxr
Mann stark, ist um 4 Uhr eingerükt. Es bleibt hier
in Garnison.
Alle militairische Pensionisten dieser Gegend werden,
so wie sie sich präsentiren, sowohl für das Rückständi-
ge, als für daS Laufe; ve, in Gold außbezahlk. Da sie
vermuthetcn, daß sich Gen Clarke kür sie verwendet
habe, so gierigen mehrere von ihnen zu ihm hm, unr
ihm dafür zu danken.
Der Telegraph ist auf dem Donjon des Schlosse-
ausgerichtet worden.
Man unterhalt sich von einer Mahleranekdote, die
sich erst kürzlich hier zugctragen hat. Ein Mahler er-
hielt von einer Wittwe den Auftrag, ihren eben ver-
j stordenen Mann zu mahlen. Da er das Bildnis brach-
i te, sand es die Wittwe zu theuer. Der Mahler nahm
i es zurük, und umgab das Bild mit Höüenfurien. Die

Nro 27.
Mainz den 24ten Brümär im yten Jahre der fränkischen RepublA
Inhalt. Staatsrach Chaptal, Jmerimsminister im Innern. Denkmahl zur Ehre des Mn. Dessaix. Erbkblae «„»-
«echselung russischer Gefangener. Truppenbewegung in Helvenen. Staatsrach Joseph Bonaparte und Graf KebenM M7
> men in LLneville an. Mahleranekdvte. Nochhafen m Batavien. Besorgnisse für Rom und Neapel. Mvnaibl «ontr^ü.
tion von Moreau angesezt. Moreau wird bei der Armee erwarret. Proklamation desselben wider Erpreffunaea ' Micma-r
wirb frei. Ausführlicher Bericht über die Eroberung der Stadt Arezv. EiSalpien soll seine alte Gränzen, Ligurien aber au»-
gedehntere erhalten. BelLegarde. Paffen Oglu. k aus«

Der Beobachter vom Donners berg.

' Mait abonnitt in dem Bureau der Munizipalita'ts - Buchdruckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
.i ' /k. -1» ' - einzelne Blatter, das Stuck um 4 kr. verkauft werden.
- ' Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. z8 kr.)
/ . ..I lllMMU! lssltüMblS.l '««Ml. «»««81
'.1
- Frankenrepublik.
"lach einem Beschluß des ersten Konsuls vom röten
(i M Krümär, .auf Bericht veS Ministers vom Innern,-wird
' ' dem Sraatsrakh, B. Chaptal während dec Adwssei!-
heit des Ministers vom Innern (auf so lang,).das
- « . -««l.mi.__ Psrtefeville dieses Departements übertragen.
- t kiNttiiWiiWMi Dieser Beschluß soll in bas Bulletin der Gesezs ein-
-' r.triMMz„. gerükc werden.
Man giaubr daß Lucian Bonaparte (der Minister
». des Innern) zu einer Versendung bestimmt seie.
Alle Künstler sind eingeladen, Plane eines Denk-
' )' -- rnals zur Ehre Dessgix einzuschikken, das in einem öf-
-:fentücven Brunnen, der auf dem Plazze Thionville
'''' errichtet werden soll, bestehen wird. Sie sollen den j
.' x-°schl« D.r K.-uchl-,> °-ssn>
) »Mß Mn angenommen wird, wird mit seiner Ausführung
. ' - ' beauftragt; diel beiden folgenden, werden, der erste eine
goldene Medaille von 500 Fr., der zweite eine solche
' '' ' von Zoo Fr. an Werth erhalten. Das Maaß für die
: r -- Zeichnungen ist 5 Centimeter für i Meter, und jenes
' für die Modelle r Dezimeter fürs Meter.
-- DaS Kassationsgerickr hat am ir. den langen Streit,
'' z,klIs«p.'^. der seit mehcern Jahren unter den berühmtesten Rechts-
gelehrten gedauert hatte, in Betreff oerReprasentation
ins unendliche ber Erbschaften in den Seitenlinien been¬
digt. Es hat dahin enrschieden, daß die Erdfolgean-
fangs in zwei Theile, der eine für die väterliche, Der
andere für die mütterUchb Linie, zerfallt, und Daß in
jeder Linie die Seitenverwandten, welche von den näch-
sten Verwandten des Verstorbenen abstammen, oder Die,
welche sie repräsentrren, Die von entferntem Verwand-
''''' ten abstammenden Seitenverwandten ausschließen.
/ -1^! Englische Blatter sehen das Anerbieten des ersten
^^ufuls arr England, fränkische gegen russische Gefan-
 
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