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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0245
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Mainz den rten Pluvios im yten Jahre der fränkischen Republik.

7-.
" Inhalt. Friedens - Schwierigkeiten. Erzherzog Karl, "Generalissimus, und Kriegsraths . Präsident. Dedekkung der
W/G § Geschwindkutschen. Korsika. Finanzen in Egypten. Slaarsausgaben im Jahr 9. Nähere Umstände von der Vcrurtheiluna
des Leracchi »c. Greuelthar eines englischen Prokvnsuls. Bericht von Brune aus Verona. Bücher, welche in Rußland einge--
-n,.!., führt werden dörfen. Sauvegarden in Tyrol. HSchstwichtige Vereinigung der Italischen- und der Rheinarmee. Proklama-
ljon und große Gala in London, wegen der Union Irrlands mit Großbrittanien.
' __„____.
Man abonnkrt in dem Bureau der Munizipalität--Buchdruckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
Blatter, das Stuck um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedi-
chUtlionS-Amt in Frankfurt am Main.
PrerS vierteljährig 4 Kr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)


Frankenrepublik.
. ^iede oder Rrieg?
Entscheidung dieser für die Menschheit so höchst-
,E ^ interessanten Frage scheint immer noch beträchtliche
Schmierigkeiten zu haben, welche aus folgendem Wie-
'' ner Bericht, so tröstlich auch die Worte lauten, doch
llmis Mi so merklich hervorstechen, daß ein Kommentar über die- l
selben für die BeurtheilungSkraft unserer Leser Beleibt-
guna seyn würde.
-.chniüAE Wien vom 20. Nivos. Se. Majestät der Kaiser ?
haben mehreren Personen bei Hof die Versicherung gege- §
-»MW hen, paß in diesem Monat noch die er. Armee das östr. -
«usPiAk verlassen werde Man glaubt, daß längstens >
'EÄ» bis übermorgen der Kurier mit den unterzeichneten Frie-
denspraliminarien hier eintreffen, alsdann sogleich zum
eigentlichen Friedensschlüsse die gehörigen Anstalten ge-
troffen, und selbst dieser mit Inbegriff des deutschen
Reichs, dessen «ufrechthaltung eine H up bedingnrß
sepn soll, noch vor Ende des Mär; beendigt seyn werde.
Man zweifelt nicht, daß Bonaparte den Friedenöschluß
vonCampo-Formio zum Grunde lege, und vermurh. t,
P daß er sich in gewisse Sonderbarkekten und Entscha-
digunqen schwerlich einmischen, sondern die Aus
-gleichung und Bestimmung derselben Gr. Maj stät
überlassen werde; er wird nur auf die von so manchen
zu machenden Forderung sein Augenmerk richten , und
durch seine Garantie der Ausgleichung eine größere Fe-
iusItst stjgkeit ertheilen , welche schon in den Grundsäzzen von
v«! Recht und Billigkeit ihre Stüzze und in dem allgemeinen
Interesse, in dem bestehenden Gleichgewichtsgrundsaz-
;e von Europa die stärkste Unterstüzzung finden muß,
... p-. und dieses auch in der so bekannten Gerechrigkeitsliebe,
Mäßigung und Patriotismus des Reichsoberhauptes
, finden wird. Die wtedereinsezzung des Bönigs

von Sardinien in die piemont- sischen des Herzogs
von Modena in seine Staaten die Herstellung der
Ruhe in Toskana und die Räumung des Florenti-
nischrn von den fr. Truppen, dann die Festsezzung
der eigentlichen Gränzen zwischen dem k. k. Gebiete in
Italien und jenem der cisalpinischen Republik werden
vordersamst der Gegenstand der Präliminarien ausma--
chen. Se. k. Hoh. der Erzherzog Karl wohnen noch in
ihrem Hauptquartier zu Schönbrunn; die ungarischen
Insurgenten sind wieder über ihre Gränzen zürükgezo--
gen, die Schanzen vor den Linien werden nur noch von
Soldaten bearbeitet, die Bauern sind davon entlassen ;
die Registraturen der innern Lanbeöstellen werden wie-
der eingerichtet; mehrere schon fortgeschikte Verschläge
kommen zurük; daS Gesez wegen der Fremden leidet
solche-Ausnahmen, welche es beinahe aufheden; dieß
alles und noch mehr die unbesorgte Gegenwart Ihrer
Maj. der Kaiserin, der Erzherzogin von Florenz und
Erzh. Großfürstin, welche sich in gesegneten Umständen
befinden , bestärken uns in der Hoffnung des baldigen
Friedens. Seit dem 17. d- verbreitet sich viele Herr-
lichkeit unter den hiesigen Politikern, nachdem der In-
halt mehrerer Briefe aus Stokholm in der Nachricht
übereinkommt, daß der Rön>g von Schweden größ-
! tenrhells in der Absicht nach St Petersburg gereist
sey, um dem russischen Raiser zur Friedens-Vermitt-
lung z, besonders daß der Friede zu Gunsten de»
Re-chs abgeschlossen und dessen Au rechthaltung
nicht vcrlezt werde, zu vermögen. Wenn man den
Patriotismus Sr. schwedischen Majestät in Ihrer Ei-
genschaft als Reichsfürst, seine Thätigkeit in Erfüllung
dec »hm diesfalls obliegenden Pflichten und den scharf-
sichtigen Meist dieses Monarchen kennt, wtt dem er die
l Folacn berechnet, welche aus der Zerstükkelung deS
K Reichskörpers entstehen könnten, so ist an der Wichtig-
 
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