Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

Inhalt. Inschrift von dem erffen Konsul auf die Statue des Apolls. StaatsrarhS Chaptals Bericht über die Organisa-
tion des öffentlichen Unterrichts. Prisen. Zunahme des baravischen Handels. Gen. Ducrier in Aachen. Der Krieg soll im
WiedereinrrektungSfalle nur in Iralen svrtgefühkk werden. Borstorser Aepfel, ein eigener Handelsartikel. Wiener Hvfbe-
richk über die Beftzzung Tvsksna'S durch die Franken, und über eine von K. Franz an fr. Kriegsgefange crtheilte Belohnung.
Proklamation von Erzherzog Karl. Gen. Duca. KriegSAand in Deutschland. Patriotismus spanischer Fischer. Nachrichtei«
«ne England. Verlust dänischer Schiffe. Fvrtftzzung der schwedischen Note. Wichtige Nachricht aus Rußland. Paßwal«»
Oglu.

Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 29.
Mainz den Men Brümär im yten Jahre der fränkischen Republik.

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Pension Volant, die englischen Schiffe Thomas, Mari
und Sufanna aufgebracht und in den Teeret geführt,
und daß der Korsar Clgne, von Kapitän Pottel kom-
mandirt, mit zwei an der englischen Küste eroberten ,
mit Schiffbauholz beladenen Schiffen in Boulogne ein»
gelaufen sepe.
Ausland.
a t a v i e n. Haag vom 14. Brümär. Un-
sere' zweite Gcftzgebungökammer beschäftigt sich noch
immer mit den Finanzen, und schickt die nökhigen Re-
formplane der ersten Kammer zu. Sie wünscht beson-
ders, daß unsere Land-und Kolonialprodukte wem-
oder gar nicht belastet, die Auflagen auf fremde Pro-
dukte aber erhöht würden.
Seit einiger Zeit hat unser Handel wieder zugenom¬
men. Es kommen viele Schiffe mit Kolonialwaarew
an, deren Preis ein wenig gefallen ist. Das Getraide,
Fleisch und andere Lebensmittel bleiben noch immer inr
nämlichen Preis, welches uns für den Winter besorgt
macht,
Zu Aachen ist der Gen. Ducrier mit seinem Haupt-
quartier angekommen. Er hat den längs dem Rheine
liegenden Truppen Befehl gegeben, sich ins Innere zu»
rükzuziehen, um den Truppen Plaz zu machen, die von
der Armee des Gen. Augereau kommen.
Deutschland In einem Prager Blatt
g liest man: „Der Kaiser sey nicht abgeneigt, selbst wenn
es zwischen Ihm und Frankreich nicht zum Frieden kom- .
me, doch den des Reichs zu Stande zu bringen. Schon
seyen Unterhandlungen zwischen mehreren deutschen Für-
sten , welche Subsidiengelder von England bezogen ha» .
den, mit diesem Königreiche eingeleitet, um durch preusi»

Frankenrepublik.
^m 16. Brümär hat der erste Konsul das Centralmu-
säum der Künste besucht, und an dasPiedestal derSta-
tue des pykischen Apolls folgende Inschrift befestigt:
„Die Statue des Apolls, die sich auf diesem Pieden-
stal erhebt, ward am Ende des rzten Jahrhunderts zu
Antium gesunden, im Anfänge des r6ten von Julius!!.
auf dem Vatikan ausgestellt, im Zten Jahr der Repu¬
blik von der italienischen Armee unter der Anführung
des Generals Bonaparte erobert, und am 2l- Termi-
nal 8ten Jahrs, im ersten seines Konsulats, hier auf¬
gestellt."
Staatsrath Chaptal hat einen Bericht über die Or¬
ganisation des öffentlichen Unterrichts abgestattet, nach
welchem Munizipal» Gemeinde- und Spezialschulen er¬
richtet werden sollen. In den ersten sollen Schulmei¬
ster den ersten, allen Bürgern nöthigen, Unterricht erthei-
len. In den zweiten sollen Lehrer Geschäftsmänner,
und aufgeklärte Bürger bilden; in der lezten sollen Pro¬
fessoren Unterricht in besondern Wissenschaften erthei-
' len. Jeder fr. Bürger soll besondere Unterrichtsanstal¬
ten anlegen können. Das Gehalt der Schulmeister soll
nach Verhältnis der Bevölkerung von 422—2200 Fr.,
jenes der Lehrer von 1202—2522; jenes der Professo-
ren von Z222—5222 scpn. In jeder Gemeindeschule
ist ein Direkteur, dessen Gehalt um die Hälfte höher
ist. Die Schulmeister sollen zugleich Sekretäre der
Maires auf dem Lande seyn.
Chaptal hat die Verbindlichkeit des Staats, für Un¬
terricht und Bildung aller Sraatsglieder zu sorgen,
und die zu Erreichung dieses Zweks anzustellende Leh¬
rer aus der Staatskasse zu besolden, ausführlich und .,
sehr schön erwiesen. ! sische Vermittlung eine Ulbereinkunft zu treffen. Soll«
Der Marineminister berichtet, daß der Korsar, ß ten nun diese Unterhandlungen guten Fortgang haben,.