Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

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Der Beobachter vom Donnersberg.
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Mainz den rrten Germinal im 9ten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Oestreich rüstet sich wider die Türkei. Der h. Vater soll auf Pension gesezt werden. Nähere Umstände von
der Besezzung Hamburgs. Hannover wird von Preußen besezr. Die Engländer an den balavischen Küsten. Berichte auS
Kopenhagen. Debatten im Unterhaus. Motion des Hrn. Jones. FriedenShvffnungen in London. Pitt. Prozeß der de-
Mordanschlags vom z. Nivos Beschuldigten. Meuou's Schreiben an den ersten Konsul. Truppen« Durchmärsche durch
Mainz. Friede mit Neapel. Makdonald, Bourgoing, Herßnger.

Man abonnirt ln dem Bureau der Buchdruckerei der Mairie im Burgerhospitale, aT«o auch
einzelne Blatter, das °Stück um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedü
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r st. 38 kr.)

Ausland.
Deutschland.
ach den neusten Briesen aus Wien ist der Krieg ge-
gen die Türken entschieden, und wird allnächst in Thät.
lichkciten ausdrechen. Hierauf beziehen sich die in den
Lstreichlschen Staaten fortdaurenden Kriegsrustungen.
Man will gleichfalls in Wien wissen,, daß der Kir-
chenstaat zur Entschädigung für den König von Sardi-
nien säkularisirt, und der h. Vater mit der Summe
von einer Million Gulden auf Pension gesezt werde, —
ob aber dies Geld einmal für allemal, und von wem
es bezahlt werden solle, wird nicht gemeldet.
Hamburg vom n. Germ. sOsfiz. Art.) Zu
mehrerer Berichtigung und Erläuterung des unterm
gestrigen Datum in den Hamburger Zeitungen inse-
eirten Artikels, die Besezzung der freien Reichsstadt
Hamburg von einem Korps dänischer Truppen, unter
dem Kommando Sr. hochfürstl. Durchlaucht des Hrn.
FeldmarschallS Prinzen Karl, Landgrafen zu Hessen,
betreffend, dienet nachstehendes von Hochdenselden an
den wohlweisen Magistrat abgelaffenes und den Herrn
Deputirten eigenhändig übergebenes Manifest: „Es
wird hierdurch auf ausdrüklichen allerhöchsten Befehl
Sr. Majestät des Königs von Dänemark und Norwe-
gen bekannt gemacht: Die von dec englischen Regie-
rung, mit Hintansezzung aller völkerrechtlichen Grund-
säzze, gegen '.die Schifffahrt und den Handel der zur
Sicherheit und Aufrechthaltuna der Gerechtsame der
neutralen Flagge verbündeten Mächte ergriffenen, und
der dringendsten Vorstellungen ungeachtet, annoch
nicht aufgehobenen, so willkührlichen als gewaltsamen
Maßregeln, haben diesen Mächten die unangenehme

Nothwendigkeit auftrlegt, auch von Ihrer Seite alle
diejenigen Gegcnvorkehrungen zu treffen, welche dazu
dienen können, gedachte Regierung zu billigeren Gesin-
nungen zurükzuführen. Da nun die Hemmung dec
englischen Schifffahrt und Handlung auf der Elbe, alS
ein in Beziehung auf diesen Zwek vorzüglich wirksames
Mittel angesehen, und zu diesem Behüfe die einstwei-
lige Besezzung der freien Reichsstadt Hamburg für un-
umgänglich nothwendig gehakten worden; so haben Se.
kön. Majestät, so ungern Sie auch zu einer Maßregel
dieser Art sich entschließen, darin doch dem Drange ge-
bieterischer Umstände nachgeben müssen, und dem zu-
folge Mir den Auftrag ectheilt, solche mit den Mei-
nem Kommando allergnädigst anvertrauten Truppen
zu vollziehen. Ich werde, in Gemäßheit der Mir bei-
gelegten gemeßnen Befehle, mit Ernst und Sorgfalt
darüber wachen, daß von den in die Stadt rükkenden
Truppen, während ihres Aufenthalts daselbst, die
strengste Mannszucht beobachtet werde, und die Ein-
wohner derselben in ihrer Ruhe, ihrem Eigenthum und
ihren bürgerlichen Gerechtsamen nicht nur nicht gestört
und beeinträchtigt, sondern vielmehr auf das nachdrük-
lichste darin gesichert und beschüzt werden. Ich erwar-
te dagegen, daß sich jedermann gegen die von Mir kom-
mandirten königl. Truppen friedlich und freundschaft-
lich bezeigen, und niemand sich den Wirkungen der in
dem Fall eines entgegengesezten Betragens nothwendig
anzuwendenden Strenge aussezzen werde. Pinneberg
den 28. März 1821. Karl, Prinz zu Hessen."
Vom 14. Germinal. Nach Berichten aus Hanno-
ver, soll der preuß. Staatsminister, Herr Graf von
der Schulenburg dem hannövrischen Ministerium eine
Erklärung Sr. Majestät deS Königs von Preußen über-