geben haben, worinn es, unter andern, Heise: „Da
England seine feindliche Maßregeln fortsetze, so sähen
deS Königs von Preußen Majestät sich gcnothiget, nicht
nur die Mündungen der Weser, Elbe und Ems zu ver-
schliessen, sondern auch die deutschen Staaten des Kö-
nigs von England in Besiz zu nehmen.... Die Offizie-
re möchten angeloben, nicht wider Preußen zu dienen,
die Truppen aber beurlaubt werben. Die übrige die-
nende Mannschaft wird in kleine Orte an die Ufer der
keine und Mar verlegt, und erwartet fernere Befehle.
Alle andere Orte und Festungen werben dem komman»
direnden Gen. v. Kleist eingeräumt. Die Verpflegung
der preuß. Truppen wird bis zum Ausgange der Sache
von Hannover besorgt. Die Besiznehmung erfolgt im
laufenden Monate April. Das Band zwischen England
und Hannover wird vor der Hand aufgehoben, und al-
le Kollegin sind des Königs von Preußen Majestät ver-
antwortlich re."
B a t a v i e n. Leyden vom n. Germinal.
Die Engländer haben aufs neue feindliche Demonstra-
tionen auf den batavischen Küsten gemacht. Am 7. d.
haben sich eine feindliche Kriegsschiffe vor Schevelingen
(bei Haag) gezeigt. Eine zahlreichere ESkadre von un-
gefähr 16 Kriegsschiffen und mehrern Bombarden, Ka-
nonierschaluppen und Branders, mit Truppen an Bord, z
erschien zu gleicher Zeit am Ausflusse dec Maas, und
zeigte deutlich das Borhaben, die Insel Göree anzu-
greifen. Dieser Angriff hatte auch in der folgenden
Nacht wirklich statt. Ein Schreiben aus Briel vom 8.
d. enthält darüber folgendes: „Verflossene Nacht hat
man hier eine Kanonade gehört, die um io Uhr anfieng,
um halb i Uhr schwächer, dann aber wieder stärker
wurde, und endlich ganz aufhörte. Der Schall kam
aus der Gegend von Göree, und man erfuhr, daß iS
englische Schiffe vor dem Ufer Anker geworfen hatten,
und eine Unternehmung gegen die Rhede vorzuhaben
schienen. Indessen sind sie nun wieder in die offene
See gegangen, und alles ist wieder ruhig auf der be-
drohten Insel, woselbst man unverzüglich Verstärkung
erwartet." Diese Verstärkung istauch bereitsaus dem
Innern von Holland sowohl nach Göree, als nach an-
dern Punkten unserer Küsten abgegangen. Auch hat
die Regierung seitdem einen allgemeinen Beschlag auf
sämmtliche in den Häfen der Republik liegende Schiffe
gelegt, undjzu gleicher Zeit die ncthigen Sicherheits-
maßregeln für die in der Maas ausgerüstete SchiffSdi-
fion ergriffen, deren Verbrennung die Hauptabsicht der
feindlichen Erscheinung gewesen seyn dürfte. Die Eng-
länder kreuzen übrigens fortdauernd an unfern Küsten,
und sollen selbst Verstärkung erhalten haben. Sie schei-
nen wenigstens das Auslaufen und die Vereinigung un-
serer in »erschienenen Häfen ausgerüsteten Eskädren
verhindern zu wollen.
Dänemark. Kopenhagen vom ro.Ger-
minal. Bis heute Abends halb 7 Uhr hat die englische
Flotte noch nichts gegen die unsrige oder gegen die hie-
sige Residenz unternommen. In der heutigen Nacht
srrmuthm man sicher den Angriff; allem der Wind
ist südlich geworden. In dem offiziellen Berichte des
Kommandanten der Festung Kronrnburg über den
Durchgang der engl. Flotte durch den Sund, heißt es,
unter andern: „Daß die Kanonen der Festung den
feindlichen Schiffen beträchtlichen Schaden zugefügt ha-
ben, davon bin ich ziemlich überzeugt; wie bedeutend
aber Der Schade ist, kann ich unmöglich bestimmen,
da der Feind sich so nahe als möglich an der schwedi-
schen Küste hielt. Verschiedene, von dem Feinde gewor-
fene Bomben sind in die Festung gefallen, ohne ihr den
geringsten Schaden zuzufügen; auf dem Schlosse ist
aber der Thurm an der westlichen Seite etwas beschä-
digt. Von den feindlichen Bomben sind 2 Mann ge-
tödtet und wir haben ausserdem 2 Blessirte."
