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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0507
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Der Beobachter vom Donnersberg.

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Mainz den r2ten Prärial im yten Jahre der fränkischen Republik.

^rvvinz Lecce die Uibelgesinnten im Zaum halten werde,
und den Oberbefehlshaber der südlichen Observakionsar-

Nro 126.

Inhalt. Batavisches Konstitutionsprojekt. Verordnungen des KinigS son Neapel, betreffend die Behandlung der fränk.
Bürger und Soldaten, und die Frcigebuug der verhafteten Patrioten. Das Blut des h. Januarius ist in Neapel flüssig gewor-
den. Berichte aus London. In Schweden wird das Ausfuhrverboth wider England erneuertt K. Alexanders Deklaration gegen
England. Eine, wegen der Geistlichkeit erlassene, Ukase. Die Garnison von Abukir kommt zu. Marseille an. Der Präfekt des
Donnersbergs-DeporremenlS läßt zwei Priester arretiren. Rußland und Preussen. Ausspruch des KaffationSgerichts, betreffend
Sie Schuldner einer, zu Zeit des Papiergelds fundirten, Leibrente. Mainzer Spitalnachrichten.

Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospitale, alkrvo auch
einzelne Blatter, das Stak um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedie
tionsrAmt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Lent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 38 kr.)

verschiedene Posten in den Staaten Sr. Maj. besezt hal-
ten, den ausdrüklichen Befehl erhalten haben, jedes der
öffentlichen Ruhe nachtheiliges Ansinnen zurükzuweisen,
und die Regierung Sr. Maj. auf das nachdrüklichste in
ihren Vorkehrungen gegen ;ede Gattung von Ruhestö-
rern und Aufrührern zu unterstüzzen. Bei dieser Lage
der Sachen wollen Se. Maj. daß Jhre Unterthanen die
Franzosen als ihre Freunde ansehen, und sie sämmtlich,
besonders aber die Generäle und Offiziere, mit allerOf»
fenheit und Gefälligkeit behandlen. Wenn es geschehen
sollte, daß Individuen dieser Nation, hauptsächlich Mi-
litärpersonen, durch Uibelgcsinnte beleidigt würden, oder
daß diese unter dem Vorwande der Anwesenheit der fr.
Truppen die öffentliche Ruhe stören wollten, so sollen
sie mit aller Strenge nach den Kriegsgesezzen gerichtet
werden. Gegenwärtiges soll von sämmtlicyen Militär-
Civil- und geistlichen Autoritäten des Königreichs gehö-
rig bekannt gemacht werden re. Neapel den 29. April
Von kön. Staats-und Kriegssekretariats wegen, im
Namen des Königs. Unterz. I. B. Co lajanni.
2) Allen denjenigen, welche wegen-Staatsverbrechen
in dem Königreiche Neapel und den dabei liegenden In-
seln arretirt sind, ist verziehen, und sie sollen ohne Aus-
nahme, wenn sie nicht noch sonst eines Verbrechens sich
schuldig gemacht haben, auf der Stelle in Freiheit gesezt
werden, wogegen der König hofft, daß sie als getreue
Unterthanen sich betragen, und ihm keine Ursache geben
werden, seine Gnade zu bereuen. Zur Vollziehung die-
ser Verordnung in Neapel und der dabei liegenden In-
seln sollen der Gen. Gambs, dieGiuntade'Generali und
der Polizeidirektor sich mit einander verstehen; auf dem
Lande aber soll sie durch die Visitatoren, Audienzen und
den Landkommissarius vollzogen werben. Neapel den
i.Mai. Unter;..wie oben.

Ausland.
B a t a v i e n.
dem neuen Konstitutionsprojekt sind folgende
aufgestellt, l) Einheit und Untheilbarkeir
'-MätDj^der batavischen Republik. 2) Die executife Macht soll
bestehen aus 7 Mitgliedern, deren jedes 10,sooft. Jahr-
bezieht, und aus vier Staatssekretären, wovon
. eine die auswärtigen Angelegenheiten, der andere
''.'.E^Sdas Kriegswesen/ der dritte die Marine und der vierte
.. ....Finanzfach besorgt, z) DaS gesezgebcnde Korps
sich zweimal im Jahr versammle«, und vom 15.
April bis I. Junius und vom tZ. Oktober bis 15. De-
Sizung halten. Jedem Mitglied« sind 200s fl.
- 7 i^Midkfürs Jahr und 2 fl. Reisegeld für jede Meile ausgesezt.
r!!::rWSie ernennen selbst ihren Präsidenten und Vicepräsi-
' Italien.
..Neapel vom 6. Mai. Es sind hier 2 kön. Depe-
'"'^'^UrMtn, im Wesentlichen folgenden Inhalts, bekannt ge»
worden: i) Der mit Frankreich geschloffene Frie»
''.'."^lioe»^'denstraktat muß alles zwischen beiden Staaten Borge»
'. tzi ü>«fallene vergessen machen, alles Mißtrauen und alle Erdit-
_Sterling zwischen den Unterthanen des Königs und den sr.
'. »4.x4-tip58ürgern entfernen , und die vor dem Kriege zwischen
^^'--i'rßi^^denselben bestandene glükliche Eintracht zurükführen.
Der König, der Redlichkeit der fr. Regierung gewiß, wird
genau die Punkte deS Friedenstraktatsbeobachten lassen,
man hofft, daß dle Anwesenheit der fr. Truppen zu
-Pescara und in den ihnen angewiesenen Ortschaften der
'n Provinz Lecce die Uibelgesinnten im Zaum halten werde,
'r-" Die fr. Regierung hat durch ihren hiesigen Gesandten
, - i-' und den Oberbefehlshaber der südlichen Observakionsar-
»i mee die Zusicherung geben, daß die fr. Truppen, welche
 
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