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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0371
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Der Beobachter vom Donneröberg.
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Nro 92.
Mainz den 4ten Germinal im yten Jahre der fränkischen Republik.

Srieaserklärunq des KänigS in Spanien gegen Portugal!. BevLlkerung Londons. Geftcht und D-rlust deS In-
. b-nr ^(S)ckimmeroennink Verrinaerung der Linientruppen in Batamen. Wrchnge Nachncht, betreHnd dre
-renfahrers schwedischen und dänischen Schiffe gelegten Embargo. Erzh. Karl. Staader. Thugut»
Aufhebung des E der To»te"deS Herzogs von Modena. EntschLdigungskongreß. Das frank. See «Departement
den^rechten Rheinufer fällen. Berichte auS Helvetien. Die polnische Legion soll in Sold deS NE» Großher»
laß! Holz aufbem rewren ^yem^ »nalisvken Unterhändlers in Dänemark. Spa tung im Divan. Berichtigung ,
"""
Mordkompiotl vom z. Riv. erkannt worden ist. Unruhen in Ehma re.

Man abonnirt in dem Bureau der Buchdruckerei der Mairie im Bürgerhospltale, asswo auch
eiitzelne Blatter, das Stück um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedir
tionörAmt irr Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Lent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. z8 kr.)

Ausland.

Spanien.
Rriegserklärung des Rönigs von Spanien gegen
portugall.
St. Sebastian März igor.
Der Generalkommandant der Provinz Guipus
coa an den Dwisionsg neral Dufour, Gene-
ralkommandanten der men Division.

d)?ein Herr General! Ich erhalte so eben durch einen
ausserordentlichen Kurier folgenden Beschluß meines
Königs, wovon »ch Ihnen hiemit eine wörtliche Ab-
schrift übersende.
„Nach einer langen Unterhandlung, den Hof von
Portugall durch Vermittlung Sr. Majestät (des Kö-
nigs von Spanien) zu Schließung eines Friedens mit
Frankreich zu bestimmen, sieht sich der König in der
schmerzlichen Nothwendigkeit, diesem Hof, mit wel-
chem er durch die Bande desBlutö u. derFreundschaftver-
bunden ist, den Krieg zu erklären. Dieser Entschluß
wurde durch die hartnäckige Widersezlichkeit der portu-
giesischen Regierung gegen den ihr von Frankreich vor-
schlagenen, vortheilhaften Frieden herbeigeführt, wo-
bei mit in Betrachtung kommt, daß dieselbe sich bei
mehreren Gelegenheiten zur Aussöhnung erboten, ihr
Versprechen aber, zur Beschimpfung der Vermittlung
des Königs, nicht gehalten, und eben dadurch die volle
Rache Frankreichs herausgefordert hatte, welche langst
in Vollzug gefeit worden wäre, wenn Frankreich nicht
auf Se. Majestät (den König von Spanien und dessel-
ben Vorbild Rüksicht genommen hätte.
Eine der Ursachen, welche den besagten Entschluß
Königs begründet haben, ist diese: daß, was na-

r
E

türlich ihrem väterlichen Herzen sehr empfindlich fallen
muß, Ihre spanischen Unterthanen jede Art von Unge-
rechtigkeit und Gewaltthat erleiden mußten, nicht nur
von den portugiesischen Gerichtsstellen, sondern selbst
von einzelen Portugiesen, welche sich erfrechten, die
Spanier sogar an ihrem eigenen Heerde zu beleidigen.
Das spanische Eigenthum wurde nicht mehr respek-
tirt, nicht an den Küsten, und nicht mehr in den Häfen
Portugalls, und die Usurpationen, welche sich die Eng-
länderherausnahmen, wurden durch die Rechtssprüche
der portugiesischen Admiralität vollendet. Die Tribu-
nale gaben die von unfern Korsaren auf die rechtmäs-
sigste Art gemachte Prisen an die Engländer zurük.
Es ist bekannt, daß die portugiesischen Schiffe ei-
nen Theil der feindlichen Eskadren ausgemacht haben;
und nicht minder gewiß ist es, daß Portugalls Allianz
mit England die Feindseligkeiten dieser leztern Macht
vorzüglich erleichtert hat.
In Betracht so vieler Beweggründe, und nachdem
der König bet jeder Gelegenheit, besonders aber schon
4 Jahre hindurch nur seine väterliche Zuneigung, al-
lein vergeblich, hatte vorwalten lassen, so beglaubigt
er sich jezt, gerechte Repressalien gebrauchen zu müssen,
und hat demnach gegen Portugall den Krieg erklärt.
Er wird in Vereinigung mit Frankreich unverzüglich
angrcjsen.
Se. Majestät befehlen, daß alle Kommunikation
mit besagtem Reich aufhöre; daß diese Kriegserklärung
in allen Ihren Ländern bekannt gemacht und alle zur
Vertheidigung derselben, und zue Bekriegung Portu-
gavs dienlichen Maßregeln ergriffen werden."
Ich beeile mich, Ihnen, Herr General, diese Neuigkeit
zugehen zu lassen,weil sie sowohl inRüksicht der Publizität
 
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