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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0731
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der allgemeinen helvezischen Tagsazzung wurde an deS
Präsidenten Kuhns Stelle, der wegen des AbsterbenK
seiner Mutter auf einige Tage Urlaub begehrte, Usteri
zum Vizepräsidenten ernannt. Man berathscvlagte
hierauf über die Zuläßigkeit des graubündtner D-pu«
tirten Rieti, dessen Grundsäzze und Handlungsweise
von verschiedenen Mitgliedern angegriffen wurden.
Das Resultat war, daß Rieti gesezmäßjg ernannt wor-
den, und zuzulassen seye. In der Folge wurde eine
Deputazion zur Entwerfung eines Reglement über die
Art und Weise der Berathschlagungen und die Polizei
der Versammlung ernannt.
Hier find einige Stellen aus der Rede, womit am
7. d. der provisorische Präsident Ruttimann die Tag-
sazzung eröfnet hat: „Unsere Freiheit ist ursprünglich
aus den niedrigen Hütten eines Hirtenvolks hervorge-
gangen. Vergessen wir nie unsern Ursprung! — Ver-
achten wir aber auch nicht Künste und Wissenschaften,
die die menschliche Gattung veredeln! Laßt uns stetS
vorwärts schreiten; denn jede Revoluzion ist ein Sieg,
allein Gerechtigkeit begleite uns dabei, sie allein kann
uns unsere Moralität erhalten, und ohne Moral ist ein
Volk nichts. Die strenge Oekonomie, der die Schwei;
ihr ehemaliges Glük verdankte, kehre unter uns zurük!
Entfernt jede bittere Erinnerung an das Vergangene;
vergeßt die Personen, und rettet die Sache! Sepd und
bleibt unauflösbar vereinigt! Geht mit Energie, aber
mit Klugheit in euren Arbeiten zu Werke; tragt kein
Bedenken, der Zeit etwas übrig zu lassen!"
Wegen noch fortdauernder Unruhen zu Stanz hat
die Regierung die zu Zürich und Luzern liegenden hel-
vetischen Truppen dahin beordert.

Italien.
An Venedig hat der kaiserl. königl. Generallieutenant
Graf Mrtrowski den Befehl ergehen lassen, daß die
Kasernen auf Kosten der Bürger m tauglichen Stand
gesiezt, oder aber im Weigerungsfälle die Bürger ange-
halten werden sollen, den Soldaten in ihren Häusern
Qartier zu geben.
Venedig vom 5. September. Nach Berichten
aus Rom, hat der erste Konsul, milder Mission des
Kardinals Konsalvi zufrieden, an den heil. Vater ge-
schrieben , daß er dem Obergenerale der italienischen
Armee befohlen habe, alle fränk. Truppen aus Pesaro
und aus den päbstlichen Staaten zurükzuziehen, ausge-
nommen aus Ankona, wo, auf Kosten der Republik,
eine Garnison von 2000 Mann, so lange es die Um-
stände erheischen, bleiben wird. Dem gemäß sind 60
Mann abgeschikt worden, um Pesaro zu besezzen.
Portugal!.
Da der Rest der brasilianischen Flotte, zo Schiffe
stark, zu Lissabon angckommen ist, so hat man nun
daselbst den Frieden mit Spanien publizirt, der jezt
auch vollzogen werden wird. Herr Graf von Golz ist
vor einigen Tagen zur Armee abgegangen. Man weißt
noch nicht, wie sich Frankreich mit Portugal! verstehen
wird. Herr Freyre ist zum bevollmächtigten portugie.
fischen Minister ernannt worden, um mit dem fränk.
Gesandten, Luc. Bonaparte, den Frieden zu unterhan-
deln. Die fränk. Armee in Portugal! ist 35,000 Mann
stark, die portugiesische nicht 20,200.
H e l v e z i e n.
Bern vom 10. Sept. In der gestrigen Sizzung

Man abonnirt in d-m B^reauder'Buchdmkkeret der Mairie im Büraerbolvital-
u..dstrD.u.Man°b.i°.mLb-rp°st-,p.d,,
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (s fl. 33 kr.)

Nro 182.
—_Mainz den 4ten Ergänzungstag im 9ten Jahre der fränkischen Republik.
brasillanischen Flotte in Liffabvn^und Pubitt "zivn ^Friedens^ ^Nach°nchten^aus'^ Ankunft deS RestS der
Aufsicht der Deurschordenslandereien. Der Kurfürst von Baiern übernimm, das Snm^-^»d>.l'°''dnllng des Erzherzogs Karl in
ständige Reichsdepukazion zu Erörterung der EntschädigungssE. Die sr"Rea^eruna s? Truppen selbst. Acht-
Der kurbrandenburglsche Gesandte, Graf von Görz. Die b-tavische Motte ist auf ^m^ den stsgang in Regensbura..
f-nd-mms der S-ad. Zierikzee ist versunken. Pitt. Abopzion der Zöql.nae des Adels w st-n^zulau^n Die Sp.zse desHa^
die Pferde der Fremden. Zwietracht zwischen dem Großvezier und d-m «avitain Russische Zollverfügung über
türkisch-englischen Armee. Der neue Hospodar der Moldau "-schenkt die Offlzie?e dex
m,ral Gravina. Beschluß wegen der Präfekturräthe. Geschichte de7 'n Konstantinopel Ad-
Siegierungskommiffärs in den vier neuen Deparrementen, nebst drei Kons^rbes-blüff^n^ des General,
»"sknbr des Ge-r°-des und der Einf..kr der enanLel

^ ? ^«^chru^ der Ausfuhr des Getra.des^d der
- , , W psd zu unterstuzzen den Zivil- und Militärbehörden eingeschärft, und sechs Kanonierschiffe auf dem Rbein aufaeken,
" > Wichtiger Artikel im Amtsblatt- über die Konrrebanden. ^utgestellt werden.

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