Gestern und heute sind kleinere engl. Fahrzeuge da-
mit beschäftigt gewesen, die Tiefe des Fahrwassers zu
untersuchen. Gleich nach der Ankunft der engl. Flotte
näherten sich gestern eine Fregatte und mehrere kleine
Fahrzeuge unserer vordersten Batterie; durch den ersten
Schuß von der Batterie ward aber der Fokmast der
engl. Fregatte weageschossen, und diese entfernte sich
dann wieder. Der Kronprinz hat dem, Artilleristen,
welcher den Fokmast der engl. Fregatte weggeschossen
hakte, loo Thlr. geschenkt, mit dem Versprechen, daß
er für jeden Mast, der auf einem feindlichen Kriegs-
schiffe abgeschossen würde, eine gleiche Prämie errhej-
len würde.
Auch hat man gestern 4 Personen in Verhaft ge-
nommen, welche verkleidet von der engl. Flotte in ei.
nem Boot ausgesandt waren, um die Tiefe des Fahr-
Wassers rn der Nähe von unfern Batterien zu untersuchen.
Die englische Flotte besteht, wie man »ezt weißt, aus
20 Linienschiffen, 6 großen und Z kleinen Fregatten, 7
Bombardierschiffen, n bewaffneten Briggs und andern
kleinen Kriegsschiffen, zusammen aus Z7 Segeln.
England. London vom 7ten Germinal.
Gestern trugen im Unterhaus mehrere Mitglieder der
Opposition auf Mittheilung verschiedener auf die nor-
dische Konföderation und andere politische Gegenstände
sich beziehender Papiere an. Dieser Antrag wurde ver-
worfen. Herr Jones machte hierauf eine schon neulich
angekündigte Motion in Betreff des Bruchs der Kon-
vention von El-Arisch, die nach einigen Debatten gleich-
falls verworfen wurde. Jedoch stimmte das Haus für
eine Adresse an den König, um ihn zu bitten, einen
Theil der hieher gehörigen Papiere dem Hause kommu-
niziren zu lassen.
Merkwürdig ist folgende Stelle in der Motion,
durch welche Hr. Jones auf eine Untersuchung der Ur-
sachen angedrungen, welche den Bruch der Uiberein-
kunst von El-Arisch herbeigeführt haben. „Diese Der-
lezzung, welcher man alles unser Unglük zuschreiben
muß, sagt der Redner, wird in den Händen des Sie»
gerS von Marengo ein Beweggrund seyn, unsere Be-
sizzungen in Ostindien anzugreifen. Wer wird, fügte
er hinzu, dafür stehen, daß derjenige, welcher seit io
Jahren so viele Dinge gethan hat, und welcher den
St. Bernhard hannibalisirte (wie ehemals Hannidal die
WsvtSÜ
England seine feindliche Maßregeln fortsetze, so sähen
deS Königs von Preußen Majestät sich gcnothiget, nicht
nur die Mündungen der Weser, Elbe und Ems zu ver-
schliessen, sondern auch die deutschen Staaten des Kö-
nigs von England in Besiz zu nehmen.... Die Offizie-
re möchten angeloben, nicht wider Preußen zu dienen,
die Truppen aber beurlaubt werben. Die übrige die-
nende Mannschaft wird in kleine Orte an die Ufer der
keine und Mar verlegt, und erwartet fernere Befehle.
Alle andere Orte und Festungen werben dem komman»
direnden Gen. v. Kleist eingeräumt. Die Verpflegung
der preuß. Truppen wird bis zum Ausgange der Sache
von Hannover besorgt. Die Besiznehmung erfolgt im
laufenden Monate April. Das Band zwischen England
und Hannover wird vor der Hand aufgehoben, und al-
le Kollegin sind des Königs von Preußen Majestät ver-
antwortlich re."
B a t a v i e n. Leyden vom n. Germinal.
Die Engländer haben aufs neue feindliche Demonstra-
tionen auf den batavischen Küsten gemacht. Am 7. d.
haben sich eine feindliche Kriegsschiffe vor Schevelingen
(bei Haag) gezeigt. Eine zahlreichere ESkadre von un-
gefähr 16 Kriegsschiffen und mehrern Bombarden, Ka-
nonierschaluppen und Branders, mit Truppen an Bord, z
erschien zu gleicher Zeit am Ausflusse dec Maas, und
zeigte deutlich das Borhaben, die Insel Göree anzu-
greifen. Dieser Angriff hatte auch in der folgenden
Nacht wirklich statt. Ein Schreiben aus Briel vom 8.
d. enthält darüber folgendes: „Verflossene Nacht hat
man hier eine Kanonade gehört, die um io Uhr anfieng,
um halb i Uhr schwächer, dann aber wieder stärker
wurde, und endlich ganz aufhörte. Der Schall kam
aus der Gegend von Göree, und man erfuhr, daß iS
englische Schiffe vor dem Ufer Anker geworfen hatten,
und eine Unternehmung gegen die Rhede vorzuhaben
schienen. Indessen sind sie nun wieder in die offene
See gegangen, und alles ist wieder ruhig auf der be-
drohten Insel, woselbst man unverzüglich Verstärkung
erwartet." Diese Verstärkung istauch bereitsaus dem
Innern von Holland sowohl nach Göree, als nach an-
dern Punkten unserer Küsten abgegangen. Auch hat
die Regierung seitdem einen allgemeinen Beschlag auf
sämmtliche in den Häfen der Republik liegende Schiffe
gelegt, undjzu gleicher Zeit die ncthigen Sicherheits-
maßregeln für die in der Maas ausgerüstete SchiffSdi-
fion ergriffen, deren Verbrennung die Hauptabsicht der
feindlichen Erscheinung gewesen seyn dürfte. Die Eng-
länder kreuzen übrigens fortdauernd an unfern Küsten,
und sollen selbst Verstärkung erhalten haben. Sie schei-
nen wenigstens das Auslaufen und die Vereinigung un-
serer in »erschienenen Häfen ausgerüsteten Eskädren
verhindern zu wollen.
Dänemark. Kopenhagen vom ro.Ger-
minal. Bis heute Abends halb 7 Uhr hat die englische
Flotte noch nichts gegen die unsrige oder gegen die hie-
sige Residenz unternommen. In der heutigen Nacht
srrmuthm man sicher den Angriff; allem der Wind
ist südlich geworden. In dem offiziellen Berichte des
Kommandanten der Festung Kronrnburg über den
Durchgang der engl. Flotte durch den Sund, heißt es,
unter andern: „Daß die Kanonen der Festung den
feindlichen Schiffen beträchtlichen Schaden zugefügt ha-
ben, davon bin ich ziemlich überzeugt; wie bedeutend
aber Der Schade ist, kann ich unmöglich bestimmen,
da der Feind sich so nahe als möglich an der schwedi-
schen Küste hielt. Verschiedene, von dem Feinde gewor-
fene Bomben sind in die Festung gefallen, ohne ihr den
geringsten Schaden zuzufügen; auf dem Schlosse ist
aber der Thurm an der westlichen Seite etwas beschä-
digt. Von den feindlichen Bomben sind 2 Mann ge-
tödtet und wir haben ausserdem 2 Blessirte."
Gestern und heute sind kleinere engl. Fahrzeuge da-
mit beschäftigt gewesen, die Tiefe des Fahrwassers zu
untersuchen. Gleich nach der Ankunft der engl. Flotte
näherten sich gestern eine Fregatte und mehrere kleine
Fahrzeuge unserer vordersten Batterie; durch den ersten
Schuß von der Batterie ward aber der Fokmast der
engl. Fregatte weageschossen, und diese entfernte sich
dann wieder. Der Kronprinz hat dem, Artilleristen,
welcher den Fokmast der engl. Fregatte weggeschossen
hakte, loo Thlr. geschenkt, mit dem Versprechen, daß
er für jeden Mast, der auf einem feindlichen Kriegs-
schiffe abgeschossen würde, eine gleiche Prämie errhej-
len würde.
Auch hat man gestern 4 Personen in Verhaft ge-
nommen, welche verkleidet von der engl. Flotte in ei.
nem Boot ausgesandt waren, um die Tiefe des Fahr-
Wassers rn der Nähe von unfern Batterien zu untersuchen.
Die englische Flotte besteht, wie man »ezt weißt, aus
20 Linienschiffen, 6 großen und Z kleinen Fregatten, 7
Bombardierschiffen, n bewaffneten Briggs und andern
kleinen Kriegsschiffen, zusammen aus Z7 Segeln.
England. London vom 7ten Germinal.
Gestern trugen im Unterhaus mehrere Mitglieder der
Opposition auf Mittheilung verschiedener auf die nor-
dische Konföderation und andere politische Gegenstände
sich beziehender Papiere an. Dieser Antrag wurde ver-
worfen. Herr Jones machte hierauf eine schon neulich
angekündigte Motion in Betreff des Bruchs der Kon-
vention von El-Arisch, die nach einigen Debatten gleich-
falls verworfen wurde. Jedoch stimmte das Haus für
eine Adresse an den König, um ihn zu bitten, einen
Theil der hieher gehörigen Papiere dem Hause kommu-
niziren zu lassen.
Merkwürdig ist folgende Stelle in der Motion,
durch welche Hr. Jones auf eine Untersuchung der Ur-
sachen angedrungen, welche den Bruch der Uiberein-
kunst von El-Arisch herbeigeführt haben. „Diese Der-
lezzung, welcher man alles unser Unglük zuschreiben
muß, sagt der Redner, wird in den Händen des Sie»
gerS von Marengo ein Beweggrund seyn, unsere Be-
sizzungen in Ostindien anzugreifen. Wer wird, fügte
er hinzu, dafür stehen, daß derjenige, welcher seit io
Jahren so viele Dinge gethan hat, und welcher den
St. Bernhard hannibalisirte (wie ehemals Hannidal die
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